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Review: Hidden Pictures: Agent Q

Wimmelbild im VR-Stil

Die Aliens sind da – und dank der gestaltwandlerischen Fähigkeiten der Weltraumpiraten können sie das friedliebende Volk, das auf dem Monai-Asteroiden lebt, einfach unterwandern! Als Geheimagent Q könnt ihr das nicht zulassen und müsst zur Hilfe eilen! Ja, die Story von Hidden Pictures: Agent Q ist zugegebenermaßen ein wenig dünn, aber das macht nichts, denn es sind die Inhalte, die zählen!

Wimmelbild im Dioramen-Modus

Wimmelbildspiele haben nicht gerade den besten Ruf bei uns Videospielern – handelt es sich dabei doch oft um billige Massenware für den Casual-Markt. Dass es auch anders geht, zeigt Hidden Pictures: Agent Q, das aus der Formel mit der Power von VR/AR ein zwar weiterhin nicht besonders anspruchsvolles, aber spaßiges Erlebnis macht. Die über 60 Levels, die euch in dem Spiel erwarten, teilen sich grob in drei Gruppen auf: Da wären zunächst mal die puzzlelastigen Wimmelbild-Levels, bei denen ihr im Normalfall einen Orb, den die Aliens zerstört haben, wieder zusammenbauen müsst. Leider sind die Teile versteckt oder von Passanten eingesammelt worden, die sie nicht einfach so hergeben wollen. Deshalb müsst ihr zahlreiche Aufgaben lösen, die sich im Normalfall darauf beschränken, das richtige Item der richtigen Person (angezeigt durch eine Sprechblase) bzw. zum richtigen Objekt zu führen. Egal, ob ein Passant ein Eis für seine Hilfe möchte oder wir eine Kiste mit einem Hammer zerschlagen müssen: Die Suche nach diesen Items ist wohl der größte Spaß an diesen Levels! Manchmal ist die Lösung geradlinig, manchmal erfordert sie Zwischenschritte, manchmal hilft auch, Zusatzaufgaben zu erledigen und Hint-Schlüssel zu verwenden, bisweilen findet ihr auch Münzen, die ihr später in eurem Agentenzimmer in den Gacha-Automaten werfen könnt (was nicht spielentscheidend ist!). So oder so: Es sind definitiv bis zum Ende keine katastrophalen Brain-Teaser, sondern mit ein wenig Beobachtungsgabe und Neugier leicht zu lösende Aufgaben, die trotzdem Spaß machen. Habt ihr den Orb zusammengesetzt, kommt auch gleich die Belohnung – ihr dürft das Alien enttarnen, festnehmen und in eure Sammlung aufnehmen. Weiter geht’s!

Der Koffer-Hack

Andere Level erfordern eure Künste als Hacker, vor allem, um eurem etwas tollpatschigen Partner zu helfen. Der Schlüssel zur Lösung ist in dem Fall ein spezieller Koffer, in dem ihr in Zeitdruck Puzzles lösen müsst. Dabei handelt es sich um Verschieberätsel, das korrekte Ablenken von Laserstrahlen, das Verbinden von Punkten, ohne eine Stelle doppelt zu berühren und ähnliche Aufgaben. Leider sind diese nicht so zugänglich gelungen, sodass wir uns mehr als einmal gefragt haben, wie die Aufgabe korrekt zu steuern ist – selbst wenn die Lösung eigentlich offensichtlich war. Es hilft nicht, dass man zwar die Möglichkeit hat, sich ein Tutorial anzusehen, das aber nur, bis man das Rätsel gestartet hat. Sind dann noch Fragezeichen vorhanden, müsst ihr das Problem selbst lösen – oder das Level erneut starten. Schlussendlich gibt es dann noch die Bosskämpfe, die auf ein Duell im Rhythmusspiel-Stil hinauslaufen. Diese sind ansprechend inszeniert (und kommen auch nicht allzu oft vor), erinnern aber dann doch zu sehr an Beat Saber, das dieses Gameplay deutlich besser umgesetzt hat.

