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Review: Green Lantern: Erde Eins

Als Marvel Anfang der 2000er Jahre neue Leser für Spider-Man begeistern wollte, ohne sie mit Jahrzehnten an Kontinuität zu verwirren, schuf Brian Michael Bendis das Ultimative Universum. Eine neue Marvel-Welt für neue Marvel-Leser. Über die Jahre wurden zahlreiche Helden und Schurken neu eingeführt – oft mit einem eigenen Twist, den man im Mainstream-Universum noch nicht gesehen hatte.

Aber was hat das nun mit DC zu tun? Nun, die Heimat von Batman und Superman hat eine ähnliche Linie. Comicbände unter dem Label DC Erde Eins erzählen Storys in einem separaten Universum, das für ein zeitgenössisches Publikum aktualisiert wurde. Auch hier spielen jahrzehntelange Geschichten und Kontinuität keine Rolle. Der Hauptunterschied zwischen Erde Eins und dem Ultimativen Universum besteht darin, dass DC auf abgeschlossene Graphic Novels setzt, während Marvel über Jahre verschiedene monatliche Comicserien über die alternative Welt veröffentlichte.

Nach unter anderem Superman und Flash erhält nun auch Green Lantern seine Erde-Eins-Geschichte. Hal Jordan wird modernisiert, allerdings nicht krampfhaft. Statt wie in vielen Elsewords-Geschichten den Charakter radikal umzuwandeln, wird Hal hier einfach modernisiert. Im Grunde ist er derselbe: Ein Hitzkopf ohne Furcht und mit einem Herz aus Gold.

In dieser neuen Fassung der Autoren Gabriel Hardman und Corinna Bechko ist Hal ist kein Testpilot mehr, sondern ein einsamer Asteroidenminenarbeiter, der sowohl von seiner Intelligenz als auch von seinem Mut angetrieben wird. Die Geschichte, wie er zu dem Green Lantern-Ring kommt und ihn einsetzt erinnert oft an die Originalstorys, nur eben für ein modernes Publikum. Die Autoren scheinen sich gefragt zu haben „Wie würde dieser Charakter aussehen, wenn er heute erschaffen würde und nicht vor Jahrzehnten?“

Hardman ist auch als Zeichner für den Band verantwortlich und verpasst Hal einen neuen Look. Statt eines engen Outfits, das jeden Muskel betont, ist dieser neue Green Lantern in ein bequemeres Kostüm gekleidet. Und selbst die Grüntöne sind etwas weniger betont. Das geht Hand in Hand mit dem geerdeten Ansatz in Bezug auf den Green Lantern Corps. Aliens sehen in vielen Fällen tatsächlich fremd aus, nicht einfach Menschen mit komisch geformten Köpfen.

Fazit

Wie eine gute Kino-Adaption transportiert Green Lantern: Erde Eins den Geist des Originals. Macht den Charakter aber für eine neue Generation von Lesern zugänglich. Hal Jordan und seine Welt in ein neues, etwas düsteres Licht gerückt. Empfehlung für alle, die sich sonst von jahrelangen Vorgeschichten erschlagen fühlen!

Info
Seiten: 148
Preis: ca. 17 Euro
Autoren: Gabriel Hardman und Corinna Bechko
Zeichner: Gabriel Hardman
Verlag: Panini Comics (DC)

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