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Review: Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung

Zelda trifft Avengers

Nein, es ist nicht Breath of the Wild 2. Seit der Veröffentlichung des Teaser-Trailers zur direkten Fortsetzung des Open World-Zeldas warten Fans sehnsüchtig auf neue Infos und ein Releasedatum. Aber selbst wenn das Warten hierfür weitergeht, können Spieler trotzdem dank eines neuen Abenteuers in die Welt von Breath of the Wild eintauchen. Möglich macht das Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung.

Wie viel Zelda steckt drin?

Hyrule Warriors ist ein Musou, so wird das “Dynasty Warriors”-Genre genannt. Ob nun Anime wie One Piece oder andere Spieleserien wie Persona und Fire Emblem; sie alle haben Musou-Titel erhalten. Das Grundprinzip ist hierbei stets gleich: Viele Gegner verkloppen… sehr viele Gegner verkloppen.

Spieler rücken auf einer Karte vor und müssen den Vormarsch der Gegner verhindern. Dazu können sie Stützpunkte einnehmen, besonders starke Gegner besiegen oder andere Ziele während einer Mission erfüllen. Der Weg zum Ziel ist immer der Kampf. Hunderte, manchmal sogar Tausende Gegner müssen während einer Mission dran glauben. Hier wird schnell klar, ob man Musou-Spiele mag oder nicht. Macht es einem Spaß, immer und immer wieder die gleichen Attacken zu verwenden?

Das Grundprinzip ist also nicht neu, aber die goldene Frage ist ja, wie viel Zelda denn nun wirklich in Hyrule Warriors steckt. Antwort: mehr als erwartet, für Puristen trotzdem nicht genug. Hier gibt es keine Rätsel oder Dungeons (Witz über die Titanen aus BOTW bitte hier einfügen), keine großartigen Geheimnisse oder schöne Landschaften zum Erkunden. Trotzdem haben es erstaunlich viele Elemente aus BOTW ins Spiel geschafft. Der Shiekah-Stein mit den vier Modulen Eis, Zeit, Magnetismus und Bomben ist mit dabei und spielt eine wichtige Rolle im Kampfgeschehen. So lässt sich das Schild eines Gegners durch Bomben einfacher brechen, was einen besonders starken Angriff ermöglicht. Oder auch die Zeitlupe nach einem perfekten Ausweichmanöver.

Musik, Menüs, Karte und mehr sind natürlich auch direkt übernommen worden. Es “fühlt” sich also alles sehr nach BOTW an, bis auf das Gameplay eben. Denn das ist immer noch durch und durch Musou. Das heißt man kann schon mal etwas die Augen verdrehen, wenn die teilweise ziemlich langen Missionen mit noch mehr Gegnern und noch mehr Kämpfen scheinbar in die Länge gezogen werden. Eintönigkeit gehört zu diesem Genre manchmal einfach dazu.

Zurück in die Vergangenheit

Ok, es spielt sich nicht wie Zelda, aber ist es denn wenigstens eine gute Überbrückung bis zu BOTW 2? Die klare Antwort für alle Fans des ersten Teils lautet: ja! Zeit der Verheerung spielt zeitlich vor BOTW und erzählt die Geschehnisse während der namensgebenden Verheerung, in der Ganon große Teile Hyrules zerstört. Vielmehr sei zur Handlung nicht gesagt. Fans können sich jedoch auf das Wiedersehen vieler Charaktere freuen und sogar den ein oder anderen Zeitreise-Kniff erwarten.

Und auch selbst wenn man das Ende eigentlich schon kennt, lohnt sich die Reise in die Vergangenheit. Wem BOTW nicht cineastisch genug war, wird in Zeit der Verheerung quasi erschlagen von epischen Zwischensequenzen und Story. Wenn die Recken zusammenkommen und selbst Zelda auf das Schlachtfeld zieht, fühlt es sich teilweise wie ein Avengers-Film im Zelda-Universum an.

Weniger Charaktere, mehr Tiefgang 

Musou-Fans wissen, ein gutes Spiel im Genre braucht gute Charaktere. BOTW-Spieler kennen die meisten Charaktere schon. Mit ihnen nun aber auch selbst kämpfen zu können, macht einen großen Teil des Reizes aus. Ihr wolltet schon immer Urbosa, Herrin über die Blitze, steuern? Das ist eure Chance. Auch Zelda selbst ist spielbar und bietet ein überraschend technisches Moveset.

Wer die Handlung einfach nur durchspielen möchte, dürfte nicht allzu große Probleme haben. Der Schwierigkeitsgrad der Kampagne bleibt meistens auf einem konstanten Niveau. Die Charaktere leveln schnell auf, Waffen lassen sich leicht verbessern und längere Kombos mit den passenden Ressourcen freischalten.

Wer eine Herausforderung sucht, kann sich in den zahlreichen Nebenmissionen austoben. Hier gibt es Zeitlimits, besonders starke Gegner oder andere Restriktionen, die das Leben schwerer machen. Generell: So simpel das Kampfsystem auch erscheinen mag, es gibt genug Verbesserungen, Upgrades, Gegnertypen, um eine sehr lange Zeit mit dem Perfektionieren eines Charakters zu verbringen.

Im Vergleich zu anderen Genre-Vertretern bietet Zeit der Verheerung zwar nicht annähernd so viele Charaktere, dafür besitzen sie alle ihr eigenes Moveset, ihren eigenen Upgrade-Baum und mehr. Sie alle haben ihre eigene Spezialfähigkeit und verwenden den Shiekah-Stein ein wenig anders. Link selbst kann drei verschiedene Typen von Waffen tragen, was ihn quasi zu drei Charakteren macht.

Langeweile mit den Titanen

Gute Idee: Man kann auch die Titanen selbst steuern. Diese riesigen Waffen konnten in BOTW kaum zeigen, zu was sie eigentlich fähig sind. In Zeit der Verheerung lassen sie sich in speziellen Abschnitten direkt steuern. Hier segnen gerne mal Tausende von Gegnern in fünf Minuten das Zeitliche. Problem 1: Das ist kurzweilig unterhaltsam. Je länger das jedoch dauert, desto eintöniger wird es. Problem 2: Hier ruckelt es gerne. Die Technik ist generell nicht berauschend gut, aber auch nicht unspielbar schlecht. Ob nun docked oder undocked, es läuft. Nicht mit 60 FPS, nicht mit überragend hübschen Effekten. Aber es läuft. Gerade die Titanenkämpfe jedoch können teilweise für extreme Slowdowns sorgen.

Fazit

Wertung - 8

8

Die allermeisten dürften wissen, dass Zeit der Verheerung nicht BOTW 2 ist. Viele dürften auch den Begriff Dynasty Warriors kennen und sicherlich haben einige auch Hyrule Warriors 1 gespielt. Während das jedoch eher eine Art Zelda-Fan-Fiction war, bietet Zeit der Verheerung die offizielle Vorgeschichte zu einem der beliebtesten Spiele aller Zeiten. Wer das Universum liebt, kann sich auf ein Wiedersehen mit vielen Elementen und Charakteren freuen. Allerdings sollte klar sein, dass sich das Musou-Gameplay nicht “stark genug” verändert hat. Wer mit dem Genre nichts anfangen kann, wird hier ebenfalls nicht glücklich. Zelda hin oder her.

Genre: Hack and Slay
Entwickler: Tecmo Koei, Omega Force
System: Nintendo Switch
Erscheint: 20. November
Preis: ca.  60 Euro

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