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Review: Fables – Im tiefen dunklen Wald

Er war einmal,...

Fables erzählte uns zwischen 2002 bis 2015 die Geschichte von aus Märchen, Fabeln und Büchern bekannten (und weniger bekannten) Charakteren, die in unsere „reale“ Welt fliehen mussten und im New York der heutigen Zeit eine Zufluchtsstätte namens „Fabletown“ gründeten. Nach 150 Heften und einigen Spin-Offs endete Fables mit einem ausführlichen Epilog, der das Ende des Weges der großartigen Saga zu sein schien – bis jetzt.

Das zweite Videospiel zur Serie ist mit The Wolf Among Us 2 im Moment in der Entwicklung und kürzlich erfolgte ein Crossover von Bigby Wolf und Batman (Batman vs. Bigby – Ein Wolf in Gotham) das aber recht schwer in die Kontinuität einzuordnen war. Jetzt kehrt jedoch die ursprüngliche Serie für ein zwölfbändiges Comeback, mit dem ursprünglichen Autoren- und Zeichnerteam an Bord, zurück. Eine gute Idee? Die Originalserie hatte ein absolut brillantes erstes Drittel, aber viele waren der Meinung, dass sie danach zu zerstreut und zu dunkel und grausam wurde. Diese Neuauflage hat diese Probleme nicht und leistet gute Arbeit, um uns die sehr komplexe Welt wieder näherzubringen.

Auch für Neueinsteiger geeignet?

Dabei ist es  hilfreich, dass es einen guten Einstiegspunkt gibt – Fabletown wurde nach der epischen letzten Schlacht gerade erst der Welt vorgestellt und König Cole muss die Mundys in den zerstörten Mauern willkommen heißen und ihnen erklären, was sie verpasst haben. Und gleichzeitig brechen viele neue und alte Spieler zu neuen Abenteuern auf.

Die Einführung von Peter Pan und Tinkerbell, einige der wichtigsten Figuren, die in der Originalgeschichte fehlen, ist faszinierend. Er scheint als gesetzesneutraler Charakter gecastet worden zu sein, der kommt, um Gepetto’s Schlamassel aufzuräumen. Weitaus tiefgründiger ist in dieser Ausgabe die Handlung um eine Figur namens Jack in the Green, die auf einer obskuren englischen Volkserzählung basiert. Ein junges Mädchen namens Gwen ist auf der Suche nach ihrer Bestimmung, als der alte Jack in the Green, während die alte, pensionierte Version in ihrem Baumhaus sitzt. Gibt es eine Verbindung zu dem berühmteren Jack (der mit der magischen Bohnenranke), der in der Originalserie eine große Rolle spielte? Wir werden sehen. Und dann sind da noch Snow, Bigby und ihre Jungen, die sich in einer neuen Welt niederlassen – die scheinbar von Roten Pandas namens Hessen bewohnt wird – und in der einige von Bigbys schlechten alten Gewohnheiten ein Comeback zu feiern scheinen, da er sie für sich beansprucht. Und es gibt auch noch weitere unerwartete Rückkehrer, spektakuläre Wendungen und vieles, das geneigte Fables Leser schon so lange vermisst haben. Der neue Band ist so chaotisch und dicht wie eh und je und nach dem ersten (von zwei) Bänden kann man sagen, es ist gut das Fables wieder da ist!

Fazit:

Snow White, der böse oder vielleicht auch nicht so böse Wolf BigbySnows eifersüchtige Schwester Rose Red, Flycatcher, Prince Charming, Bürgermeister King Cole, die Hexe Totenkinder, Super-Geheimagentin Cinderella und viele mehr… Endlich können wir erneut in Bill Willingham und Mark Buckunghams fantasievolle aber auch bitterböse Märchenwelt eintauchen und bekommen es mit einem komplett neuen Status quo zu tun, in dem die Menschheit von der Existenz der Fables erfahren hat und genauso reagiert wie man es auch in der Realität erwarten würde. Und irgendwie hat mir das Lesen des Bandes genauso viel Spaß gemacht wie damals vor fast 20 Jahren, als ich den ersten Band in Händen gehalten habe. Lesen! Und wer Fables noch nicht kennt, kann die wunderbare Serie gerade auch in tollen Deluxe-Bänden bei Panini nachholen!

Infos:

Autor: Bill Willingham
Zeichner: Mark Buckingham
Verlag: Panini Comics, Original: DC Black Label
Preis: ca. 20 Euro

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