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Review: Diablo 3: Eternal Collection (Switch)

Seit seiner ursprünglichen Veröffentlichung 2012 hat Diablo 3 eine ordentliche Metamorphose vollzogen. Das Spiel war zu Beginn eine Enttäuschung. Die meisten gefundenen Gegenstände waren nutzlos für den eigenen Charakter, das Auktionshaus zerstörte den Spaß und im Endgame gab es wenig zu tun. Doch etliche Patches, eine Erweiterung, ein DLC und nicht zuletzt die Konsolen von Microsoft und Sony sorgten dafür, dass eine wahre Action-Rollenspiel Perle entstand.

Nun soll dem Höllenfürst auch auf der Nintendo Switch Einhalt geboten werden. Die Zeichen stehen gut, denn mit der Eternal Collection erwartet Switch-Spieler das ganze Paket mit allen fünf Akten der Story, sieben Heldenklassen und allem, was sonst noch in den letzten sechs Jahren an Inhalten für das Spiel erschienen ist.

Anfangs gilt es, sich für eine von insgesamt sieben Klassen zu entscheiden. Ist die Wahl zwischen Zauberer, Dämonenjäger, Mönch, Barbar, Hexendoktor, dem Kreuzritter und natürlich auch Totenbeschwörer aus dem letzten DLC gefallen, kann es auch schon losgehen. Eine Anpassung des Charakters ist abgesehen vom Geschlecht nicht möglich. Das Gameplay gibt sich einsteigerfreundlich. Zunächst beherrscht ihr lediglich eine Attacke, die ihr etwa 500 Mal ausführt, bis euch das Spiel eine zweite zur Verfügung stellt – Reservejoypads sollten schon einmal bestellt werden, eure Aktionstasten werden leiden.

Und so entwickeln sich eure zunächst farblosen Helden langsam zu Killermaschinen, die Blitze verschießen, Monster beschwören oder verheerende Wirbelattacken vollführen können. Trotzdem habt ihr lediglich sechs Attacken gleichzeitig zur Auswahl, was mit einem Joypad perfekt auszuführen ist. Da das Spiel mit nur sechs Angriffen sehr langweilig wäre, bekommt ihr im Laufe des Spiels selbstverständlich ein paar mehr spendiert. Trotzdem dürfen immer nur sechs Aktionen gleichzeitig (frei) belegt werden, jonglieren ist also nötig.

Bastelt ihr euch etwa einen Barbaren, dessen Waffen Feinden Energie entziehen, solltet ihr Angriffe auswählen, die möglichst oft treffen. So gewinnt das Spiel ein wenig an Taktik, auch wenn das grundsätzliche Gameplay immer simpel bleibt. Natürlich ist auch die durch die Konsolenversionen eingeführte Ausweichrolle mit dabei, durch die sich das Spiel nebst der direkten Charaktersteuerung wesentlich aktiver anfühlt als auf dem PC. Diablo 3 spielt sich auf der Switch am besten mit dem Pro-Controller. Die beiden Joy-Con im Handheldmodus funktionieren ebenfalls prima, doch gerade die Belegung der Ausweichrolle kann hier mitunter nerven. Ebenfalls möglich ist eine Multiplayerpartie mit separaten Joy-Con. Hier ist die Steuerung zwar heillos überladen, als Notlösung für ist das Ganze jedoch brauchbar.

Seichte Story, umfangreiches Endgame

Neben dem Monstergeschnetzel versucht euch das Spiel im Kampagnenmodus so etwas wie eine Story zu vermitteln. Die ist leider eher nettes, wenn auch seichtes, Beiwerk und bietet eher geringen Wiederspielwert. Aus diesem Grund implementierte Blizzard den Abenteuermodus, der nun auch schon von Beginn an verfügbar ist. Hier sind sämtliche Schnellreisepunkte in allen Akten verfügbar und auch der Akt kann nach Belieben gewechselt werden. In jedem Akt warten fünf sogenannte Kopfgelder. Das kann die Tötung eines gewissen Bosses oder der Abschluss eines Events sein. Jedes Kopfgeld gewährt Gold und Erfahrung und beim Abschluss aller fünf Aufgaben in einem Akt erhaltet ihr ein Beutepaket, das Edelsteine, Crafting-Materialien oder Waffen enthält. Zusätzlich gibt es noch die sogenannten Nephalem-Risse, die euch in ein zufälliges Dungeon befördern, das aus diversen Umgebungen und Monstern zusammengewürfelt wird. Am Ende jedes Zufallsdungeons steht ein Boss, der nach seinem Ableben massig Beute fallen lässt.

