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Review: Deadpool & Wolverine (Spoilerfrei!)

Groß waren die Befürchtungen, ob Deadpool, der blutig-gewitzte Haudrauf-Held mit der großen Klappe, nach zwei Filmen im Universum von 20th Century Fox auch unter Disney-Flagge ungezähmt agieren können und die Fans begeistern würde. Aber um es gleich in der Einleitung vorwegzunehmen: Das Unterfangen hat geklappt. Teil 3 der Reihe macht Spaß und hat neben der spitzen Zunge von Wade Wilson (Ryan Reynolds) auch die scharfen Klingen von Wolverine (Hugh Jackman) im Gepäck. Und damit ist sowieso alles noch besser.

Cameo Comeback

Die Story von Deadpool & Wolverine dreht sich – wie der Titel vermuten lässt – um Deadpool, der einen Wolverine braucht. Warum genau, welchen Wolverine und wie das abläuft, muss das Publikum selbst herausfinden. Und auch in puncto Spoiler zu diversen Cameo-Auftritten altbekannter Marvel-Helden und -Heldinnen sowie deren Schauspielerinnen und Schauspieler gibt es hier kein Sterbenswörtchen zu lesen. Es sei nur so viel verraten, dass mit einigen Überraschungen zu rechnen ist. Der Film verbringt einen großen Teil seiner knapp zwei Stunden Laufzeit damit, mit dem Element der Cameo-Auftritte zu spielen, es zu kommentieren und auch gekonnt für den Fortschritt des Abenteuers zu nutzen. Hier ist es natürlich von Vorteil, wenn man viele Marvel-Filme – vorwiegend aus dem Hause 20th Century Fox, aber auch jene aus dem Marvel Cinematic Universe – gesehen hat. Dann wirken Gastauftritte und Anspielung natürlich noch besser. Die wichtigsten Charaktere aus den ersten beiden Deadpool-Teilen geben sich natürlich auch die Ehre, haben aber relativ wenig zu tun. Abgesehen von den zahlreichen Figuren stützt sich Deadpool & Wolverine auf lustige Sprüche und knallharte sowie stylisch inszenierte Kämpfe zu fetzigen Songs – bei denen die Körperteile nur so fliegen.

Blut & Knochen

Waren die letzten Deadpool-Teile auch schon ordentlich brutal, haben Ryan Reynolds und Regisseur Shawn Levy diesmal noch ein paar Schäufelchen nachgelegt. Es gibt im Film keine Körperregion, in die keine Klingen gesteckt werden, das Blut spritzt literweise und Deadpool agiert teils richtig brüsk im Umgang mit Freund und Feind. Auch das Durchbrechen der vierten Wand, also jene Momente, in denen sich Charaktere des Films direkt an das Publikum wenden, wird ein wenig inflationär eingesetzt. So hat man beim Anschauen mehrfach den Eindruck, als wollten Shawn Levy und Ryan Reynolds auf Biegen und Brechen zeigen, dass der rot gewandete Superheld auch im Haus der Micky Maus kein bisschen seines Schneides verloren hat. Dabei wäre das gar nicht nötig gewesen, weil man mit Deadpool & Wolverine ein Dreamteam schlechthin auf die Leinwand gebracht hat. Zwei richtig lässige Helden, denen man gerne zuschaut, wenn sie sich gegenseitig anstacheln und sich – im übertragenen Sinn – verbal oder ganz direkt mit ihren Waffen auf den Nerv gehen. Daran, dass die Chemie zwischen Reynolds und Jackman passt, lassen diverse Neckereien der beiden Schauspieler via Medien und Social Media keinen Zweifel. Und so sprühen die Szenen der beiden nur so vor Energie.

Superhelden-Kino vom Feinsten

In puncto Inszenierung lässt der Film ebenso keine Wünsche offen. Die 128 Minuten sind von der ersten bis zur letzten Minute ohne Längen unterhaltsam und auch visuell mit zahlreichen Anspielungen auf die zugrunde liegenden Comics gespickt. Dass Wolverine endlich mal seinen gelben Anzug überstreift, ist natürlich ein großer Pluspunkt; ebenso der ausgeklügelte Soundtrack: Statt eigens komponierter Tracks kommt in Deadpool & Wolverine eine Palette bekannter Werke von z.B. *NSYNC, Madonna oder Avril Lavigne zum Einsatz. Da schunkelt nicht nur Deadpool, wenn er gerade Soldaten zerlegt, sondern auch das Kinopublikum. Zum Abschluss noch der Hinweis auf etwaige Post-Credit-Scenes: Ganz am Ende des Abspanns gibt es eine kleine Szene, die eine vorangegangene Situation des Filmes kommentiert, aber keine große Bedeutung hat. Ansonsten darf man sich während des Abspannes über eine Montage von Behind-the-Scenes-Clips alter Fox-Marvel-Filme freuen und in guten sowie schlechten Erinnerungen schwelgen.

(Hanns Peter Glock)

Fazit

Wertung

Deadpool & Wolverine ist ein Cameo-Fest, das unterhält und mit viel Liebe zu den Charakteren und der Materie aufwartet. Für eine perfekte Wertung hätte es aber ruhig weniger von allem sein können. So schrammt der Streifen hin und wieder knapp an der Wunderlichkeit vorbei, wenn er hartnäckig versucht, cool zu sein. Im Großen und Ganzen ist Ryan Reynolds und Shawn Levy allerdings ein richtig schöner Superhelden-Film gelungen, der die Historie der Fox-Marvel-Filme würdigt und sie schön mit dem Marvel-Universum von Disney in Einklang bringt.

Kurzinformationen
Land, Jahr: USA, 2024
Filmlänge: 128 Minuten
Genre: Action
Regie: Shawn Levy 

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