HighlightNewsVideogame-ReviewVideogames

Review: Destruction AllStars

Mit Destruction AllStars erhält die PlayStation 5 nicht nur ihre erste neue IP, sondern auch den ersten größeren PS Plus-Titel für die neue Konsole. Wie gut sich der Titel spielt, der auf den ersten Blick an eine Mischung aus Destruction Derby, Rocket League und Fortnite erinnert und ob Lucid Games mit dem ungewöhnlichen Konzept Punkten kann, lest ihr hier.

Multiplayer-Mayhem

Destruction AllStars ist ein schnelles Multiplayer-Spiel, bei dem 16 der namensgebenden AllStars in unterschiedlichen Disziplinen gegenüber antreten. Jede Disziplin besitzt dabei bestimmte Vorgaben und Ziele, die es zu erfüllen gibt, auch wenn der Fokus klar auf dem Verschrotten gegnerischer Fahrzeuge liegt. Zum Start des Spiels enthält das Servicegame, neben einem auf Einzelspieler ausgerichteten Herausforderungs-Modus, einem Arcade- und einem Übungsmodus derzeit vier Multiplayer-Spielmodi, die in vier Arenen ausgetragen werden. Die Entwickler haben bereits regelmäßige Saison-Updates mit neuen Spielmodi, Charakteren, Skins, Emotes und mehr in Aussicht gestellt.

Diese vier Multiplayer-Modi sind aktuell enthalten:

  • In Mayhem, dem „Haupt“-Modus des Spiels, treten alle Spieler gegeneinander um die höchste Punktzahl an. Punkte erhalten wir, indem wir anderen Spielern Schaden zufügen, Fahrzeuge zerstören und KOs verteilen.
  • In Gridfall gibt der Arena-Boden allmählich nach, verkleinert somit den Spielraum und der letzte auf dem Kurs verbleibende Spieler gewinnt. Jeder Spieler beginnt mit einer begrenzten Anzahl an Respawns, die durch das ausschalten anderer Spieler erhöht werden kann.
  • Carnado ist einer der beiden Team-Modi. Hier gilt es Zahnräder zu sammeln und diese in dem Tornado, der sich in der Arena-Mitte befindet, in Punkte umzuwandeln.
  • Im Teammodus Stockpile müssen wir so viele Zahnräder wie möglich auf den drei Banken der Arena deponieren, um die Kontrolle zu übernehmen.

Stylisches Arcade-Gemetzel

Gameplay und Steuerung sind simpel gehalten und auf ein schnelles, arcadiges, wenn auch oft hektisches Spielen ausgelegt. Ein kurzes Tutorial zu Spielbeginn vermittelt uns bereits alles, was wir wissen müssen, um in den hitzigen Arena-Kämpfen zu bestehen. Die sehr divers gestalteten Charaktere im Fortnite-Style sind vielleicht nicht jedermanns Geschmack, jedoch die eigentlichen Stars des Spiels, die Fahrzeuge nur Mittel zum Zweck. Müssen wir unser aktuelles Fahrzeug verlassen, gilt es im Parcourstil bunte Kristalle zu sammeln, gegnerischen Fahrzeugen auszuweichen oder diese in einem kurzen QTE zu übernehmen. Haben wir genügend Kristalle eingesammelt, können wir das Heldenfahrzeug des jeweiligen Charakters spawnen, das wie die AllStars selbst über unterschiedliche Skills verfügt.

Von Vollpreis zu Plus

Ursprünglich hätte Destruction AllStars als Vollpreistitel zum Launch der Playstation 5 erscheinen sollen. Sony schwenkte jedoch in letzter Minute um, gab den Entwicklern noch ein paar weitere Wochen Zeit und kündigte im selben Atemzug an, das Spiel ab Februar für zwei volle Monate in das PS Plus-Abo zu integrieren. Sicherlich eine gute Entscheidung, denn dadurch erweitert sich die mögliche Zielgruppe erheblich. Welche Monetarisierung Sony und Entwickler Lucid Games anstreben, nachdem Destruction AllStars wieder aus dem PS Plus Abo verschwindet, ist noch nicht bekannt. Allerdings können sich PS Plus-Abonnenten, die noch nicht das Glück hatten, eine PS5 zu ergattern, das Spiel schon jetzt über die Web-Version des PlayStation Stores sichern.

