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Review: Gigabash – Godzilla 4 Kaiju Pack

König der Monster - Titelkampf

Als das malaysische Indie-Team Passion Republic Games im August dieses Jahres ihr Erstlingswerk Gigabash auf den Markt brachte, ließen sie die Herzen vieler Kaiju-Fans höher schlagen. Kein Wunder, wusste das Spiel durch sein durchdachtes und überraschend abwechslungsreiches Gameplay, sowie die liebevoll designten Arenen und Monster durchwegs zu begeistern. Die Kreaturen waren dabei zwar stimmig und mit ihrer Vorgeschichte und ihrem ganzen Auftreten merklich an den König der Monster und seine diversen Widersacher angelehnt, dennoch blieb es Godzilla-Enthusiasten verwehrt tatsächlich selbst in dessen Haut zu schlüpfen. Der solide Erfolg des Titels erlaubte es den Entwicklern jedoch auch dieses Problem auszumerzen und mit dem neuen Kaiju-Pack dürfen Spieler nun endlich selbst mit der ikonischen Terror-Echse durch diverse Städte wüten.

I’m gonna destoroy-ya

Damit aber nicht genug, stoßen zusammen mit Godzilla auch gleich drei weitere Kreaturen zu der zerstörungswütigen Multiplayer-Schlägerei und als Bonus sorgen dann sogar zwei völlig neue Spielmodi für zusätzliche Abwechslung. Bei den drei neuen Monstern handelt es sich um den Waffen-gespickten Mechagodzilla, den Alien-Cyborg Gigan sowie den Dämonen-artigen Krabben-Drachen Destoroyah.

Kampf der Miniaturen

Alle Neuzugänge wurden dabei wieder mit unglaublicher Liebe zum Detail gestaltet und präsentieren sich wie zum Leben erwachte Miniatur-Figuren. Vielleicht aber sogar noch viel wichtiger, fügen sie sich mitsamt wohl überlegten Stärken und Schwächen wunderbar in die Riege der bisherigen Figuren ein.

Komm, gehen wir spazieren!

Godzilla stößt Feinde mit seinem ikonischen Schrei von sich und bruzzelt sie anschließend mit seinem ganze Landstriche vaporisierenden Strahl oder packt sie einfach und läuft mit ihnen durch mehrere Hochhäuser. Gigan wiederum fährt eine Kreissäge aus seiner Brust aus, feuert seinen Augenlaser ab und überrascht sonst durch rasend schnelle Klauen-Attacken.

Ich muss Nachladen!

Für Mechagodzilla wurde überhaupt ein neues Gameplay-System erdacht und so hat der metallene Koloss zwar ein ganzes Arsenal an Kanonen und Raketen, diese sind aber jeweils an eine von zwei Leisten gekoppelt, die sich nach exzessiver Verwendung erst eine Zeit regenerieren müssen. Destoroyah wiederum packt seine Gegner gerne mit seiner Schwanz-Zange und fliegt mit ihnen durch die halbe Arena, feuert Blitze ab oder beschwört kleinere Versionen von sich, die sich anschließend auf die Gegner stürzen.

Kaiju-Besties

Doch nicht nur die neuen Monster fügen sich gut ein und so bietet der neue Onslaught (zu dt. Ansturm)- Modus endlich den heiß erwarteten Koop-Modus, den sich viele Fans beim ursprünglichen Release gewünscht hatten. Hier darf im Zweispieler-Couch Koop gemeinsam gegen Wellen an stets abwechslungsreich gestückelten und immer schwerer werdenden Gegnern angetreten werden. Alle paar Wellen wird dann die Arena gewechselt sowie ein Schadens- oder Abwehr-Bonus bzw. Energie für die S-Klassenleiste (die den Kaiju kurzfristig wachsen lässt und mit neuen Attacken ausstattet) vergeben.

Endlich ein Holzroboter!

Wer hier vorankommen möchte, muss gutes Teamwork an den Tag legen, denn gerade in späteren Wellen wird einem oft eine Überzahl an Gegnern entgegengestellt, die teils etwas kleiner, manchmal aber auch sogleich als S-Klasse in die Arena stürmen. Doch auch die Belohnungen wissen zu motivieren, denn neben einem Eintrag in die weltweite Bestenliste, werden auch stetig neue Outfits für die ursprüngliche Kämpfer-Riege ausgegeben, die statt simplen neuen Farbkombis, tatsächlich neue Texturen, wie beispielsweise eine Holz-Version des Mech-Kriegers Thundertross freispielen.

Ach, wer mag schon Minispiele?

Etwas schwächer fällt dafür leider der neue Arcade-Modus aus, der zwar Solisten, die bereits durch den Story-Modus gespielt haben, etwas zu tun gibt, einem jedoch einfach einen Gegner nach dem anderen entgegenstellt, bis dann der Endboss als S-Klasse auftritt. Hier hätte ein wenig Abwechslung wie beim Klassik-Modus in Super Smash Bros. definitiv wahre Wunder vollbracht. Besonders ärgerlich ist das, denn der aus dem Hauptspiel bekannte Mayhem (zu dt. Chaos)-Modus hätte bereits eine Vielzahl witziger und abwechslungsreicher Minispiele bereitgehalten, die hier einfach nur zwischen die Kämpfe gestreut werden hätten müssen. Auch wird kaum eine Herausforderung geboten und selbst im harten Schwierigkeitsmodus weiß der Arcade-Modus leider selten für Spannung zu sorgen.

Nur für echte Freunde

Zusätzlich fehlt es auch leider an neuen Arenen. Klar sind auch die bisherigen Arenen deutlich von ihren geistigen Vorlagen inspiriert, dennoch wäre ein Kampf im tatsächlichen Tokio, New York oder in der berühmten Burg Osaka schon nett gewesen. Auch ist es zwar schön, dass die spaßigen Minispiele des Mayhem-Modus nun zumindest in privaten Online-Lobbies gespielt werden dürfen, warum diese öffentlichen Lobbys jedoch weiter vorenthalten werden und auch der neue Koop-Modus Couch-Exklusiv angelegt wurde, ist aber fragwürdig.

Fazit:

Wertung: - 8

8

Langlebe der König

Das Kaiju-Pack platziert nicht nur Godzilla und vier seiner berühmtesten Widersache in das destruktive Mehrspieler-Gekloppe Gigabash, es schaltet auch einen heiß erwarteten Couchkoop-Modus frei, der zwei Spielern eine spaßige Herausforderung bietet und zur Highscore-Jagd motiviert. Wenn ich als Destoroyah meinen Godzilla-Kollegen hochhebe, damit dieser als nun mobile Artillerie seinen übermächtigen Strahl über das ganze Schlachtfeld schwenken kann, dann sind breite Grinser vorprogrammiert. Dass dieser kooperative Wellenmodus jedoch Offline-Exklusiv bleibt und es dem neuen Arcade-Modus fast schon unnötigerweise an Abwechslung fehlt, wirft leider kleine Schatten auf diese sonst rundum gelungenen Erweiterung. Für den relativ geringen Preis dürfen Fans aber trotzdem bedenkenlos zugreifen.

Genre: Kaiju-Brawler
Entwickler: Passion Republic Games
System: PlayStation 4, PlayStation 5, PC
Erscheint: 07.12.2022
Preis: ca.10€

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