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Review: Inkulinati

Ob man bei zwei Spielen mit neuartigem Grafikstil bereits von einem neuen Trend sprechen kann ist vielleicht fraglich, dass das neueste Werk von Yaza Games jedoch seinen ganz eigenen Stil gefunden hat, ist fast unbesteitbar. Inkulinati bedient sich dabei einem Zeichenstil aus dem Mittelalter, den man ähnlich zuletzt beim Adventure Pentiment erleben durfte. Inkulinati entspringt jedoch einem gänzlich anderem Genre, treten doch zwei Meisterzeichner*innen mit ihren Untieren aus Zaubertinte auf einem Manuskript in bester Runden-Strategie-Manier gegeneinander an. Klingt sehr speziell, ist es in einigen Punkten auch.

Den Meisterzeichner*innen stehen nicht nur eine Vielzahl von Untieren zur Verfügung (die klarerweise gezeichnet werden), sondern auch sogenannte Handaktionen. Die Armeen setzen sich dabei aus bogenschießenden Hasen, schwertschwingenden Hunden, allesverschlingenden Schnecken und einer Vielzahl an weiteren Monstern mit teils sehr speziellen Angriffen zusammen. Mit den Handaktionen kann direkt auf die eigenen oder die gegnerischen Untiere Einfluss genommen werden, wobei man diese bewegen, heilen, direkt bekämpfen, Hindernisse bauen und vieles mehr kann.

Häschen in der Grube…

So umfangreich der Pool an Einheiten ist, so mager sieht es bei den Modi aus. Neben einem sehr kurzen aber durchaus wichtigen Tutorial gibt es eine Rogue-lite Einzelspielerkampagne sowie einzelne Gefechte gegen Mitspielende oder die KI. In der Kampagne entscheidet man sich zu Beginn für einen Avatar und tritt dann entweder in Duellen gegen andere Inkulinati an oder lässt seine Untiere direkt gegen andere Viecher antreten, der Unterschied im Spiel ist hier marginal und fast nicht erwähnenswert.

Wenn das kein einzigartiger Look ist?

Durch gewonnene Gefechte erhält man Ruhm und Gold, was dann in weitere Untiere oder bessere Handaktionen investiert werden kann. Und ist man dann vielleicht einmal doch nicht siegreich und muss die Kampagne neu beginnen, darf man die erspielten Einheiten und Handaktionen behalten und beim nächsten Durchlauf neue Strategien probieren. Während der Kampagne plaudert man in Textform auch mit einigen Charakteren (wie zum Beispiel dem Tod) und muss dabei einige Entscheidungen treffen, die meistens nur extra Gold oder Ruhm bringen. Was jedoch bei diesen Gesprächen nicht zu kurz kommt ist der Humor, der zwar sehr speziell ist, für mich aber wunderbar passte.

Mit jeder Partie wächst das eigene Team.

Die Kämpfe selbst sind taktisch zu Beginn noch recht einfach, hat man doch meist mehr und bessere Einheiten, werden jedoch recht schnell spannend und fordernder. Es gilt einfach genau drauf zu achten, wie man seine Truppen positioniert, wie diese angreifen können und ob Hindernisse im Weg stehen. Ein unbedachter Zug und der Inkulinati wird einfach vom Spielfeld geschubst. Spannend sind auch besonders gefährliche Felder in den Stages, die den Untieren regelmäßig Lebensenergie abziehen. Apokalyptisches Feuer, Gift, explodierende Kessel, diverse Fallen und mehr muss bei jedem Zug einkalkuliert werden, sonst ist so ein Gefecht ganz schnell verloren.

Die Kampagne führt durch Kämpfe und andere Begegnungen.

Neben negativen Effekten gibt es auf den Maps aber auch stärkende Felder, wobei Untiere geheilt oder gesegnet werden können, was diese mehr Schaden verursachen oder diese besser treffen lässt. Auf der anderen Seite werden die eigenen Kämpfer zu Ketzern, sollten sie feindliche Priester angreifen, was diese kurz gesagt einfach nur schwächt.

Pros and Cons

+ Ansprechende Optik
+ anspruchsvolle, tiefgehende Rogue-lite Rundenstrategie
+ Couch-Koop ganz nett
+ Humor

– teilweise sehr deterministisch
– nicht viele Modi

Fazit

Wertung - 7.5

7.5

Neben seiner sehr speziellen Optik bietet Inkulinati solide, teilweise auch fordernde Runden-Strategie, die auch mit einem ganz eigenen Humor punkten kann. Die Gefechte spielen sich dank wechselnder Voraussetzungen und anderen Gegner zu Beginn immer anders und neu, die verschiedenen Untiere und Handaktionen lassen ganz verschiedene Strategien und Spielweisen zu. Die Rogue-lite Kampagne ist nett, der Couch-Koop ebenso, einige Modi mehr wären aber nicht verkehrt. Da sich das Spiel aber noch im Early-Access befindet ist da noch einiges drin. Und dank Game Pass macht man mit einer Proberunde auch nichts verkehrt, wobei selbst der aktuelle Preis noch echt fair ist.

Genre: Strategiespiel
Entwickler: Yaza Games
System: Xbox One, Xbox Series X/S, PC, MacOS
getestet auf: Xbox Series X
Erscheint: bereits erhältlich
Preis: 24,99 und im Game Pass verfügbar

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