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Review: Ghost of Tsushima Director’s Cut

Als Ghost of Tshushima in den letzten Monaten der PlayStation 4 als Hauptkonsole von Sony auf den Markt kam, fühlte es sich in vielerlei Hinsicht wie ein Tribut an die zu Ende gehende Generation an. Nach einer fast beispiellosen Reihe von Exklusivtiteln für die vierte PlayStation wurden die unglaubliche Grafik, die fesselnde Geschichte und die unterhaltsamen Kämpfe von Ghost of Tshushima nur etwas durch eine Open-World-Formel gebremst, derer viele müde geworden sind. Bei unserem SHOCK2-Review bekam das Spiel eine satte 9 von 10 und war für nicht wenige Redakteure und auch Leser das Spiel des Jahres 2020!

Jetzt, fast auf den Tag genau ein Jahr und einen Monat nach der ursprünglichen Veröffentlichung, erscheint der Ghost of Tsushima Director’s Cut für PlayStation 5. Er bringt neue Inhalte in Form von Iki Island und andere Funktionen mit sich, die den Vorteil des Hardware-Sprungs nutzen, z. B. 3D-Audio, visuelle Darstellung in 4K mit 60 Bildern pro Sekunde und DualSense-Integration.

Ghost of Tsushima ist die Geschichte von Jin Sakai, einem Samurai der, nachdem ein Großteil seines Clans von mongolischen Invasoren ausgelöscht wurde, die Insel Tshushima zurückerobern muss. Das sich der Director’s Cut an neue Spieler und Rückkehrer richtet, stellt man schon schnell nach dem Starten des Spiels fest. Nur wenige Spiele schaffen es eine so kinoreife und beeindruckende Eröffnungssequenz wie die erste Invasion der mongolischen Armee unter Führung von Khotun Khan zu zeigen. Mit der visuellen Kraft der PS5 im Rücken ist Ghost of Tshushima visuell so beeindruckend, dass es ein Wunder ist, dass es jemals auf einer PlayStation 4 lief. Die Farbpalette, die Wettereffekte und die Art und Weise, wie das Wetter die Natur um die Insel herum beeinflusst, sind immer noch unübertroffen.

Für diejenigen, die planen, ihre PS4-Kopie auf den Director’s Cut zu aktualisieren, gibt es in den ersten 10 Stunden des Spiels wenig Neues. Der neue Inhalt, Iki Island, ist gesperrt, bis wir das zweite Gebiet erreicht haben. ihr könnt jedoch euren PS4-Speicherstand importieren und damit die Erweiterung sofort spielen, sofern ihr das zweite Gebiet freigeschaltet habt. Für die Migration des Speicherstandes steht im Menü des Director’s Cut von „Ghost of Tsushima“ eine Option zur Verfügung. Zuvor müsst ihr den PS4-Speicherstand auf die PS5 kopieren, was im Fall der PS Plus-User recht komfortabel über das Cloud-Saving erfolgen kann.

Wenn ihr Vorhabt, die erste Region noch einmal zu spielen, wird es schwer fallen, einen großen Unterschied zum Original zu bemerken, abgesehen von den optischen Verbesserungen. Das Getrappel von Schritten kommt zwar durch den DualSense zur Geltung, hinterlässt jedoch keinen bleibenden Eindruck, während man sich in den Kämpfen verliert.

Der 3D-Sound ist eine großartige Ergänzung und ein tolles Aushängeschild für das Pulse Headset. Der exzellente Soundtrack hat noch nie besser geklungen, und ich habe mich dabei ertappt, dass ich Stealth-Sequenzen allein durch das Hören auf Schritte und Stimmen aus der Richtung ausführen konnte, anstatt mich auf die immersionsverändernde „Superkraft“, durch Wände hindurchsehen zu können, zu verlassen. Eine weitere Neuerung ist, dass die japanische Tonspur des Spiels nun vollständig lippensynchron ist. Für diejenigen, die ein authentischeres Erlebnis suchen, ist dies eine nette Ergänzung.

Die Schamanin Adler hat nichts Gutes im Sinn!