Multiplayerfreuden

Seine volle Magie entfesselt Diablo 3 im Multiplayer. Ob online oder im lokalen Multiplayer können bis zu vier Personen gleichzeitig auf Monsterjagd gehen. Lokal könnt ihr zusammen auf einer Konsole spielen oder mit bis zu vier verbunden Switch-Geräten. Auch ein Mischung aus Spielern im Dock-Modus und Mitspielerin im Handheldmodus ist ohne Probleme möglich. Eine laufende Nintendo-Online-Mitgliedschaft wird für den Internet-Mehrspielermodus zwingend vorausgesetzt. Diablo 3 ist damit der erste 3rd-Party-Titel, der den Service in Anspruch nimmt. Die Seasons, in denen man sich mit einem neuen Charakter mit anderen Spielern messen kann, können aber auch ohne den kostenpflichtigen Service gespielt werden.

Dank des in den letzten Jahren eingeführten neuen Loot-Systems erschafft das Spiel auch vermehrt Gegenstände, die ihr für euren aktuellen Charakter auch wirklich gebrauchen könnt. Das gilt für Single- und Multiplayermodus. Für weitere Vernetzung sorgen der Briefkasten, mit dem ihr euch gegenseitig Gold oder Gegenstände schicken könnt, und das Nemesis-System. Werdet ihr von einem Elitemonster getötet, besteht eine Chance, dass dieses stärker wird und in das Spiel eines Spielers aus eurer Freundesliste eindringt. Verliert auch dieser gegen das Monster, hüpft es in ein Spiel eines der Freunde eures Freundes. Wer das Monster schließlich besiegt, wird mit reichlich Beute belohnt.

Schöne Kulisse

Technisch ist das Spiel auch im Handheld-Modus, mit seiner 720p-Auflösung bei flüssigen 60fps, ein echter Hingucker. Auf dem Fernseher gibt es mit einer 960p-Ausflösung zwar deutlich weniger Schärfe als auf der PS4 oder Xbox One, dank des leichten Comic-Hauchs der Grafik und auch hier 60 Frames sieht das Ganze für 2018 aber noch ganz ordentlich aus. Es gibt tolle Effekte, etwa wenn der Magier seinen Kettenblitz loslässt, und auch Licht- und Schatteneffekte sind stimmungsvoll in Szene gesetzt. Die Umgebungen sind gespickt mit atmosphärischen Details und bieten vor allem im fünften Akt einiges an visueller Abwechslung. Der Comic-Stil kann im übrigen gut darüber hinwegtäuschen, dass die Grafik im Allgemeinen aber nicht mehr taufrisch wirkt. Das Spiel liegt sowohl im englischen Original als auch in der deutschen Übersetzung vor. Wer jedoch die deutsche Sprachausgabe hören möchte, muss diese extra herunterladen. Ist eure Konsole voll aufgeladen, könnt ihr rund zweieinhalb Stunden im Handheld-Modus zocken, bevor ihr wieder an die Steckdose müsst.

Switch-Extras

Zwar gibt es in der Diablo 3: Eternal Collection für Nintendo Switch keine neuen Inhalte im eigentlichen Sinne, einige exklusive Extras haben es jedoch dann doch in das Spiel geschafft. So gibt es ein Huhn als treuen Begleiter und einige ebenfalls von The Legend of Zelda inspirierte kosmetische Gimmicks. Darunter befinden sich eine Ganondorf-Rüstung und ein Charakter-Rahmen im Triforce-Stil.

Loot-Goblin-amiibo

Im Dezember bekommt Diablo 3: Eternal Collection auch noch einen eigenen amiibo spendiert. Der „Loot-Goblin“ soll im Spiel ein Portal erschaffen können, welches auch zu unermesslichen Reichtümern führt.

Fazit

Wertung - 9

9

Immer noch das beste Action-RPG

Nachdem sich Diablo 3 nicht zuletzt durch die Weiterentwicklungen im Zuge der Konsolenfassungen zu einem ausgezeichneten Spiel entwickelt hat, ist das Game nun dank der Switch-Version wirklich mobil. 60 Frames immer und überall und das auf einer Nintendo-Konsole Wer es noch nicht gespielt hat, sollte Diablo 3 spätestens jetzt nachholen, aber auch Veteranen haben wieder einen Grund, Sanktuario einen weiteren Besuch abzustatten.

Genre: Action-Rollenspiel
Entwickler: Blizzard
Erscheint: erhältlich
Preis: ca. 60 Euro
System: Switch (PS4, Xbox One, PC bereits erhältlich)

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