Review: James Bond 007: Black Box
Bis Daniel Craig ein weiteres und möglicherweise letztes Mal als Geheimagent ihrer Majestät in den Kinos zu sehen sein wird, dauert es noch bis November 2019. Nur gut, dass im Splitter Verlag Ende letzten Jahres bereits der fünfte Sammelband der aktuellen James Bond-Comics erschienen ist. Nachdem die beiden Teams Warren Ellis/Jason Masters und Andy Diggle/Luca Casalanguida 007 wieder zurück zu seinen Roman-Wurzeln als zugleich smarter und beinharter Killer schickten, überrascht der neue Band mit einer deutlich stärkeren Anlehnung an die Filme.
007 jagt Dr. Geni
Schon auf den ersten Seiten lässt eine Variation der immer wieder aufgegriffenen Ski-Actionszene die richtige Stimmung aufkommen. Bond und der Leser werden rasch in das neue Abenteuer geworfen, bei dem er unter anderem gegen die Machenschaften des japanischen Tech-Mogul Saga Genji antritt. Dieser will mit seiner uneingeschränkten Big-Data-Sammlung die Stabilität ganzer Nationen und damit die Welt an den Rand eines Weltkriegs führen. Dies birgt nicht nur jede Menge Gesellschafts- und Technik-Kritik, sondern offenbart zwischen Gut und Böse auch allerlei Graustufen.
Liebesgrüße aus Tokio
Autor Benjamin Percy zeigte zuletzt bei den Green Arrow-Comics sein Können und man merkt dem Band deutlich an, wie sehr er sowohl die Filme als auch die originalen Romane liebt und kennt. Exotische Schauplätze, raffinierte Gadgets, schillernde Schurken, einen Gastauftritt von Felix Leiter, eine gefährliche attraktive Frau, clevere Dialoge und natürlich spektakuläre Actionszenen: Hier ist alles dabei, was 007 ausmacht, vermischt mit einigen neuen Elementen. Schade, dass es bis jetzt sein einziger Ausflug in die Welt des James Bond gewesen ist. Gleiches gilt für die Zeichnungen von Rapha Lobosco, die den Helden und das Abenteuer ansprechend in Szene setzen. Anders als in den USA erscheinen die neuen James Bond-Comics auf Deutsch nicht im Heft- oder Paperback-Format, sondern als schicke Album-Hardcover, die mit hochwertiger Aufmachung überzeugen.
Fazit
Black Box präsentiert sich als waschechtes 007-Abenteuer, das zwar im Finale etwas schwächelt, aber insgesamt voll und ganz überzeugen kann. Lob gibt es nicht nur für das gesamte Kreativteam, sondern auch für den Original US-Verlag Dynamite Comics“, der hier nicht nur einen schnellen Lizenz-Dollar machen möchten, sondern den Teams augenscheinlich einigen Freiraum in der Auslegung des Bond-Mythos gibt. So darf man sich zu recht auch auf die noch in diesem Jahr erscheinenden Bände Kill Chain und die Adaption des ersten Bond-Romans Casino Royale freuen.
Preis: ca. 23 Euro
Autor: Chris Giarrusso
Zeichner: Rapha Lobosco
Verlag: Splitter Verlag
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