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Review: Erica

Sony überraschte auf der Gamescom mit einem aufwendigen interaktiven Film.

Da staunten nicht wenige, als Sony Interactive Entertainment im Rahmen der Gamescom Opening Night nicht nur einen neuen Trailer des ursprünglich bereits auf der Paris Games Week 2017 angekündigten interaktiven Films Erica zeigte, sondern auch verkündete, dass der ungewöhnliche Titel ab sofort im PlayStation Store erhältlich sei.

Erica ist kein reguläres Videospiel, sondern ein interaktiver Thriller, statt computergenerierter Grafiken bekommt ihr es also mit richtigen Filmsequenzen mit Schauspielern zu tun. Erica ist also im Grunde ein waschechtes FMV (Full Motion Video)-Spiel, wie sie in den 90er Jahren auf den ersten Konsolen mit CD-Laufwerk modern waren. Doch nicht die Qualität der Videosequenzen ist inzwischen deutlich höher, sondern auch die Erfahrungen mit dem Genre und die Möglichkeiten einer interaktiven, filmischen Erzählung. So ist Erica auch weniger mit dem Genre-Kollegen Detroit: Become Human „verwandt“ als mit dem zuletzt auf Netflix veröffentlichten Black Mirror: Bandersnatch.

Im Zentrum der Handlung von Erica steht die junge Titelheldin Erica, gespielt von der britischen Schauspielerin Holly Earl (Doctor Who, Humans, Cuckoo). Erica wurde schon in jungen Jahren mit dem mysteriösen Mord an ihrem Vater konfrontiert und dadurch schwer traumatisiert. Ein ähnlicher Fall führt die Polizei Jahre später wieder zu Erica, die nicht abschließen kann und noch immer versucht, hinter das Geheimnis der Tat zu kommen. Alle Spuren führen zu dem sogenannten Delphi Haus. Eine Anstalt, die auch der ehemalige Arbeitsplatz ihrer Eltern war. Den auch um Ericas Mutter dürfte es ein dunkles Geheimnis geben.

Erica ist gekonnt inszeniert und erinnert von der Machart und den Schauspielern an aktuelle hochwerte Produktionen aus dem britischen Fernsehen. So wurde Produzent, Autor und Regisseur Jack Attridge auch von Regisseur Jamie Magnus Stone unterstützt. Stone inszenierte unter anderem einige Doctor Who-Folgen und wird auch im nächsten Jahr zur Sci-Fi-Serie zurückkehren. Das passt sehr gut, denn Erica baut auf diversen Thriller- und Mystery-Elementen auf. Okkultes, die geheimnisvolle Anstalt, übersinnliche Kräfte und Wendungen, die die Geschichte nicht nur bis zum Ende spannend halten, sondern auch einladen, die Geschichte mehrmals durchzuspielen.

Ursprünglich war Erica ein reiner Titel der Playlink-Serie. Da diese jedoch von Sony mehr und mehr wieder in die Versenkung geschickt wurde, könnt ihr Erica auch einfach mit dem Touchpad des PS4-DualShock 4 spielen. Unsere Erfahrungen zeigte jedoch sehr schnell, dass die Immersion deutlich höher ist, wenn ihr euch auf dem Smartphone die passende App installiert und damit die Steuerung übernehmt. An gewissen Momenten des Film-Spiels habt ihr nämlich nicht nur die Möglichkeit, Entscheidungen zu treffen, wie welche Emotion Erica zeigen soll, welche Antwort sie in einem Gespräch gibt oder welchen Raum sie als Nächstes betreten wird. Ihr könnt auch selbst Schubladen öffnen, in Büchern blättern, einen Schlüssel drehen oder ein Foto umdrehen. Dies geschieht teilweise mit integrierten 3D-Objekten oder überlagerten Videosequenzen. In diesen Momenten zeigt sich auch, dass technisch dank der PS4 deutlich mehr Interaktivität möglich ist als zuletzt bei Black Mirror: Bandersnatch auf Netflix.

Fazit

Erica ist kein herkömmliches Videospiel und wir verzichten in diesem Fall auch auf eine reguläre Wertung. Ihr dürftet beim ersten „Durchspielen“ nach 120 bis 150 Minuten das Ende der Handlung erreicht haben. Da es jedoch wirklich viele Entscheidungsmöglichkeiten und Verzweigungen gibt, sollte man mindestes noch zwei weitere Durchgänge drauflegen, um die grundlegenden Handlungsverläufe gesehen zu haben. Im PlayStation Story ist Erica für rund 10 Euro als Download erhältlich. Wer den PlayLink-Titel Hidden Agenda mochte oder mit Black Mirror: Bandersnatch auf Netflix seinen Spaß hatte, wird dies auch bei der Suche nach dem Geheimnis des Delphi Haus haben.

Genre: Interaktiver Film
Entwickler: Sony Interactive Entertainment
System: PlayStation 4
Erscheint: erhältlich
Preis: ca. 10 Euro

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