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Review: Die offizielle Marvel-Comic-Sammlung Nr. 29: Ultimates – Nationale Sicherheit

Weiter geht es mit dem zweiten Band der Ultimates aus der offiziellen Marvel-Comic-Sammlung. Dieser Band schließt auch gleichzeitig die erste Serie der Ultimates ab mit den Ausgaben 7-13 ab …

OMCS 029 Bild 000Die offizielle Marvel-Comic-Sammlung Nr. 29:
Ultimates – Nationale Sicherheit

Inzwischen gehört Steve Rogers, alias Captain America zum Team der Ultimativen und auch Thor ist „irgendwie“ mit dabei, um seinem Freund Tony Stark einen Gefallen zu tun. Während das Team nach außen hin wächst und durch das Debakel mit Hulks Amoklauf an Anerkennung gewinnt, macht Henry Pym, alias Giant Man alles, um dies zu zerstören. Er greift seine Frau Janet mit Ameisen, die er über seinen Helm kontrolliert an und verletzt diese schwer. Durch diese Gewaltaktion kommt auch seine instabile Psyche und Neigung zu Gewaltausbrüchen an die Öffentlichkeit. Als ob dies nicht reichen würde, um die Ultimates in ihren Grundfesten zu erschüttern, stellt sich heraus, dass eine Alienrasse seit vielen Jahrhunderten auf der Erde existiert und Kontaktmänner in hohen Schlüsselpositionen bekleiden. Bereits der zweite Weltkrieg geht auf deren Konto, als sie die Nazis infiltrierten. Kann es Captain America schaffen, das Team unter all diesen widrigen Umständen zusammenzuhalten …?

Die Ultimates in siegessicherer Pose.

Das es nicht so einfach ist bekannte Figuren für ein neues Universum vertraut und dennoch frisch zu gestalten, wusste auch Mark Millar durchaus. Genau deshalb hat er wohl neben den bekannten Größen Captain America, Iron Man, Thor und Hulk, die eher als Hinterbänkler bekannten Avengers Giant Man und Wasp ausgewählt. Auch wenn diese bereits in der klassischen Avengers-Historie bedeutende Eindrücke hinterlassen haben. Doch anders als im bekannten Marvel Universum, wo Janet und Henry zwar als Paar bekannt sind und dennoch nur wenig von ihrer Persönlichkeit preisgeben durften, geht Millar hier aufs Ganze und macht aus dem genialen Wissenschaftler Henry Pym einen gewalttätigen Psychopathen, der auch nicht davor zurückschreckt seine eigene Frau zu töten, während Janet zum hilflosen asiatisch stämmigen Ehefrauenopfer wird. Gerade bei Janet kann man hier von einer 180°-Wende sprechen, was die Persönlichkeit betrifft und auch bei Giant Man spielt sein wissenschaftlicher Geist nur noch eine untergeordnete Rolle. Hinzu kommt eine Wendung bei Janet, die ich hier nicht verraten möchte, um all jenen nicht den Spaß zu verderben, welche die Serie bisher noch nicht kannten. Somit schafft es Millar trotz des eigentlich eher dürftigen Grundplots einer außerirdischen Invasion, der schon merklich an den Kinoblockbuster Independence Day erinnert, eine Geschichte abzuliefern, die mich vor allem durch persönliche Schicksale überzeugt.

Chaos und Tod auf Micronesien. Die Aliens versuchen die Ultimates zu vernichten. Mit allen möglichen Mitteln.

Bryan Hitch zeigt erneut sein ganzes Talent in wunderschönen Breitbildkompositionen. Dynamische, actionreiche und fast schon künstlerisch durchchoreografierte Bilder bestimmen hierbei das Gesamtbild. Doch es gibt auch ein Manko an Bryan Hitchs Arbeit, zumindest in meinen Augen. Und mit Augen trifft es dies auch ziemlich genau. Denn Mimik ist ein Punkt, der mich bereits im ersten Band ein wenig gestört hat. Zwar gibt es immer wieder Momente, in denen Hitch ein sehr ausdrucksstarkes Gesicht zu Papier bringt, gerade dann, wenn Verzweiflung und Wut die bestimmenden Faktoren sind, aber viel zu oft wirken die Gesichter ausdruckslos und fast schon gelangweilt. Doch zum Glück ist dies der einzige Kritikpunkt am Artwork von Bryan Hitch, das mich stört. Denn der Rest ist einfach nur atemberaubend und fesselt sofort. Wie auch schon im letzten Band ist auch wieder Kolorist Paul Mounts mitverantwortlich für den guten Gesamteindruck des Artworks. Auch wenn die schönen Effekte aus dem ersten Band hier ein wenig gedämpfter ausfallen.

Hulk vs. Aliens. Wer da wohl gewinnt?

FAZIT:

Das Finale von Millars und Hitchs erster Ultimates-Serie ist zwar durchaus grandios, hat aber durch den eigentlich eher dünnen Plot einen leicht schalen Beigeschmack. Wenn nicht die persönlichen Schicksale doch so einiges an Spannung retten würden, hätte die Serie bei mir wohl keine Chance gehabt. Denn auf Dauer bin ich auch einer der Marvel-Leser, denen ein gewisser Soapfaktor bei Superheldencomics ganz gelegen kommt. Mit diesen beiden Bänden kann man daher wirklich nicht viel verkehrt machen, um eine außergewöhnliche Serie, von ebenso außergewöhnlichen Künstlern kennenzulernen.

Independence Day lässt grüßen. Inhaltliche und optische Ähnlichkeiten sind wohl nicht rein zufällig.

Copyright aller verwendeten Bilder © 2002-2014 Marvel & Subs. / Panini/ Hachette Collections SNC

OMCS 029 Bild 000Titel: Die offizielle Marvel-Comic-Sammlung #29: Ultimates – Nationale Sicherheit
Inhalt: US-Ultimates #7-13
Verlag: Hachette Collections SNC
Autor: Mark Millar
Zeichner: Bryan Hitch
Umfang: 204 Seiten
Format: Hardcover
Preis: 12,99 Euro

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