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Review: Dirt 5

Während Dirt Rally (2019) die Sim-Fans anspricht, dürfen bei Dirt 5 die Fans von anspruchsvollen Action-Rasern zugreifen. Drei Jahre nach dem Vorgänger warten keine großen Überraschungen, aber gewohnt hochwertige, unterhaltsame Kost.

Herzstück des Spiels ist der Karriere-Modus, bei dem rund 130 Events bestritten werden, die euch euer ganzes fahrerisches Können abverlangen. 9 unterschiedliche Arten von Rennen gibt es, darunter bekannte wie Time Trial oder Rally Raid. Neu sind etwa Pathfinder-Events, wo ihr euch durch besonders fordernde Kurse boxen müsst. Abwechslung wird groß geschrieben und so wiederholt sich natürlich einiges, aber der Umfang ist dermaßen riesig, dass man das gerne verzeiht.

Satter Umfang

Auch bei den Auto-Klassen wird nicht gespart. 13 Arten, z.B. die schnelle Formula Off Road oder auch die Drift-Monster Rally Cross, bieten völlig unterschiedliche Ansprüche an euch. Oftmals wechselt der Untergrund während des Rennens oder es gibt einen klaren Schwerpunkt – wer da sein Auto nicht komplett im Griff hat, wird schnell Bekanntschaft mit der Seitenbande schließen. Schön in Szene gesetzt sind auch diverser Events mit 80er und 90er Klassikern, wo nicht nur ältere Fans in Nostalgie schwelgen dürfen.    

Bis jetzt klingt alles sehr vertraut und ja, bis auf den noch arcadigeren Ansatz spart Dirt 5 tatsächlich mit Überraschungen. Alles fühlt sich sehr bekannt an. Umso schöner ist deshalb das neue dynamische Wetter, das euch etwa mit einem Sandsturm oder einem richtigen Donnerwetter konfrontiert, obwohl das Rennen bei klarem Sonnenschein gestartet hat. Das ist nicht nur visuell schön anzusehen, sondern auch fahrerisch eine zusätzliche Herausforderung.

Gemeinsam rum”playen”

Die Kreativen unter euch können in den “Playgrounds” eigene Strecken bauen, die dann mit der Welt geteilt werden können. Die Testzeit hat leider nicht gereicht hier ausreichend die Tiefe dieses Features zu beleuchten, aber auf den ersten Blick sah das schon sehr ordentlich aus – wird aber wohl wie bei den meisten Games, die solch ein Feature bieten, eher von einer Minderheit genutzt werden.

Viel mehr Anklang wird das Spiel mit anderen Menschen finden, das Dirt 5 natürlich bietet. Da gibt es etwa Spaß-Modi wie “Vampire”, wo ihr als Vampir die anderen Spieler berühren müsst. Die seriösen Modi aus der Karriere finden sich natürlich auch. Sehr schön zu sehen ist in diesen Zeiten, dass auch ein Splitscreen-Modus für bis zu vier Spieler unterstützt wird. Klar, noch haben wir Corona, aber das wird ja auch irgendwann vorbei sein. Online sind bis zu 12 Mitspieler möglich.

Noch nicht Next Gen

Wie bei jedem Game dieser Tage muss die Frage gestellt werden, welche Version man sich denn holen soll. Wer sich die PS4 bzw. Xbox One Version besorgt, darf diese kostenlos auf Next Gen upgraden. Auf den neuen Konsolen gibt es neben kürzeren Ladezeiten und einer höheren Auflösung,auch bis zu 120 Frames pro Sekunde. Auf der “alten Generation” kämpft das Spiel sichtlich mit den limitierten, technischen Voraussetzungen und bietet deshalb die Wahl den Schwerpunkt auf die Framerate oder die Auflösung zu legen. Das flüssige Gameplay erkauft man sich mit einer merkbar abgespeckten Optik, weshalb man – sofern man die Wahl hat – auf PS5 oder Xbox Series spielen sollte. Auf Sonys “Neuer” werden zusätzlich die Features des neuen Controllers unterstützt, z.B. das haptische Feedback.

Auf Next Gen sieht das Spiel sehr schick aus und lebt, wie auch die Current Gen Versionen, vor allem von den hübschen Wettereffekten und den abwechslungsreichen Landschaften, die euch von China über Brasilien bis nach New York City führen.

Zielgerade

Soundtechnisch werden coole Beats geboten. Die Sprachausgabe sollte im englischen Original genossen werden. Auf Deutsch schmerzen die Sprüche zumeist aufgrund ihrer Unlustigkeit, im Original kommt z.B. Nolan North zu Wort, den ihr vielleicht als Synchronsprecher aus Uncharted oder Assassin’s Creed bereits kennt.

Ach ja, es gibt auch einen Foto-Modus mit etlichen Einstellungsmöglichkeiten und Spielstände können nur auf den Microsoft-Konsolen Generationsübergreifend mitgenommen werden, d.h. beim Wechsel von Xbox One zu Xbox Series S/X.

Fazit

Wertung - 8

8

Dirt 5 macht nichts wirklich falsch. Viel Umfang, gute Spielbarkeit und auf den neuen Konsolen sieht das Spiel auch sehr gut - wenn auch nicht atemberaubend aus. Wer nach einem gut zugänglichen Racer mit ordentlich Schlamm-Anteil sucht, der kann nahezu bedenkenlos zugreifen. Überraschungen oder einen Next-Gen-Wow-Effekt sollte man sich nicht erwarten.

Genre: Rennspiel
Entwickler: Codemasters Cheshire
System: PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series, PC, Stadia
Erscheint: erhältlich
Preis: ca.  70 Euro

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Alexander Amon

Alexander Amon war jahrelang Chefredakteur beim Gaming-Magazin consol.AT, ist noch immer leidenschaftlicher Gamer und außerdem Ressortleiter bei Red Bull Games. Neben dieser Kolumne ist er hier auf SHOCK2 auch regelmäßig als einer der beiden Gameminds im gleichnamigen Podcast zu hören.

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