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Review: Doomsday Clock

Das große DC/Watchmen-Crossover Doomsday Clock ist endlich auch auf Deutsch beendet. „Endlich“, weil die das Comic-Event in zwölf Heften eigentlich in den USA innerhalb eines Jahres hätte erscheinen sollen, sich aber letztendlich über zwei Jahre lang hinzog. Bald liegt die direkte Fortsetzung der Kult-Story von Alan Moore und Dave Gibbons unter der Federführung von Geoff Johns allerdings endlich komplett vor. Panini veröffentlichte die Serie in vier Bänden mit je drei Heften. Der letzte Teil erscheint Ende März.

Im Watchmen-Universum ist die Zeit weiter gelaufen, mittlerweile schreiben wir das Jahr 1992. Seit Ozymandias’ vorgetäuschten Alien-Angriff, der Millionen Menschen das Leben kostete, sind mehrere Jahre vergangen. Obwohl sein Plan erfolgreich war, führte die Entdeckung von Rorschachs Tagebuch dazu, dass die Verschwörung aufgedeckt wurde – und die Bevölkerung der Erde ist in Aufruhr. Ozymandias ist jetzt der meistgesuchte Mann der Welt.

Gleichzeitig hat sich das politische Klima der Welt noch weiter verschlechtert. Die USA und Russland stehen am Rande eines Atomkriegs. Als Russland in Polen einmarschiert, gibt die USA dem Aggressor vier Stunden Zeit, sich zurückzuziehen. Andernfalls droht ein Atomarschlag. Die Bürger der USA sollen sich auf den Ernstfall vorbereiten und besonders gefährdete Zonen evakuieren. Im Zuge dieser Maßnahmen wird auch ein Gefängnis geräumt. Als Wachen und Häftlinge über einen Schlüsselring kämpfen, stoppt ein alter Bekannter die Auseinandersetzung: Rorschach. Zurück von den Toten.

Doch Geoff Johns bringt nicht nur Rorschach zurück, sondern führt einige neue Charaktere ein, die sich nahtlos in die von Alan Moore erschaffene Welt einfügen. Trotz einiger neuer Akzente bemüht sich Johns zu versichern, dass das Franchise in guten Händen ist. Das Kreativteam orientiert sich akribisch an der Sprache und dem Stil der originalen Watchmen. Und das gelingt auch hervorragend – natürlich immer mit einem modernen Touch. Und es funktioniert deutlich besser als DCs misslungenen Before Watchmen-Comics.

Auch Zeichner Gary Frank atmet den Geist von Dave Gibbons. Beinahe jede Seite setzt auf ein Rasterformat mit neun Panels – lediglich aufgebrochen, um besonders wichtige Momente zu unterstreichen. Franks detaillierter Strich erzeugt ein Blockbuster-Gefühl wie es wenige andere Comics aus dem DC-Verlag vermögen. Das hat auch seinen Preis. In den USA zog sich die Serie wie erwähnt mehr als zwei Jahre lang hin, weil es immer und immer wieder zu Verzögerungen kam.

Fazit

Klar kann man am Ende die Frage stellen, wie nötig Doomsday Clock wirklich ist. Watchmen ist ein Meisterwerk, keine Fortsetzung könnte jemals auch nur annähernd herankommen. Und die neue Serie hätte durchaus zum Desaster verkommen können, wenn weniger fähige Kreative dahinter stehen würden. Doch Johns und Frank tun ihr Bestes, auch wenn es zwischendurch immer wieder kleine Durchhänger gibt. Doomsday Clock ist ein guter, unterhaltsamer Comic, der durch die ständigen Verschiebungen allerdings wohl weniger große Auswirkungen auf den DC-Kosmos hat, als es ursprünglich geplant war.

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