Willkommen auf Iki Island

Einmal freigeschaltet, beginnt die Insel Iki damit, dass Jin auf eine Gruppe von Mongolen trifft, die scheinbar von überwältigender Wut besessen sind. Nachdem er sie besiegt hat, erfährt er, dass eine mysteriöse Schamanin sie kontrolliert und ihre Rücksichtslosigkeit verstärkt hat. Es stellt sich heraus, dass diese Schamanin von der Insel Iki kommt, einem Land, in dem Samurai äußerst unerwünscht sind, und auch der Ort, an dem Jins Vater sein vorzeitiges Ende fand.

Jin reist auf die Insel und entdeckt, dass sie von der Schamanin namens Adler übernommen wurde, einer gewaltigen Kriegerin, die mystische Kräfte zu besitzen scheint. Nachdem eine Begegnung mit Adler Jin geschwächt hat, beginnt er, Visionen seines toten Vaters zu sehen, die von Adler und ihren Anhängern manipuliert werden.

Die neue Erweiterung Iki Island leistet hervorragende Arbeit darin, Jins Hintergrundgeschichte zu erzählen, was im Originalspiel fehlte. Es fühlt sich wie ein notwendiger Teil der Geschichte an. Anstatt Jins Vater als Helden zu feiern und Jins Reise als eine Mission zu sehen, die in seine Fußstapfen tritt, wird hier eine deutlich vielschichtigere und durchdachtere Geschichte mit viel mehr Tiefgang erzählt.

Die Hauptmissionen der Geschichte von Iki Island sind nach etwa 6 Stunden abgeschlossen, und obwohl es jede Menge Nebeninhalte gibt, wie z. B. ein bezauberndes neues Tier/Katzen-Minispiel, hätte ich gerne mehr Zeit für die Erforschung von Jin und seinem Vater gehabt. Die Insel selbst ist ziemlich groß, etwa halb so groß wie die erste Region des Spiels, aber nur wenig davon wird in der Hauptgeschichte genutzt. Nachdem die Geschichte abgeschlossen ist, gibt es immer noch viel zu erkunden.

Die Insel selbst ist ein visuelles Vergnügen, mit hellen, satten Farben von Küste zu Küste. Das ursprüngliche Spiel beherrschte die Kunst, die Umgebung so zu gestalten, dass Momente schillernder Sonnenuntergänge oder sonnenüberfluteter Kämpfe entstehen. Iki Island treibt dies dank der PlayStation 5, zu neuen Höhen, bis zu dem Punkt, an dem einige Orte und Kämpfe so farbenfroh und jenseitig wirkten, dass sie fast schon eine mystische Qualität annahmen, die zum Thema der feindlichen Streitmacht passte. Die Insel unterscheidet sich optisch deutlich von Tsushima und ist einfach eine tolle Bereicherung für alle die das Orignal schon durchgespielt und gefeiert haben.

Der Ghost of Tsushima Director’s Cut ist somit die perfekte Ausrede, um auf die Insel zurückzukehren. Das Spiel hat noch nie besser ausgesehen. Auch wenn die Gameplay-Änderungen nicht ausreichen, um das lästige Gefühl der Wiederholung zu beseitigen, sind die fesselnden Kämpfe und die gut erzählte Geschichte mehr als genug Gründe, das Spiel für einen Aufpreis von 20 Euro (PS4) bzw. 30 Euro (PS5) noch einmal durchzuspielen.

Fazit

Wertung - 9

9

Ja, die Insel Iki ist ein visueller Leckerbissen aber wirklich Überrascht hat uns Entwickler Sucker Punch damit, wieviel Story-Tiefgang Ghost of Tsushima mit dem Director’s Cut hinzugewonnen hat. Selten war dieser Zusatz deshalb bei einem Videospiel so gerechtfertigt wie hier. Die Geschichte von Jin hat nun einen komplett neuen Anspruch und das Spiel ist gleichzeitig nun eines der schönsten auf der PlayStation 4 und der PlayStation 5.

Genre: Open Word/Action Adventure
Entwickler: Sucker Punch
System: PlayStation 4, PlayStation 5
Erscheint: 20. August 2021
Preis: ca.  80 Euro (PS5) ca. 70 Euro (PS4)

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