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Review: Layton’s Mystery Journey: Katrielle und die Verschwörung der Millionäre

Vier Jahre sind vergangen, seit wir zuletzt mit Professor Layton verrückte Abenteuer und noch mehr Puzzles lösen durften. Vier Jahre, seit uns gesagt wurde, dass die Entwickler den Zylinderträger in Pension schicken und die nächsten Layton-Spiele ganz anders aussehen würden. Nun ist das nächste Spiel der Reihe erschienen – und zumindest in einem Punkt hat Level-5 ihr Versprechen wahr gemacht.

Layton – die nächste Generation

Schon einmal hat uns Level-5 einen Nachfahren des Professors vorgestellt: Im Mobile-Titel Layton Brothers: Mystery Room spielte Laytons Sohn Alfendi Layton eine tragende Rolle; in Layton’s Mystery Journey: Katrielle und die Verschwörung der Millionäre wird nun Alfendis Schwester Katrielle Layton zur Protagonistin: Sie gründet ein Detektivbüro in London und beginnt mit ihren Freunden diverse Fälle zu lösen. Dadurch bekommt Layton’s Mystery Journey eine stark episodenhafte Natur (auch wenn es natürlich eine übergeordnete Geschichte gibt), die sich stark von den großen Handlungsbögen der vorherigen sechs Teile unterscheidet, bei denen jeweils ein großes Mysterium im Fokus stand und die letzten drei Episoden sogar einen gemeinsamen großen Handlungsbogen bildeten. Doch das Resultat ist zumindest Gameplaytechnisch dasselbe: Wir bereisen mit unserem Team mehrere Orte, untersuchen jede Location genau nach versteckten Hinweismünzen, Items und Rätseln, sprechen mit diversen Personen und lösen zahlreiche Logikpuzzles, die nicht immer mit der Handlung zu tun haben. Leider merkt man, dass der verstorbene Puzzledesigner Akira Tago nur schwer zu ersetzen war – die Qualität der Rätsel hat ein wenig abgenommen. Allzu oft sind die Erklärungen schwammig und/oder die Lösung sieht zwar logisch/mathematisch berechenbar aus, doch das Resultat wird vom Spiel als falsch angesehen, weil es eine Antwort will, die einen zusätzlichen Kniff erfordert, was aber aus der Angabe nicht klar genug hervorgeht. Das nimmt ein wenig den Knobelspaß.

Mobiles Rätseln

Mit Layton’s Mystery Journey verfolgt Level-5 eine neue Veröffentlichungstaktik. Schon seit Sommer ist das Spiel auf Android und iOS erhältlich, erst jetzt erscheint es auf dem 3DS. Vielleicht ist es dieser Entwicklungsgeschichte zu verdanken, dass man diesmal auf den 3D-Effekt verzichtet hat. Ansonsten bekommt man aber eine Layton-würdige Präsentation zu sehen, die mit schönen Hintergründen, animierten Figuren, kleinen Filmsequenzen, gelungener Sprachausgabe und auch serientypischer Musik punkten kann. Was allerdings schwer zu erklären ist, ist der Preispunkt des Spiels: Am 3DS müssen wir knapp 40 Euro bezahlen, während die iOS- und Android-Fassung um knapp die Hälfte (was für Mobile aber natürlich bereits ein Premium-Preis ist) zu haben sind. Gut, man könnte natürlich argumentieren, dass es für die Mobile-Fassungen zusätzliche Inhalte als InApp-Käufe gibt, die in der 3DS-Version schon enthalten sind; diese sind aber eher kosmetischer Natur bzw. bringen einige zusätzliche Puzzles, sind aber nicht nötig, um die Story zur Gänze zu erleben. Wer unbedingt mit Stylus und zwei Screens spielen will, kommt zwar an der 3DS-Fassung nicht vorbei, doch alle anderen können sich überlegen, zur Mobile-Version zu greifen, die sich genauso gut spielen lässt, aber eben manche Inhalte, wie verschiedene Outfits für Katrielle, nur zum Nachkaufen anbietet.

Review Overview

Wertung - 8

8

Neue Figuren, klassischer Layton

Die Layton-Reihe hat mich viele, viele Stunden gut unterhalten – und auch wenn mir in Mystery Journey etliche liebgewonnene Figuren abgehen, gelingt es Katrielle und ihrem Team rasch, diese Lücke zu füllen. Ja, wo der Professor notorisch ruhig und logisch war, ist seine Tochter impulsiv und erfüllt etliche stereotype Mädchen-Klischees; aber auch Katrielle liebt ihre Rätsel und spielt sich mit ihrem Team rasch in unser Herz. Wenn mich etwas an dem Titel stört, dann am ehesten zwei Dinge. Erstens, dass das Spiel in Sachen Story nicht einen, sondern zwei Schritte zurück macht. Gut, eine neue Trilogie zu einem übergreifenden Mysterium wäre vielleicht zu viel verlangt, aber durch die zahlreichen einzelnen Fälle bleibt die Geschichte fast zu episodenhaft, wodurch nicht ganz die Spannung der vorherigen Teile aufkommt. Fürs Gameplay ist das allerdings egal, denn noch immer bekommen wir verrückte Vorkommnisse mit oft unerwarteten Lösungen, charmante Dialoge und vor allem zahlreiche Rätsel, die hier wirklich an jeder Ecke zu finden sind. Und das führt uns zum zweiten Negativpunkt: Die Qualität der Puzzles hat abgenommen, daran gibt es leider keinen Zweifel. Dennoch wiegen die guten Knobeleien die schlechten auf – Layton- und Puzzle-Fans dürfen zuschlagen und müssen sich nur überlegen, ob sie auf die Mobile- oder die 3DS-Fassung setzen wollen.

Genre: Puzzle
Entwickler: Level-5
Erscheint: Bereits erhältlich
Preis: ca. 40 Euro (3DS), ca. 18 Euro (iOS/Android)
System: 3DS, iOS, Android

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Florian Scherz

Bereits früh entwickelte Florian zwei große Leidenschaften: Videospiele und Theater. Ersteres brachte ihn zu einem Informatikstudium und zu Jobs bei consol.MEDIA und Cliffhanger Productions; zweiteres lässt ihn heute (unter anderem) als Schauspieler, Regisseur, Komponist und Lichtdesigner arbeiten. Wenn er gerade keine Musicals inszeniert, spielt oder schreibt, vermisst er auf Shock2 Videospiele von anno dazumal in seiner Blog-Reihe "Spiele, die ich vermisse".

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