Review: Dark Souls 3
Die Zeit ist gekommen. Uns erwarten schwere Bosskämpfe, viele Möglichkeiten und allem voran zahlreiche Tode. Spätestens beim letzten Punkt dürfte allen klar sein, wir sprechen von Dark Souls 3. Am heutigen Dienstag erscheint der dritte Teil der Souls-Reihe in Europa. Nachdem der Vorgänger etwas ins stolpern geriet, hat From-Software-Chef Hidetaka Miyazaki wieder aktiv das Ruder übernommen, um die Serie wieder auf den richtigen Pfad zu lenken. Ein Vorhaben, das ihm definitiv gelungen ist.
Zuhause ist es immer noch am schönsten..
..kennt ihr diesen Spruch? Denn so fühlt es sich an, wenn ihr in das neue Abenteuer startet. Bereits bei der atmosphärischen Anfangssequenz wird das Gefühl der Vorgänger vermittelt und man verspürt sofort die Freude, wieder in das düstere Universum eintauchen zu können. Die Steuerung wurde fast komplett vom Vorgänger übernommen und die gewohnte Menüführung ist ebenfalls wieder vorhanden. Was sofort ins Auge sticht, ist die vielfach verbesserte Grafik. Mit jedem neuen Areal verändert sich die Stimmung und repräsentiert somit das Voranschreiten innerhalb der Spielwelt Lothric.
Nach dem stimmungsvollen Intro erstellt man wie gewohnt sein virtuelles Ich. Hier stehen zehn verschiedene Klassen zur Auswahl wie zum Beispiel der Ritter, Krieger, Dieb oder Kleriker. Für Freunde der harten Herausforderung und großen Frustration gibt es auch wieder die Bettler-Klasse. Hier zieht ihr mit Holzschild und Knüppel in die Schlacht, bedeckt mit nichts weiter als einem schmutzigen Lumpen.
Ist der Charakter soweit fertig, starten wir im ersten Gebiet. Gleich nachdem wir uns aus dem Grab erheben, sticht eine erste Neuerung sofort ins Auge. Wir sehen oben links einen dritten Balken, der blau eingefärbt ist und mit eigenen blauen Estus-Flakons aufgefüllt werden kann. Die Magie wird nun nicht mehr auf eine fixe Anzahl heruntergebrochen, sondern bedient sich besagter Leiste. Der Balken wird auch für die neuen Skill-Angriffe genutzt, die besonders viel Schaden anrichten.
Das kniffligste Souls aller Zeiten?
Das versprach zumindest Hidetaka Miyazaki. Wir schreiten im ersten Areal über den Friedhof und folgen einem Pfad, auf dem uns schon bald die ersten Gegner gegenüberstehen. Mit ein paar gekonnten Schwerthieben strecken wir alle nieder und nehmen ihre Seelen auf. Diese stellen eine Art Universalwährung im Souls-Universum dar und können unter anderem genutzt werden, um bei der Feuerhüterin an einem Schrein die Statuswerte zu verbessern. Sobald man das Zeitliche segnet, verliert man alle bis dahin gesammelten Seelen. Es gibt zwar eine Chance diese am Sterbeort wieder aufzunehmen, scheitert man dabei, sind die Seelen für immer verloren.
Nachdem wir die wertvollen Seelen aufgenommen haben, führt uns der Weg zum ersten Leuchtfeuer, dieses dient als Checkpoint und füllt die Estus-Flakons wieder auf. Wenig später sehen wir auch schon den ersten Bossgegner. Es geht also knackig los. Unser Kontrahent kniet auf dem Boden und ist von einem Schwert durchbohrt. Als wir ihm dieses freundlicherweise entfernen, gibt es als Dankeschön satte Schläge mit dessen meterlanger Hellebarde. Ab diesem Punkt ist Taktik ein großes Thema, denn wenn man ohne Überlegung auf den Gegner eindrischt, ist man innerhalb von Sekunden erledigt und seine Seelen los. Während der erste Kampf für Veteranen noch recht einfach von der Hand gehen dürfte, werden Neueinsteiger bereits ins Schwitzen kommen.
