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Review: Justice League

Eines gleich vorweg: Wir können aufatmen. Wer gehofft hatte, dass Justice League ein ähnlicher Reinfall wird wie Batman v Superman wird, hat Pech gehabt. Der Film ist dank tollem Cast (allen voran der wunderbaren Gal Gadot) und kurzweiligen 121 Minuten wirklich gut geworden.

The story so far

Zehn Jahre. Zehn Jahre Gerüchte, Negativschlagzeilen, Hoffnung und unendlich viel Geduld. Keine Angst, wir erzählen trotz Hollywood-Dramaturgie nicht die Story von Justice League: Mortal nach, sondern fokussieren uns in diesem Text auf das finale Produkt, welches mit dem 16. November endlich in die heimischen Kinos kommt.

Justice League

Die eigentliche Geschichte von Justice League dreht sich um die Zeit nach dem Ableben von Superman (siehe – oder auch nicht – Batman v Superman: Dawn of Justice von 2016). Natürlich bahnt sich eine neue Bedrohung an, die die Abwesenheit des Kryptoniers nutzen möchte, unsere Welt zu vernichten. Doch das Böse, verkörpert durch den mächtigen Steppenwolf, hat nicht mit den verbleibenden Helden gerechnet – Batman und Wonder Woman. Das ungleiche Pärchen erkennt früh die Gefahr und stellt nun ein Team zusammen, das den Kampf gegen Steppenwolf aufnehmen soll. Willkommen zu Justice League.

Justice League

Perfekter Cast

Der Film hat ein rasantes Tempo voll knallharter Action, ohne dabei auf ein paar Pausen zu verzichten, die nebenbei auch eine Story erzählen. All das garniert mit eindrucksvollen Bildern und einem WIRKLICH guten Soundtrack. Es ist zudem eine Wohltat, dass man nicht versucht hat dem Trend folgend auf eine Dauer von drei Stunden hinzuarbeiten. In rund zwei Stunden wird eine turbulente Geschichte erzählt. Das reicht. Am Ende des Tages ist Justice League ein Actionfeuerwerk, das von einem dünnen Faden zusammengehalten wird. Dieser ist jedoch mit einer Geheimzutat  verstärkt, die den Film um das gewisse Etwas besser macht – das sympathische Ensemble.

Justice League

Man kann Teile des Darstelleraufgebots mögen und andere weniger, aber am Ende des Tages verkörpern die ausgesuchten Schauspieler ihre jeweiligen Comichelden perfekt. Man könnte es sich leicht machen und sagen, wenn Gal Gadot mitspielt, hat der Film schon gewonnen (was auch stimmen würde), aber das ganze Ensemble wirkt eingespielt und bereits jetzt mit ihren Rollen stark verwurzelt. Während Flash (Ezra Miller) der Spider-Ma… der Spaßvogel des Teams ist, rechtfertigen auch Aquaman (Jason Momoa) und Cyborg (Ray Fisher) dank einiger starker Auftritte ihren Platz im Team. Green Lantern fehlt schmerzlich, aber vielleicht ist das auch nur die persönliche Meinung des Autors dieser Zeilen. Ach ja, Ben Affleck ist Ben Affleck. Deal with it!

Justice League

Erwartungshaltung

Bei Marvel weiß man ja mittlerweile was man bekommt. Bis auf wenige Ausnahmen schalten Iron Man und Co. einfach mal auf Dauerfeuer – sei es mit Explosionen oder Gags. Bei DC ist das nicht so einfach. Bauchlandungen wie Suicide Squad wechseln sich mit mutigen Werken wie Wonder Woman ab. Vielleicht ist der DC-Fan deshalb offener in seiner Erwartungshaltung, wenn er neugierig ins Kino geht. Justice League reiht sich in jedem Fall weit oben im Comic-Wald ein, was mit gefühlten 23 Fortsetzungen (2020 plant Warner Bros. vier DC-Filme) in den nächsten drei Jahren ein wichtiger Schritt für das Universum ist. (Alexander Amon)

Justice League

Review Overview

Wertung - 8.5

8.5

Justice League erfindet das Comicfilm-Rad nicht neu. Action, ein gar nicht mal so spannender Bösewicht und dazwischen Trash-Talk zwischen den einzelnen Helden. Dennoch schafft der Film einen gekonnten Spagat aus Ernsthaftigkeit und Komik, glänzt mit der wunderbaren Gal Gadot – ok, das ganze Ensemble ist toll – und ist dank der passenden audiovisuellen Leistung des Regieteams viel Balsam für das geschundene DC-Herz. Fazit: Anschauen.

2. Meinung: Michael Furtenbach

Justice League ist ein klarer Fall von „Es geht ja doch!“ Auch wenn es mir aufgrund der Umstände unmöglich ist, von einem Glücksfall zu sprechen: Das Ausscheiden von Zack Snyder und Einspringen von Joss Whedon (Avengers, Buffy, Firefly,…) dürfte Warner nicht nur vor einem weiteren Fiasko bewahrt haben. Der Film ist wirklich gut geworden. Whedon dürfte für vielen kleinen Szenen verantwortlich sein, die es schaffen, den DC-Helden endlich einmal einige Grautöne und Schattierungen gepaart mit einem Schuss Humor zu verleihen. Mein Herz hat Justice League jedoch mit dem phänomenalen Soundtrack von Danny Elfman gewonnen. Der Altmeister versteht es gekonnt etwas Eigenständiges abzuliefern und zitiert jedoch im genau richtigen Moment die Superman-Themen von Hans Zimmer aber auch John Williams und natürlich auch sein Batman-Thema von 1989… quasi die Grundlage jedes modernen Superheldenfilms. Bitte lasst jetzt Joss Whedon bei mehr DC-Filmen ran… und macht nicht denselben Fehler wie Disney, ihm im falschen Moment hineinzupfuschen.

Justice League (2017)
Regie: Zack Snyder, Joss Whedon
Drehbuch: Chris Terrio, Joss Whedon
Mit: Gal Gadot, Ben Affleck, Ezra Miller, Jason Momoa, Henry Cavill
Länge: 122 Minuten
Kinostart: 16.11.2017
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Alexander Amon

Alexander Amon war jahrelang Chefredakteur beim Gaming-Magazin consol.AT, ist noch immer leidenschaftlicher Gamer und außerdem Ressortleiter bei Red Bull Games. Neben dieser Kolumne ist er hier auf SHOCK2 auch regelmäßig als einer der beiden Gameminds im gleichnamigen Podcast zu hören.

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