Mikrotransaktionen & Premiumwährung

Destruction AllStars enthält Mikrotransaktionen, was aufgrund der geänderten Monetarisierung nachvollziehbar ist. Was uns allerdings weniger gut gefällt, ist, dass sich die Mikrotransaktionen leider nicht allein auf das Customizing der Charaktere und Fahrzeuge beschränkt, sondern auch für die Freischaltung zusätzlicher Charaktere im Herausforderer-Modus benötigt wird, der mit kleinen abwechslungsreichen Events eine Art Karrieremodus darstellt. Zwar soll die genannte Premiumwährung laut den Entwicklern in Zukunft auch durch eigene Events erworben werden können, aktuell gibt es diese Option jedoch noch nicht. Außerdem fehlt es den derzeit durch In-Game-Währung käuflichen Skins an Abwechslung und die dafür benötigten Punkte müssen mühsam in zahlreichen Matches erspielt werden. Hier müssen die Entwickler auf jeden Fall noch nachbessern, um die Spieler auch länger bei der Stange zu halten.

Next-Gen-Action-Spektakel

Technisch macht das Spiel alles richtig. Die hübsche Grafik samt netter Partikeleffekte und einer durchwegs butterweichen Framerate kratzt zwar noch lange nicht an der Hardware-Leistung der PS5, macht aber aus Destruction AllStars ein wirklich gut designtes Action-Spektakel. Gelungenes 3D-Sounddesign und der vorbildliche Einsatz der DualSense-Features, ein zittern des adaptiven Gaspedal-Triggers zeigt beispielsweise an, wann unser Fahrzeug stark beschädigt ist, sorgen für ein Plus an Immersion. Ladezeiten sind dank der PS5-Hardware so gut wie nicht auszumachen – längere Wartezeiten hatten wir, wenn überhaupt, nur beim Matchmaking.

Ich kann dich hören!

Nicht nur die schnellen Ladezeiten oder die Unterstützung der DualSense-Features, auch der standardmäßig aktivierte Voicechat in Destruction AllStars zeigt, dass das Spiel als Lauch-Titel konzipiert war und wohl die unkomplizierte Kommunikation mithilfe des im Controller eingebauten Mikrofons verdeutlichen sollte. Was auf dem Papier ja ganz nett klingt, kann in einem Multiplayer-Spiel schnell nerven. Vor allem dann, wenn einem großen Teil der Spieler anscheinend gar nicht bewusst ist, dass sie die ganze Zeit „On-Air“ sind.

Glücklicherweise wurde mittlerweile ein Hotfix nachgereicht, der die Sprachkommunikation im Multiplayer standardmäßig für alle Spieler deaktiviert.

Fazit

Wertung - 7

7

Multiplayer-Chaos

Mir hat das Spielen von Destruction AllStars bisher viel Spaß bereitet, viel mehr als ursprünglich angenommen. Das arcadige und eingängige Gameplay macht Laune und es stellt sich schnell ein “nur noch eine Runde”-Gefühl ein. Auch die technische Umsetzung, vor allem die schnellen Ladezeiten und die gute DualSense-Integration gefällt mir sehr gut. Größter Kritikpunkt ist die installierte Paywall, die nicht nur auf reines Customizing beschränkt ist. Hier müssen die Entwickler auf jeden Fall noch nachbessern. Betrachtet man den noch geringen Spielumfang, war es eine gute Entscheidung, das Spiel in das PS Plus-Abo einzubinden - für Vollpreis wäre das zu wenig. Bis auf ein paar wenige Ungereimtheiten kann man den Start des Spiels durchaus als solide bezeichnen. Für eine höhere Wertung muss jedenfalls mehr Content und eine eindeutige Vision her. PlayStation 5-Besitzer, die über ein PS Plus-Abonnenten verfügen, sollten dennoch einen Blick riskieren.

Genre: Car-Arena-Battle
Entwickler: Lucid Games
System: PS5
Erscheint: erhältlich
Preis: bis 5. April 2021 in PlayStation Plus enthalten

 

 

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"