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Review: Dragon Quest Builders 2

Mit Dragon Quest Builders (DQB) trauten sich die Rollenspiel-Experten von Square Enix an das “Baublock”-Genre heran (unser Review könnt ihr hier nachlesen). Das Ergebnis war ein Minecraft mit mehr Struktur und dem unverwechselbaren Dragon Quest-Charme. Nun ist der Nachfolger erschienen. Was ist neu, was ist anders und was ist besser?

Die Story geht weiter

Builders ist ein Spin-Off der Dragon Quest-Serie und nutzt eine interessante “Was wäre wenn?”-Handlung. Hier ist der Held aus dem ersten Teil der Rollenspiel-Serie einen Deal mit dem Bösewicht eingegangen, was den Weltuntergang nach sich gezogen hat. Nur ihr als Erbauer könnt den Menschen und dem Reich Alefgard helfen.

DQB2 spielt nun einige Zeit nach den Ereignissen des zweiten Rollenspiel-Teils. Die Bösewichte, ein Kult namens die Kinder von Hargon, möchten die Weltherrschaft an sich reißen, indem sie sämtliche Erbauer kidnappen und umbringen. Das soll die Welt wieder ins Chaos stürzen und die Menschen zu ihren Untertanen machen. Ihr seid einer dieser Erbauer und könnt euch zu Beginn euer Geschlecht aussuchen.

Sammeln, Bauen und Anbauen

Am eigentlichen Spielprinzip hat sich wenig verändert. Wieder sammelt ihr Materialien, um diese dann in allerlei Gegenstände zu verwandeln. Möbel, Waffen, Lagerfeuer und und und werdet ihr im Verlaufe des Spieles bauen. Hierfür benötigt ihr Rezepte, die nach und nach freigeschaltet werden.

Hier zeigt DQB2 seine größte Stärke. Das Bauen fühlt sich einfach gut an. Die Entwickler haben eine perfekte Mischung aus zufriedenstellenden Geräuschen und grafischen Effekten eingebaut, um das nötige Feedback zu geben. Zeitgleich geht die Steuerung gut von der Hand und wurde im Vergleich zum ersten Teil verbessert.

So haben Werkzeuge einen dedizierten Knopf erhalten und müssen sich den Platz nicht mehr mit eurer Waffe teilen. Immer noch etwas nervig kann aber die Kamera sein, die auch im Nachfolger nicht stets perfekt positioniert ist. (Minecraft-Experten können jederzeit in die Ego-Perspektive wechseln.)

Neu im Nachfolger ist das Bestellen von Feldern. So lassen ich üppige Gärten errichten und Lebensmittel anpflanzen. Diese Lebensmittel lassen sich kochen, mit denen ihr dann eure Hunger-Anzeige auffüllen könnt.

Mit Begleiter wird alles besser

Apropos Waffen. Wie schon im ersten Teil spielen die Kämpfe eine große Rolle in DQB2. Diese finden nicht rundenbasiert, sondern ich Echtzeit statt. Leider sind die Kämpfe an sich immer noch nicht besonders interessant, die Entwickler haben dafür aber eine große Hilfe eingebaut: Begleiter. Diese Helfer sind viel intelligenter als die NPCs aus dem ersten Teil. Einer von ihnen begleitet euch auf eurer kompletten Reise und dient quasi als Tank. Das macht den Kampf gleich viel erträglicher, auch wenn ein besseres Kampfsystem die wohl bessere Lösung gewesen wäre.

Aber nicht nur im Kampf unterstützen euch die Begleiter. Sie helfen euch beim Einsammeln von Materialien, beim Ackerbau und lernen im Verlaufe des Spiels, selbst Dinge zu bauen. Zwar müsst ihr immer noch dafür sorgen, dass sie alle nötigen Materialien in Greifweite haben, trotzdem fühlt sich die Welt dadurch gleich viel lebendiger an.

Wieder mit dabei aus dem ersten Teil sind die spaßigen Dialoge, die den NPCs jede Menge Charakter verleihen. Der Text kann zwar manchmal zu viel werden und euch vom eigentlichen Gameplay etwas ablenken, dafür werden Handlung und Dialoge aber nie langweilig.

