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Review: Klonoa Phantasy Reverie Series

Der arme Klonoa scheint ein Händchen dafür zu haben, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein und damit meine ich nicht nur die Figur. Das erste Spiel war ein niedliches 2,5D Jump´n Run auf der ersten PlayStation in einer Zeit, in der nichts von alledem beliebt zu sein schien. Die Fortsetzung folgte auf dem Fuße, dieses Mal auf der PlayStation 2, wo ebenfalls nichts von seinen Stärken den Verkaufszahlen eines Spiels zuträglich war. Die ersten tragbaren Teile erschienen auf dem nur in Japan erhältlichen Bandai Wonderswan-Handheld und die Game Boy Advance-Spiele fielen aufgrund der Flut von 2D-Jump´n Runs auf dem System nicht weiter auf. Das letzte Mal, als Klonoa auftauchte, war es ein Wii-Remake des Originalspiels, das in dieser schwierigen Zeit erschien, in der sich nur wenige Wii-Spiele gut verkauften, die nicht von Nintendo selbst waren.

Bleibt zu hoffen, dass die spielerisch immer starke Klonoa-Serie dieses Mal mehr Glück hat. Klonoa Phantasy Reverie Series ist ein Remake der ersten beiden Spiele der Serie, Klonoa: Door to Phantomile von 1997 und Klonoa 2: Lunatea’s Veil aus dem Jahr 2001. Das Originalspiel wird heute als Kultklassiker geschätzt, während die Fortsetzung wahrscheinlich nicht so viel Aufmerksamkeit erhielt, wie sie verdient hätte. Grob gesagt, ist die Spielmechanik in beiden Spielen ähnlich. Ihr spielt als Klonoa, ein Katzen-Kaninchen-Wesen mit großen Schlappohren und der Fähigkeit, Gegner zu greifen und zu werfen. Ihr navigiert durch 2,5D-Stadien voller Gefahren, Gimmicks und Feinde. Das Hauptziel besteht darin, das Ende jedes Level sicher zu erreichen, es gibt aber auch Edelsteine und andere Sammelobjekte, die man sich schnappen kann.

Ein Hauptaugenmerk in der Spielmechanik ergibt sich aus den Möglichkeiten, die man hat, wenn man einen Feind buchstäblich in Händen hält. Man kann sie natürlich werfen, um andere Feinde oder Objekte zu treffen, man kann sich aber auch an einigen Feinden festhalten, um sie mitzureißen. Wichtig ist, dass man sie auch benutzen kann, um einen zusätzlichen Sprung auszuführen. Bei einigen der kniffligeren Aufgaben müsst ihr Feinde in der Luft packen, damit ihr weiter springen könnt, um etwas höher gelegene Bereiche zu erreichen. Und ja, natürlich gibt es auch die obligatorischen Bosskämpfe. In vielerlei Hinsicht handelt es sich um ein Standard-Jump´n Run seiner Zeit, aber es ist einfach alles sehr gut gemacht und macht immer noch großen Spaß. In diesen Spielen wird auch mehr Wert auf die Geschichte gelegt als in den durchschnittlichen Jump’n’Run-Spielen, wobei vor allem das erste Spiel dafür bekannt ist, dass es die Leute mit seinem Ende in den Wahnsinn treibt.

Klonoa Phantasy Reverie Series – Remastered vs Original

Technisch bekommt ihr auf aktuellen Konsolen und dem PC eine flüssigere, schönere Erfahrung und auch die Switch-Version hält sich gut. Es gibt sogar einen Filter, mit dem man versucht, die Charaktere näher an die Original-Versionen heranzuführen. Weitere neue Elemente sind die Auswahl des Schwierigkeitsgrades für jedes Spiel und ein neuer Zweispielermodus für das erste Spiel im Stil des Mehrspielermodus des PS2 Abenteuers: Lunatea’s Veil.

In mancher Hinsicht fühlen sich die beiden Spiele der Klonoa Collection sehr nach einer bestimmten Ära an. Es gibt viele „Schau mal, Ma, 3D!“-Momente, die zumindest in der heutigen Zeit erneut hervorstechen, jedoch auf eine andere Weise als zur Jahrtausendwende. Aber sie fühlen sich auch in vielerlei Hinsicht unverwechselbar und einzigartig an und wir ertappen uns wieder einmal dabei, dass wir uns wünschen, wir hätten mehr von dieser Serie. Vielleicht werden wir nach diesem großartigen Wurf mehr bekommen. Letztlich handelt es sich um zwei gute Remakes von zwei sehr starken Spielen und ich kann nur hoffen, dass wir uns diesmal nicht wieder für Jahrzehnte von Klonoa verabschieden müssen.

Tipp: Zur Klonoa Phantasy Reverie Series gibt es eine schöne Demo-Version, in der ihr beide Games der Sammlung ausprobieren könnt.

Meinung:

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Klonoa Phantasy Reverie Series die derzeit beste Möglichkeit ist, die beiden kultigen Abenteuer dieses Charakteres zu spielen, die zwar nicht die Popularität von Super Mario oder Crash Bandicoot hat, aber dennoch zu ihrer Zeit schöne Erinnerungen für viele PlayStation-Benutzer geschaffen hat. Und mit dieser Sammlung wird es sicher eine neue Generation geben, die sich nostalgisch an die kleine Katze erinnern wird. So schön die Adaption geworden ist, wären doch ein paar neue Levels oder Ideen eine schöne Geste gewesen. Es bleibt die Hoffnung, dass es bei einem Erfolg der Sammlung eventuell auch wieder ein neues Abenteuer von Klonoa gibt. Andererseits bleibt alles erhalten, was die ersten Versionen so großartig gemacht hat, wie z. B. das flüssige Gameplay, die schöne Grafik und die mitreißende Musik, die uns in die farbenfrohen Landschaften einführt. Wer die Serie noch nie ausprobiert hat, aber schon immer mal spielen wollte, sollte unbedingt den Schritt wagen und eine der verschiedenen Versionen für aktuelle Konsolen oder PC kaufen. Klonoa ist kein Franchise, das sich durch eine Revolution auszeichnet, sondern durch die Freude am runden klassischen Gameplay.

Fazit

Wertung - 8

8

Genre: Jump´n Run
Entwickler: Namco Bandai
System: PlayStation 4, Xbox One, Microsoft Windows, Xbox Series, Nintendo Switch, PlayStation 5
Erscheint: erhältlich
Preis: ca. 50 Euro

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