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Review: Luigiā€™s Mansion 3

Was fĆ¼r eine Geschichte die Luigiā€™s Mansion-Reihe hinter sich hat. Der GameCube-Launchtitel sollte Ć¼ber das Fehlen Marios auf Nintendos VideospielwĆ¼rfel hinwegtrƶsten und warf so das Scheinwerferlicht auf Luigi. Das charmante, wenn auch zu kurze, Abenteuer, erhielt zehn Jahre spƤter einen Nachfolger auf dem 3DS und entwickelte sich zu einem Ɯberraschungserfolg. Mit dem dritten Teil kehrt der unĆ¼bliche GeisterjƤger zurĆ¼ck auf eine Konsole und das auch noch an Halloween. Was kƶnnte da also schon schiefgehen?

Hotel des Grauens

Mario und seine Freunde gewinnen einen Aufenthalt in einem Luxushotel und werden natĆ¼rlich prompt von Geistern entfĆ¼hrt. Bis auf Luigi, der in einer weiteren ā€œUnd tƤglich grĆ¼ĆŸt das Murmeltierā€-Episode zum Helden wieder Willen wird. An seiner Seite ist wieder der kleine Professor I. Gidd mit seinem bissigen Humor und eine Ć¼berarbeitete Version des Schreckweg F-LU, mit dem Luigi die Geister buchstƤblich aufsaugt.

Wer Luigiā€™s Mansion schon mal gespielt hat, wird im dritten Teil nicht viele Ɯberraschungen vorfinden. Luigi zittert sich erneut durch dunkle Korridore und gespenstische RƤume, um RƤtsel zu lƶsen und Geister zu fangen. In den allermeisten FƤllen mĆ¼ssen diese erst mit einer Taschenlampe geblendet und dann aufgesaugt werden. Neu ist die FƤhigkeit, Gegner auf den Boden zu schleudern und ihre Verteidigung so schneller zu brechen. Das sieht witzig aus und kann mit dem richtigen Zielen auch weitere Gegner schwƤchen.

Manchmal tragen Gegner Schutzobjekte wie Sonnenbrillen, die Luigi zuerst aufsaugen muss. Richtig Variation im Kampf kommt aber erst mit den vielen Bossgegnern ins Spiel. Diese sind liebevoll gestaltet und besitzen alle einen eigenen Trick, um sie zu besiegen. Hier kommt auch hƤufiger der Saugschuss zum Zug. Luigi schieƟt eine Saugglocke auf eine OberflƤche und kann diese dann aufsaugen und schleudern. FĆ¼rs Ausweichen ist der Druckstrampler vorgesehen, mit dem Luigi kurze Zeit in der Luft schwebt.

Diese kleineren VerƤnderungen krempeln das Kampfsystem in Luigiā€™s Mansion nicht um, machen es aber dynamischer und spaƟiger. Dank HD Rumble fĆ¼hlt sich jede Schleuderattacke auch umso wuchtiger an. Wenn es jedoch mal hektischer werden sollte, kƶnnte die Steuerung fĆ¼r ein wenig Frust sorgen. Das Zielen der Saugglocke mit dem rechten Stick ist etwas starr, was prƤzise SchĆ¼sse teilweise erschwert.

14 Stockwerke Spuk

Luigiā€™s Mansion 3 mĆ¼sst eigentlich Luigiā€™s Hotel heiƟen, denn der Schauplatz ist die grĆ¶ĆŸte Ƅnderung. Mehrere Villen wurden durch ein einziges Hotel ersetzt, das 14 Stockwerke hoch ist. Jedes Stockwerk ist dabei thematisch anders. Mal ist es ein Restaurant, mal ein Filmstudio, mal eine Disco und so weiter. Das sorgt fĆ¼r mehr Abwechslung im Vergleich zum 3DS-VorgƤnger und zu kurzweiligeren Abschnitten. Wem die Villen also etwas zu langatmig waren, wird sich darĆ¼ber freuen. Freunden der Villen dĆ¼rften manche Stockwerke aber zu kurz, oder zu simpel, erscheinen.

Die Ƅnderung tut dem Spielfluss aber merklich gut, denn der eigentliche Spielablauf wiederholt sich recht schnell. Um die Aufzugknƶpfe fĆ¼r die Stockwerke zu finden, muss Luigi im Grunde zwei Dinge machen: Geister fangen und RƤtsel lƶsen. Ersteres ist wie erwƤhnt ziemlich simpel, beim Zweiteren darf man sich auch nicht allzu knifflige Probleme erwarten. Neben der Taschenlampe, der Saugglocke, dem Aufsaugen und dem Wegschubsen, kann Luigi verstecke Objekte mit einem speziellen Licht sichtbar machen. Mit diesen Werkzeugen wird der GroƟteil der RƤtsel gelƶst. Sollte es mal wirklich nicht weitergehen, hilft der Professor mit einem ziemlich eindeutigen Tipp weiter.