Kein Reset mehr

Der größte Kritikpunkt des ersten Teils wurde im Nachfolger (zum Glück) verbessert. Der erste Teil war in Leveln strukturiert. Am Ende eines Levels griff ein riesiges Monster eure Festung an und zerstörte sie zum großen Teil. Schlimmer noch: Eure Gegenstände verschwanden einfach und ihr musstet quasi wieder von Null beginnen.

In DQB2 gibt es stattdessen Inseln, auf die ihr im Verlaufe der Handlung gelangt. Jede Insel bringt euch hierbei neue Dinge bei (Gärtnern, Angriff, etc.). Dieses neue Wissen tragt ihr stets bei euch und könnt es im Eiland des Erwachens – quasi eurer übergreifenden Spielwelt – umsetzen. So könnt ihr nach und nach die Spielwelt eurer Träume erschaffen, während ihr auf den Inseln neue Rezepte erlernt.

Das allein macht DQB2 besser als den Vorgänger. Es gibt aber auch weitere Quality of Life-Veränderungen, die das Gameplay grundsätzlich bequemer machen. Ihr könnt nun viel mehr Materialien mit euch und müsst nicht immer sofort alles in Truhen verstauen. Mithilfe eines Gleiters könnt ihr tragen in der Luft schweben und euch so schneller fortbewegen. Auch Schwimmen ist nun möglich. Schneller als Gehen ist der Sprint, der eure Ausdaueranzeige verbraucht. Diese Anzeige wächst aber im Verlaufe des Spiels.

Eine Flöte zeigt euch den Ort von schwer zu findenden Gegenständen, was das teilweise elendig lange Suchen aus dem ersten Teil eliminiert. Bestimmte Quests schalten unendliche Einheiten von bestimmten Bau-Materialien frei, was das Bauen natürlich viel bequemer und leichter macht. Zu guter Letzt gibt es sogar ein Auto, mit dem ihr durch die Welt düsen könnt.

Multiplayer, aber…

Auch neu ist der Multiplayer. Hier könnt ihr mit bis zu vier Spieler online und offline (nur auf der Switch über Wireless Multiplayer) das Eiland des Erwachens erkunden und gemeinsam bauen. ABER: ihr könnt nicht die Handlung gemeinsam spielen. In diesem Aspekt ist DQB2 immer noch ein Einzelspieler-Spiel. Trotzdem eine tolle Sache, die ich vor dem Release des Spiels aber noch nicht ausprobieren konnte.

Kurzes mobiles Vergnügen

Wie läuft es auf der Switch? Gut, zum größten Teil. Je mehr Gegenstände sich auf dem Bildschirm befinden, desto schwerer hat es die Nintendo-Hardware jedoch. Besonders zu späteren Zeitpunkten im Spiel. Schlimmer ist aber die kurze Laufzeit im Handheld-Modus. Wie schon im Vorgänger wird die Batterie hier richtig herausgefordert und macht nach maximal zwei Stunden schlapp. Also lieber neben einer Steckdose spielen oder eine Powerbank dabei haben.

Fazit

Wertung - 9

9

Dragon Quest Builders 2 bietet genau das, was man sich von einem Nachfolger wünscht. Die Entwickler haben sich das Feedback der Fans offensichtlich zu Herzen genommen und fast alles verbessert. Die Steuerung läuft runder, die Fortbewegung ist schneller, die Baumöglichkeiten sind komplexer und die Spielstruktur mit den Inseln und dem Eiland des Erwachens viel sinnvoller als noch im Vorgänger. Die Begleiter geben euch zudem das Gefühl, ein JRPG mit einer Party zu spielen und können endlich wirklich hilfreich sein. Leider können Tutorials und die Begleiter aber auch mit zu viel Text nerven, die Kamera ist immer noch nicht perfekt und auch das Kampfsystem ist immer noch zu flach. Wer zudem primär mobil auf der Switch spielen möchte, muss sich mit einer schwachen Batterieleistung herumschlagen. Darüber sollte man aber hinwegsehen können, denn Dragon Quest Builders 2 macht viel Spaß, bietet Unmengen Stunden an Gameplay und lässt euch alleine oder mit Freunden im Multiplayer die Welt eurer Träume errichten.

Genre: Action-Rollenspiel
Entwickler: Sqaure Enix
System: Nintendo Switch (PS4)
Erscheint: erhältlich
Preis: ca. 60  Euro

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