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Review: Diablo 3: Rückkehr des Totenbeschwörers

Die Erwartungen waren hoch im Vorfeld der Blizzcon 2016. Das 20-jährige Jubiläum der Diablo-Reihe stand bevor und Blizzard Entertainment musste zu diesem Anlass doch etwas Großartiges ankündigen. So zumindest die Fanträume. Die Realität entpuppte sich als weniger glamourös. Statt einer zweiten vollwertigen Erweiterung, in der die Handlung nach dem Cliffhanger am Ende von Reaper of Souls fortgesetzt wird, gab es lediglich ein zeitlich begrenztes Event, im Zuge dessen das Ur-Diablo mittels Pixelfilter wiederbelebt wurde, und ein DLC-Paket – Diablo 3: Rückkehr des Totenbeschwörers.

Zum Preis von 14,99 Euro bietet Rückkehr des Totenbeschwörers die neue Heldenklasse des Totenbeschwörers, zwei zusätzliche Charakterplätze und zwei weitere Beutetruhenfächer (nur auf dem PC). Obendrauf gibt es die Schwingen des Kryptawächters, den halb geformten Golem als Gefährten, Bannerform und -siegel, einen Porträtrahmen und eine Flagge. Zum Spielen werden sowohl das Hauptspiel als auch die Erweiterung Reaper of Souls benötigt. Auf PS4 und Xbox One wird alternativ die neue Eternal Collection digital angeboten, die das Hauptspiel, die Erweiterung und den DLC umfasst.

Diablo 3: Rückkehr des Totenbeschwörers

Eine Armee der Monster

Der Totenbeschwörer ist ein alter Bekannter in der Welt von Sanktuario. Die Klasse war bereits in Diablo 2 spielbar und wurde in gewisser Weise bei der Veröffentlichung von Diablo 3 durch den Hexendoktor ersetzt. Statt der wandelnden Skelette und monströsen Golems des Nekromanten beschwor der Voodoo-Priester Zombiehunde und Kolosse. Trotz dieser Ähnlichkeiten spielt sich der Totenbeschwörer in Diablo 3 anders als sein Kollege.

Hier ist eine sehr viel aktivere Spielweise gefragt, denn Skelette und der Golem (je nach Rune Eis-, Blut-, Fleisch, Verfall-, oder Knochengolem) werden zwar passiv beschworen, können aber aktiv befehligt werden und gezielt feindliche Monster angreifen. Anstelle der Giftfähigkeiten aus Diablo 2 (die gingen an den Hexendoktor) bedient sich der Totenbeschwörer des Blutes, was sogar besser zu der Geschichte hinter dem Charakter passt. Diverse Zauber können mit den entsprechenden Runen in Blutzauber verwandelt werden, die gleichzeitig mehr Schaden verursachen und den Nekromanten selbst Lebensenergie kosten.

Diablo 3: Rückkehr des Totenbeschwörers

Leichenberge

Getötete Gegner bleiben als Kadaver zurück, die auf dem Boden darauf warten, entweder mit der Fähigkeit Leichenexplosion in die Luft gejagt zu werden, als Basis für die Beschwörung weiterer Diener herzuhalten oder aber den Essenzpool des Totenbeschwörers aufzufüllen. Bei der Essenz handelt es sich um die neue Ressource, die der Nekromant sowohl lebendigen als auch toten Monstern entziehen kann. Die leider alle gleich aussehenden Leichenhaufen wirken wie eine Notlösung weil das Spiel nie darauf ausgelegt war, gefallene Feinde dauerhaft darzustellen und als Ressource zu verwenden.

Diablo 3: Rückkehr des Totenbeschwörers

In Knochen gekleidet

Alternativ kann der Totenbeschwörer auch zum Nahkampfspezialisten geskillt werden. Mit dieser Ausrichtung zieht er mit der Fähigkeit Knochenrüstung (reißt den Gegnern die Knochen heraus und legt sie als Panzerung an) in die Schlacht und drischt mit einer Sense auf die Legionen der Hölle ein. Der Nekromant kann vier neue in Diablo 3: Rückkehr des Totenbeschwörers enthaltene Setrüstungen sammeln, von denen die spannendste den Blutspielstil unterstützt und die langweiligste den Knochenspeer zu einem der Hauptschadensverursacher macht.

Review Overview

Wertung - 7.5

7.5

Diablo 3: Rückkehr des Totenbeschwörers ist ein zweischneidiges Schwert. In einem Vakuum betrachtet ist der Totenbeschwörer eine tolle neue Klasse, die eine Bandbreite von Spielstilen unterstützt und rundum gut umgesetzt ist. Für Diablo 3 als Ganzes muss man sich aber fragen, wie es mit dem Spiel weitergehen soll. Neue Klassen waren traditionell Teil einer Erweiterung und von einer solchen ist weit und breit keine Spur. Immerhin versorgt Blizzard das Spiel weiterhin mit Updates. Die Veröffentlichung des DLC erfolgte parallel mit einem neuen kostenlosen Patch, der unter anderem zwei neue Gebiete (die Moore und der Tempel der Erstgeborenen) und Herausforderungsportale für alle Besitzer von Reaper of Souls bereithält.

Genre: Action-Rollenspiel
Entwickler: Blizzard Entertainment
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 15 Euro
System: PS4, Xbox One, PC, Mac

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