Review: DC Superhelden
Die Liste an Brett- und Kartenspielen im Comic-Universum ist trotz weniger Ausnahmen leider meistens auf bereits bekannte Spiele beschränkt, denen der Marvel- oder DC-Stempel aufgedruckt wurde. Umso erfrischender, dass sich der Kosmos-Verlag mit DC Superhelden an das Deck Building-Genre wagt und es wieder einmal geschafft hat, das Spiel auch für Neulinge interessant zu gestalten.
Bei DC Superhelden übernehmen die Spieler die Rollen von Batman, Superman, Green Lantern, Wonder Woman, Flash, Aquaman oder Cyborg und kämpfen gemeinsam gegen die Oberschurken Joker, Lex Luthor und andere Gegner. Wie bei Deck Building-Spielen üblich, haben alle zu Beginn einer Partie neben ihrer Charakterkarte inkl. Sonderfähigkeiten nur einige Grundfähigkeiten, die erst im Laufe der Partie durch stärkere Karten ersetzt werden können. Es macht Sinn, sich gleich am Anfang mit seinen Spezialfähigkeiten vertraut zu machen, denn am Ende gewinnt derjenige, der durch Besiegen von Gegnern und Oberschurken die meisten Punkte ergattern konnte. Oberschurken werden verdeckt neben die Spielfläche gelegt und werden erst nach Besiegen des ersten großen Schurken enthüllt. Dabei triggern sie gleich zu Beginn ein Event, das eure Helden deutlich schwächen kann.
Was die Möglichkeiten des eigenen Spiels betrifft, gilt es, möglichst schnell zu Kräften zu kommen und seine eigenen Handkarten zu erweitern, da man zu Beginn nur mit der Basis-Aktion “Fausthieb” und der Negativkarte “Verwundbar” ausgestattet ist. Alle gesammelten Karten in der Auslage wandern früher oder später wieder in die eigene Hand zurück und können ab diesem Zeitpunkt eingesetzt werden, um Feinde zu besiegen oder euren Mitspieler das Leben zu erschweren. Die Abbildungen auf den Karten sind ansprechend und passen zur Atmosphäre der jeweiligen Charaktere oder Aktionen. Leider wirken sie aber gerade wegen der Liebe zum Detail manchmal etwas überladen, was aber Comic-Fans wieder gefallen könnte. Worüber man nicht hinwegtäuschen kann, sind die Tipp- und Rechtschreibfehler in auf den Kartentexten und der Spielanleitung, aber nach wenigen Partien kennt man ohnehin schon die Fähigkeiten und Aktionen.
Das Spiel endet, wenn entweder alle Oberschurken besiegt wurden oder die Auslage nicht mehr aufgefüllt werden kann. Ab diesem Zeitpunkt addiert ihr eure Siegespunkte und zieht alle in eurem Deck befindlichen Schwäche-Karten von der Zahl ab. Habt ihr den Sieger ermittelt, kann auch schon die nächste Runde losgehen. Das Sortieren des Decks fällt dank praktisch gestalteter Karten-Inlays in der Packung leichter als bei anderen Spielen. Trotz alternativer Spielvarianten, die Abwechslung in die Superhelden-Schlacht bringen, kann es bei diesem Deck Building-Spiel schnell zu Abnutzungserscheinungen kommen, da eine gewisse Wiederholung unvermeidlich und eine Erweiterung noch nicht in Sicht ist.
Review Overview
Wertung - 7
7
Schnelles Spiel für Freizeit-Helden
Dass DC Superhelden ein in sich abgeschlossenes Spielsystem ist, ist Fluch und Segen zugleich. Durch die einfachen Regeln und die Überschaubarkeit der Karten haben Anfänger es leichter, in den schnellen Runden auf ihre Kosten zu kommen. Wer sich mehr Story-Elemente oder dynamische Regeln erwartet, kann eventuell schnell den Spaß an DC Superhelden verlieren. Auf jeden Fall geeignet ist das Spiel für Fans des DC-Universums, die hier eine der wenigen Möglichkeiten bekommen, auch abseits von Comicbüchern und Videospielen in die Welt ihrer Helden einzutauchen. Für den fairen Preis von ca. 25 Euro bekommt man hier trotz kleiner Schwächen ein rundes und ausgewogenes Spielerlebnis, das in wenigen Minuten erklärt ist und vor allem Comic-Fans sicherlich begeistern wird.
Autoren: Matt Hyra, Ben Stoll
Verlag: Kosmos
Spieler: 2 bis 5
Preis: ca. 30 Euro