Spielerisch zwar bedeutungslos, was AtmosphƤre angeht aber genial: Luigi kann mit fast allem interagieren. Ob nun Kuchen, MƤuse oder BĆ¼cher; fast nichts ist vor dem Staubsauger sicher. So hat man auch zwischen den RƤtseln und KƤmpfen immer wieder was zu tun, denn Ć¼berall versteckt sich Geld. Mit diesem lassen sich Dinge wie die Positionen von versteckten Juwelen und Buu-Huss kaufen, die zwei groƟen Sammelobjekte des Spiels.

AtmosphƤre ist das Wort der Stunde. Diese ist die mit Abstand grĆ¶ĆŸte StƤrke von Luigiā€™s Mansion 3. Die Musik, die Soundeffekte, Luigis Ƥngstliches Zittern und Schlottern dĆ¼rften auch jedes noch so kalte Herz erwƤrmen. Luigi will nicht durch diese dunklen Korridore gehen. Und trotzdem fasst er all seinen Mut zusammen, um seinen Bruder und seine Freunde zu retten. Er ist nicht der Standard-Videospielheld, der scheinbar jede Mission mit Leichtigkeit erledigt und auch noch einen flotten Spruch auf den Lippen parat hat. StƤndig lƤuft irgendwas schief, stƤndig jagt ihm irgendetwas Angst ein und stƤndig mƶchte man ihn in den Arm nehmen.

Multiplayer-Jagd mit Fluigi

Fluigi ist da das komplette Gegenteil. Die neueste Erfindung des Professors ist eine komplett emotionslose Glibber-Version unseres Helden. FĆ¼rs Gameplay bedeutet das: Koop. Dank Fluigi kƶnnen zwei Spieler mit je einem Joy-Con jederzeit zusammen auf Geisterjagd gehen und RƤtsel lƶsen. Das funktioniert zum grĆ¶ĆŸten Teil auch gut, bis auf ein paar etwas nervige Kamerapassagen, wenn die beiden Charaktere zu weit voneinander entfernt sind.

Multiplayer ist aber komplett optional, Solospieler kƶnnen beide Figuren auch abwechselnd voneinander steuern. Das ist allerdings etwas langsamer und fĆ¼r einige BosskƤmpfe ist ein zweiter Spieler ein klarer Vorteil. Der echte Luigi sagt zwar den Ton an, Fluigi besitzt aber genau die gleichen Werkzeuge. Da er aber aus Glibber besteht und keine Nerven, Knochen und Organe besitzt, kann er problemlos durch Stacheln und Gitter hindurchbewegen und so abgeschottete Bereiche betreten.

Mehr Multiplayer gibt es im Polterpark und Wirrwarrturm. Die Polterjagd beherbergt drei kurzweilige Minispiele, in denen zwei Teams Geister jagen, MĆ¼nzen sammeln oder gemeinsam Ziele zerstƶren mĆ¼ssen. Umfangreicher ist der Wirrwarrturm. Hier kƶnnen bis zu acht Spieler im drahtlosen lokalen Modus oder Ć¼ber das Internet gemeinsam einen Turm emporklettern. Auf jeder Etage muss unter Zeitdruck ein Ziel erfĆ¼llt werden, wie das Fangen aller Geister, das Finden aller Toads oder das Sammeln von MĆ¼nzen. Der Clou: Die Etagen werden jedes Mal zufƤllig neu generiert.

Es ist wundervoll mit anzusehen, wie acht Luigis gleichzeitig Geister auf den Boden schleudern. Am meisten SpaƟ dĆ¼rfte der Modus aber lokal oder mit Freunden im Voice Chat machen.

Fazit

Wertung - 9

9

Wer den Switch-Sommer mit Titeln wie Fire Emblem: Three Houses und Astral Chain verbracht hat, den kƶnnte das vielleicht etwas ā€œseichtereā€ Gameplay von Luigiā€™s Mansion 3 Ć¼berraschen. Hier gibt es kein Loot, kein tiefes Kampfsystem und auch die RƤtsel sind fĆ¼r jeden bis auf die jĆ¼ngsten Spieler unter uns leicht zu lƶsen. Spielerisch erinnert Luigiā€™s Mansion 3 oft an ein LEGO-Spiel, durch den neuen Koop umso mehr. Was Luigiā€™s Mansion 3 aber zu einem Videospiel-Highlight des Jahres macht, ist die Liebe, die an jeder Ecke spĆ¼rbar ist. Das fƤngt bei der wunderschƶnen Grafik an, geht Ć¼ber die schaurig-charmante Musik weiter und gipfelt beim titularen Helden. Noch nie war die ā€œNummer 2ā€ des Pilzkƶnigreichs so liebenswĆ¼rdig. Dieser Charme und das neue Hotel mit den Stockwerken sind es, die die ca. zehn Stunden Spielzeit der Handlung wie im Fluge vergehen lassen. Wer mehr mƶchte, kann die teilweise hƶllisch gut versteckten Juwelen finden und im Multiplayer mit weiteren Luigis und Fluigis die Geisterjagd fortfĆ¼hren.

Genre:Ā Action-Adventure
Entwickler:Ā Next Level Games
System:Ā Nintendo Switch
Erscheint: 31. Oktober
Preis: ca.Ā  60 Euro

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