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Review: Dead Island Definitive Edition

Deep Silver öffnet erneut das Zombieresort auf Banoi und beschert uns eine Definitive Edition von Dead Island. Diese enthält Dead Island, Dead Island Riptide und Dead Island Retro Revenge. Neben allen erhältlichen Erweiterungen ist auch der beliebte One-Punch-Modus mit von der Partie. Dieser neue Spielmodus nahm ursprünglich als Community-Mod seinen Anfang und war so beliebt, dass sich die Entwickler dazu entschlossen, ihn offiziell zu integrieren. In diesem Modus ist der Spieler nur mit den blanken Fäusten unterwegs und die meisten Gegner mit nur einem Schlag aus dem Weg.

 

Sommer, Sonne, Zombie
Für die Besucher des Urlaubsresorts auf Banoi wird der Aufenthalt zum schaurigen Überlebenskampf. Durch den Ausbruch eines Zombievirus verbringt man dort mehr Zeit mit Klingen und Schusswaffen, statt mit Cocktails und Baden. Als einer von vier frei wählbaren Charakteren, durchstreift ihr die riesigen Areale und erledigt im Laufe der Story viele Haupt- und Nebenquests und kommt dabei natürlich an einer großen Menge Zombies vorbei. Die Story avanciert dadurch eher zu einer netten Nebensache. Doch die eigentliche Stärke des Survivalhits ist auch ganz klar nicht die Geschichte, sondern die dichte, erstklassige und aufsaugende Atmosphäre.

Das Spiel erinnert an bekannte und namhafte Rollenspiele, nur eben mit Zombies als Gegner. Auch in Dead Island levelt ihr euren ausgewählten Protagonisten stetig hoch, sammelt Erfahrungspunkte und sucht stets nach neuen Waffen oder Items, um daraus Totschläger der Marke Eigenbau zu fertigen. Natürlich trifft man auch reichlich Personen mit denen man sprechen kann und dadurch Aufgaben  erhält. Mischt man das noch mit einer 4-Spieler Online-Koop-Erfahrung, ist es nur schwer gegen den riesigen Suchtfaktor anzukämpfen. Die definitive Edition hat sich in dieser Hinsicht nur verbessert und keine Abstriche im Vergleich zur Last-Gen-Version gemacht.

 

Abenteuerurlaub
Gespielt wird Dead Island aus der First-Person Sicht. Im Gegensatz zu den üblichen Genrevertretern wird hier aber hauptsächlich auf den Nahkampf gesetzt. Es gibt zwar eine ganze Palette an Schusswaffen im Spielverlauf, jedoch erst in den späteren Kapiteln des Spiels und trotzdem muss man auch dann noch jede Kugel seiner Munition doppelt umdrehen. Zu Beginn ist man aber nur mit simplen Waffen wie abgenutzten Messern, verrosteten Rohren oder gebrochenen Paddeln ausgestattet. Doch keine Waffe ist für die Ewigkeit gedacht, denn durch die Abnutzung von zerschmetterten Köpfen und abgetrennten Gliedmaßen verringert sich der Zustand einer Waffe bis sie entweder kaputt ist oder einfach nur mehr minimalen Schaden verursacht. Um das zu vermeiden kann man sein Waffenarsenal auch an dafür vorgesehenen Orten reparieren. Eine Werkbank ist aber noch vielseitiger einsetzbar, denn an ihr kann man seine Waffen aufwerten und modifizieren. Für ein einfaches Upgrade braucht man nur das nötige Kleingeld und schon bekommt die Waffe höheren Schaden und ist länger haltbar. Will man seine Waffen jedoch modifizieren, benötigt man zum einen zuerst eine Blaupause, zum anderen auch verschiedene Kleinteile wie Nägel, Stacheldraht, Batterien oder Lappen. Hat man den nötigen Bauplan gefunden, kann man sich etwa seinen Baseballschläger in eine Fackel umwandeln die zusätzlich Feuerschaden verursacht oder seine Machete mit einem Gift bestreichen, das die Gegner dazu bringt, ihren Mageninhalt nach draußen zu befördern.

 

Verschiedene Arten von Zombies sorgen für zusätzlich für Action und heiße Szenen. Dazu gehört der Rammer, ein Riese der einen über den Haufen rennt oder Wasserleichen, die eklige Flüssigkeiten verschleudern. Außerdem trifft man immer wieder auf menschliche Gegner, die sich ebenfalls im Überlebenskampf befinden. Leider sind weder die menschlichen, noch die untoten Feunde wirklich klug und stehen gerne auch mal nur herum, während man selbst hinter ihnen herumhüpft. Bei einem Zombie ist das noch irgendwie verständlich, bei menschlichen Gegner jedoch eher unschön. Bugs wie verschwindende Waffen oder nicht auftauchende Questmarker nerven und stören vor allem den Spielfluss, die Nebenmissionen wirken ideenlos und wiederholen sich teilweise.

Was ist neu?
Diese Frage stellt man sich natürlich zurecht. Man hat nicht einfach nur die Texturen ausgetauscht, sondern gleich die komplette Grafikengine. Verwendet wird die neue, verbesserte Chrome Engine, die auch in Dying Light Verwendung findet. Wer schon zuvor einige Stunden auf Banoi verbracht hat, wird diesen Wechsel aber kaum bemerken. Die heruntergekommenen Viertel und eingestürzten Häuser sehen auch weiterhin düster aus, aber eben ein wenig besser als zuvor. Das Sonnenlicht ist realistischer und vieles kommt klarer zum Vorschein. Auch scheint es wesentlich mehr Animationen in der Vegetation zu geben, was den paradiesischen Inseln sichtlich zugute kommt. Ein Vergleich mit der Last-Gen-Version zeigt aber, dass fast jegliches Detail für die Definitive Edition von den Entwicklern angefasst und möglichst optimiert wurde. Auf der PS4 werden zudem Vita Remote-Play und Share-Play unterstützt.

Mit Dead Island Retro Revenge gibt es für die Käufer der definitiven Edition noch einen sehr unterhaltsamen Bonus. Ein witziges 16-Bit-Spiel, welches das Arcade-Feeling vergangener Zeiten wieder aufleben lässt. Der Spieler muss die Feinde mit dem richtigen Timing aus dem Weg räumen und dabei selbst keinen Schaden nehmen, um den Highscore zu knacken.

Review Overview

Wertung - 7.5

7.5

Trotz der aufpolierten Grafik bietet das Spiel nicht viele Neuerungen, wenn man bereits das Original gespielt hat. Für diejenigen, die noch nicht in diese Nahkampf-Raserei eingetaucht sind, bietet die Edition den besten Einstieg. Der zusätzliche Inhalt und die Aufnahme eines 16-Bit-Games versüßen das ganze nochmal. Der Kern des Titels bleibt allerdings eine sich wiederholende Angelegenheit mit einem Marsch von Punkt A nach Punkt B und dabei bis zum Spielende leveln. Die Neuerungen haben jedoch das Fundament von Dead Island verbessert, ohne dabei den Spielspaß zu verringern. Gerade für neue Spieler ist die Definitive Edition daher sehr zu empfehlen.

Genre: Action
System: PS4, Xbox One, PC
Entwickler: Techland
Erscheint: Erhältlich
Preis: ab ca. 20 Euro

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