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Review: Fantastic Four

20th Century Fox‘ Reboot der Fantastic Four sammelte im Vorfeld vor allem eines: Negativschlagzeilen. Regisseur Josh Trank soll unzuverlassig gewesen sein, was ihn angeblich den Regisseurs-Posten bei einem Star-Wars-Spinoff gekostet hat. Erst vor Kurzen wurde außerdem gemunkelt, dass sehr spät in der Produktion etwa ein Drittel des Drehbuchs neu geschrieben und gedreht werden musste. Der düstere Ton, um sich von den beiden Kinofilmen mit Jessica Alba und „Captain America“ Chris Evans abzugrenzen, sorgte bei vielen Fans endgültig für ein schlechtes Bauchgefühl. Es war berechtigt.

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Wenn sich sich aus Fantastic Four ein Grundthema herauslesen lässt, dann ist es die Erkenntnis, dass in diesem Film einige sehr intelligente Menschen sehr dumme Entscheidungen treffen. Reed Richards (Miles Teller), Ben Grimm (Jamie Bell), Johnny Storm (Michael B. Jordan), Sue Storm (Kate Mara) und Viktor von Doom (Toby Kebbell) arbeiten an der Reise in eine andere Dimension und kommen nach geglückter Konstruktion der Maschine auf die glorreiche Idee, sie selbst ohne Aufsicht auszuprobieren. Natürlich geht die Mission durch fast schon komödiantisch wirkende Unvorsichtigkeit und Inkompetenz schief und die Fantastic Four sowie ihr größter Feind Doom werden geboren.

Wie auch die Kollegen von den Marvel Studios hat es Fox hier allerdings nicht geschafft, den Schurken gut aufzubauen. Obwohl Doctor Doom ein langjähriger „Big Player“ im Marvel-Universum ist und in der neuen Kinofassung rein optisch toll umgesetzt wurde, verkommt er zum Wegwerf-Bösewicht, der zumindest scheinbar erst einmal abgefrühstückt ist. Auch der dritte Akt mit der finalen Schlacht zwischen Helden und Schurken erbt eine typische Marvel-Krankheit und ist enttäuschend statt aufregend. Trotz der interessanten Prämisse des Films und der düsteren Tonart muss man vor allem bemängeln, dass sich das Drehbuch zu oft auf gängige Filmklischees aus dem Lehrbuch stützt und generell wenig experimentierfreudig wirkt.

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Review Overview

Wertung - 6

6

Fantastic Four ist nicht die beste Marvel-Verfilmung, aber auch nicht die schlechteste. Einflüsse von David Cronenbergs Body-Horrror-Klassiker Die Fliege machen den Film zu einer erfrischend düsteren Marvel-Adaption, die aber vor allem im dritten Akt komplett auseinander fällt.

Fantastic Four (2015)fantastic-four-poster
Regie: Josh Trank
Drehbuch: Jeremy Slater, Simon Kinberg, Josh Trank
Mit: Miles Teller, Michael B. Jordan, Kate Mara, Jamie Bell, Toby Kebbell
Länge: 98 Minuten
Kinostart: 13.08.2015

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