Augen auf!

Das wahre Highlight des Spiels ist aber ohnehin nicht das Gameplay, sondern die Darstellung: Die einzelnen Levels werden (wahlweise in einer Blackbox oder per AR-Funktion in der vertrauten Umgebung eures Spielzimmers) als liebevoll gestaltete 3D-Dioramen dargestellt, die ihr beliebig verschieben (linke Hand) und drehen (rechte Hand) könnt, um so hoffentlich alle Geheimnisse der Level zu finden – das geht sogar im Sitzen, ohne euch selbst zu bewegen, gut. Insgesamt gibt es vier verschiedene Themenbereiche, die ihr nach und nach erkundet, was für Abwechslung sorgt. Die Designs sind knuffig und liebevoll, wenn auch vielleicht nicht auf der Höhe der Technik – aber das müssen sie gar nicht sein. Ähnliches kann man auch über die Steuerung sagen: Über weite Strecken klappt die Steuerung eurer virtuellen Hände (die via Controller in den virtuellen Raum übertragen werden) ausgezeichnet. Es sind nur einige (vielleicht auch noch patchbare) Kleinigkeiten, die den Eindruck trüben: So ist – wie erwähnt – die Steuerung in den Minigames nicht immer verständlich bzw. etwas zu ungenau, und in den Suchabschnitten fallen wir immer wieder darauf rein, dass wir aus unerfindlichen Gründen nicht mit den Items interagieren können, wenn eine Textnachricht über unserer rechten Hand angezeigt wird. Auch dass wir die Dioramen nicht bewegen können, wenn eine Cutscene läuft (bzw. die Perspektive sogar zurückgesetzt wird, wenn wir zur Endsequenz eines Abschnittes kommen) fällt unter die Kategorie „lästig, aber kein Dealbreaker“, denn trotz dieser kleinen Stolpersteine ist eine Partie Hidden Pictures: Agent Q erfrischend kurzweilig.

Fazit:

Wertung: - 8

8

Suchen macht Spaß!

Eigentlich bin ich überhaupt kein Fan von Wimmelbildspielen – ich bin einfach kein sonderlich grafischer Mensch. Vielmehr haben mich an Hidden Pictures: Agent Q die Puzzles gereizt. Umso erstaunter war ich, als sich das völlig umkehrte, als ich das Spiel spielte: Mein Highlight sind definitiv jene Abschnitte, in denen Objekte gefunden und Aufgaben gelöst werden müssen, während die eigentlichen Puzzles zwar nett, aber zum Teil auch frustrierend sind. Ins Herz geschlossen habe ich das Spiel aber vor allem wegen der liebenswürdigen Dioramen, die vor allem herangezoomt noch immer viele Details entdecken lassen, dem süßen Design und seiner Kurzweiligkeit – die wenige Minuten dauernden einzelnen Abschnitte laden einfach ein, ein, zwei Aufgaben zu lösen (und dann für noch ein paar weitere hängen zu bleiben, bis die Quest leer wird). Ja, im Endeffekt ist Hidden Pictures: Agent Q weder ein besonders herausforderndes Spiel noch eine wahnsinnige Innovation; aber es ist eine gelungene einsteigerfreundliche und kindertaugliche VR-Erfahrung, bei der der Spaß im Vordergrund steht.

Genre: Puzzlespiel
Entwickler: Newmatic
Erscheint: erhältlich
System: Meta Quest 3/3S
Preis: ca. 20 Euro

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Florian Scherz

Bereits früh entwickelte Florian zwei große Leidenschaften: Videospiele und Theater. Ersteres brachte ihn zu einem Informatikstudium und zu Jobs bei consol.MEDIA und Cliffhanger Productions; zweiteres lässt ihn heute (unter anderem) als Schauspieler, Regisseur, Komponist und Lichtdesigner arbeiten. Wenn er gerade keine Musicals inszeniert, spielt oder schreibt, vermisst er auf Shock2 Videospiele von anno dazumal in seiner Blog-Reihe "Spiele, die ich vermisse".

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