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Review: Devil May Cry 5

Mehr als zehn Jahre sind seit der Veröffentlichung von Devil May Cry 4 vergangen. Nun ist es endlich soweit und der langersehnte Nachfolger steht in den Startlöchern. Kann er die hohen Erwartungen erfüllen?

Blutsauger

In Red Grave City, einer Stadt, die erstaunlich viele Parallelen zu London aufweist, nimmt die Katastrophe ihren Lauf. Denn eines Tages wächst aus dem Untergrund der riesige, dämonische Baum Qliphoth, dessen Wurzeln den Stadtbewohnern das Blut aussaugen.

Devil May Cry 5 wirft die Spieler hier gleich zu Beginn mitten ins Geschehen. So stellen wir uns mit Nero, der neuerdings einen mechanischen Arm hat, einer Unmenge an dämonischen Schergen – nur um schließlich einer schier unbesiegbaren Bedrohung entgegenzutreten.

Teuflisches Kampfsystem

Sowohl Dante, als auch Nero und V sind spielbare Charaktere in DMC 5. Jedoch ist es nicht (immer) frei wählbar, welcher von ihnen gespielt werden kann. Die Kampagne ist nämlich in einzelne Missionen unterteilt, die oftmals nur mit bestimmten Protagonisten absolviert werden können. Somit kommt jeder Charakter zum Zug. Dies ist vor allem aus spielerischer Perspektive spannend, denn jede Figur verfügt über ein eigenes Move- und Skill-Set.

Hervorzuheben ist hier vor allem V.
Diese neue Charakter kämpft (kaum) selbst. Stattdessen befehligt er drei Dämonen (den riesigen Vogel Griffon, dem Puma Shadow und Nightmare, eine Art Golem), die diesen Part für ihn übernehmen. Dadurch wird es zuweilen etwas anspruchsvoller, müssen doch einerseits die dämonischen Helfer gesteuert und zeitgleich den Angriffen auf V ausgewichen werden.

Aber auch die anderen beiden Charaktere machen Spaß. So eröffnet beispielsweise Neros neuer mechanischer Arm „Devil Breaker“ – in Kombination mit seinem Schwert „Red Queen“ und dem Revolver „Blue Rose“ – gänzlich neue Combos. Dante dagegen kehrt mit seinen treuen Begleitern „Rebellion“, „Ebony & Ivory“ sowie „Coyote-A“ zurück.

Fragwürdige Darstellung der weiblichen Figuren

Begleitet wird man auf seiner Reise von verschiedenen weiblichen Figuren. Allen voran ist hier die Waffenkünstlerin Nico zu nennen, die Neros „Devil Breaker“ herstellt und in dem Bus „Devil May Cry“ wohnt und arbeitet. Zusätzlich stoßen aber auch bekannte Charaktere, wie Lady oder Trish hinzu.

An der Darstellung seiner Frauen-Figuren muss Devil May Cry 5 jedoch noch arbeiten. Auf der einen Seite sind die drei Nebenfiguren fähige und interessante Charaktere und auf der anderen Seite verkommen sie immer mal wieder zu bloßem Eye Candy. Beispielsweise muss sich die witzige und sympathische Nico, die spärlich bekleidet ist, stets aufreizend bücken, um neue mechanische Erfindungen für die männlichen Figuren hervorzuholen.

Lady wird hingegen gleich bei ihrer Einführung in die Geschichte nackt gezeigt. Im Verlauf des Spiels kommt es diesbezüglich auch zu einer sehr fragwürdigen Kameraführung/-Einstellung. Dies muss im Jahr 2019 nun wirklich nicht mehr sein. Ansonsten sind die weiblichen Figuren ob ihrer unterschiedlichen Charakterzüge nämlich eine wahre Bereicherung für die Geschichte.

Stylische Inszenierung

In dem Bus „Devil May Cry“ können Fähigkeiten verbessert oder Gadgets, wie neue „Devil Breaker“, erworben werden. Als Währung dienen hier die aus den Vorgänger-Spielen bekannten roten Orbs, die sehr häufig im Spielgeschehen zu finden sind oder durch besonders stylische Angriffe erspielt werden können.

Der Bus steht zwischen einzelnen Missionen und gelegentlich während eines Levels (zumeist vor Bosskämpfen) zur Verfügung. Hierfür muss lediglich Nico aus einer Telefonzelle heraus angerufen werden. Dann eilt die Waffenkünstlerin aus zumeist unmöglichen Situationen mit dem Bus herbei. Hier ist vor allem die äußerst stylische Inszenierung hervorzuheben. Dies macht einfach Spaß beim Zusehen!

„Zusehen“ ist auch das richtige Stichwort. DMC 5 strotzt nämlich vor Zwischensequenzen. Diese sind allesamt, wie bereits erwähnt, atemberaubend inszeniert und toll animiert, jedoch stören sie den Spielfluss aufgrund ihrer Häufigkeit des Auftretens. Etwas weniger hätte es hier auch getan.
Nichtsdestotrotz ist Devil May Cry 5 ein wunderschönes Spiel geworden.

Das Level-Design kann da leider nicht mithalten. Finden wir uns doch zumeist in schlauchförmigen Missionen wieder, die sehr häufig in einer Arena mit einem Bosskampf endet. Ablenkung von dieser sehr konservativen Level-Gestaltung verschaffen die unterschiedlichen Dämonen und vor allem die Bosse. Diese sind aufgrund ihres Designs ein echtes Alleinstellungsmerkmal von DMC 5.

Genauso verhält es sich übrigens mit der musikalischen Untermalung. Diese ist großartig und führt unweigerlich zu Ohrwürmern und Motivation, sich in den nächsten Kampf zu stürzen. Vielen wird beispielsweise „Devil Trigger“ von Casey Edwards feat. Ali Edwards so schnell nicht aus dem Kopf beziehungsweise den Ohren gehen. Das ist aber Geschmacksache.

Fazit

Wertung - 8

8

Devil May Cry ist endlich wieder zurück - und das ist gut so! Fans der Reihe mussten leider allzu lange auf eine Fortsetzung der dämonischen Serie warten. Den altbekannten Stärken, wie einem guten Kampfsystem und einer stylischen Inszenierung, steht leider eine unzeitgemäße Darstellung der Frauen-Figuren und eine sehr konservative Level-Gestaltung gegenüber. Nichtsdestotrotz sollten alle Action-Fans einen Blick riskieren. Fans der Reihe haben ohnehin vermutlich vorbestellt.

Genre: Character Action
Entwickler: Capcom
Publisher: Capcom
System: PlayStation 4, Xbox One und PC
Erscheint: 8. März 2019
Preis: ca.  55 Euro
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