Nachdem wir den Kampf gemeistert haben, ist der Weg zum nächsten Areal frei. Wir halten an dieser Stelle fest, dass man in Dark Souls 3 auf insgesamt 19 Bossgegner trifft. Keiner gleicht dem anderen und ständig wechselnde Angriffsschemata sorgen dafür, dass man ständig neue Taktiken benötigt, um die vielfältigen Herausforderungen zu meistern. Der Schwierigkeitsgrad steigt dabei kontinuierlich und übertrifft in der Endphase sogar die Vorgänger. Es bleibt jedoch genug Zeit, um sich als Neueinsteiger einzufinden.
Lothric, das Königreich der unbegrenzten Möglichkeiten?
Was die Waffenvielfalt angeht auf alle Fälle. So gut wie jede Gegnerwaffe ist verfügbar und besitzt ihre eigenen Eigenschaften. Je nachdem worauf ihr im harten Kampf vertraut, wählt ihr euren eisernen Begleiter. Die Waffen kann man außerdem beim Schmied im Schrein verstärken und verzaubern lassen. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Standardwaffen und Spezialwaffen. Letzteren kann man zwar um weniger Punkte aufbessern, profitiert aber von der besseren Grundstärke.
Auch was die Kampfdynamik und Schnelligkeit betrifft hat man Fortschritte gemacht. Die Kämpfe wirken sehr flüssig und erinnern in Ansätzen an Bloodborne. Doch nicht nur der Spieler beherrscht die gekonnten Rollen zur Seite, sondern auch manch ein finsterer Zeitgenosse aus Lothric.
Doch jede Innovation hat Grenzen, denn altbekannte Destinationen können nun wieder bereist werden. Ebenso trifft man auf bekannte Charaktere und Spielpassagen, die zum Teil 1:1 an die Vorgänger erinnern. Insgesamt hält man am alten Konzept fest und bietet nur vorsichtige Neuerungen. Die neuen Skill-Angriffe sind zwar ein nettes Feature, erfordern aber viel Geschick und gut geplantes Timing, weshalb eher ein unnötiges Risiko darstellen.
Gemeinsam sind wir stark
Wer gerne mit seinen Waffenbrüdern in die Schlacht zieht, wird mit dem Koop-Modus bestens bedient. Hier gibt es die Möglichkeit ein Team zu bilden und die großen Weiten von Lothric unsicher zu machen.Die Bosskämpfe gehen im Team aufgrund der nicht skalierenden Schwierigkeit einfacher von der Hand.
Review Overview
Wertung - 8.5
8.5
Feurig
Ein würdiger Abschluss der Souls-Reihe. Die Entwickler setzen auf ein bewährtes Konzept und bedienen dadurch allem voran die Hardcore-Fans der Serie. Dark Souls 3 geizt nicht mit schwierigen Bosskämpfen und Herausforderungen und bietet den hohen Schwierigkeitsgrad, für den die Reihe bekannt ist. Ein Manko sind die kaum spürbaren Neuerungen und auch eine optische Überarbeitung der Menüs bleibt aus. Für echte Souls-Fans bleiben allerdings keine Wünsche offen.
Als alter Souls-Veterane, sind es die kleinen Dinge, die für mich den Unterschied machen. Die neue „Mana-Leiste“ ändert das Gameplay mancher Waffengattung gänzlich, kostet aber zur Aufladung blaue Flakons, die man sonst als normale Flakons hätte zur Heilung verwenden können, was zeitgleich das allgemeine Magie-Gameplay ein wenig einschränkt. Mitnehmbare Pfeile sind auf 99 Stück per Gattung beschränkt, dafür ist das Bogen-Handling dynamischer denn je und lässt sich ideal als vollwertige Spielart verwenden. Eine etwas seltsame Entscheidung war es wiederum, die sogenannte Power Stance aus dem Vorgänger zu entfernen, weswegen nun zwei Waffen in der linken und rechten Hand nicht mehr als Einheit geführt werden können. Auch gibt es außer den Verlust der Seelen, keine weiteren Konsequenzen nach einem Tod, wie dies in den Vorgängern noch der Fall war. Alles in allem muss man aber sagen, dass hier dennoch an allen Ecken und Enden Detailverbesserungen angebracht wurden und dank der massiv aufgemöbelten Grafik wirken die Kämpfe intensiver denn je. Daher bleibt mein Fazit trotz allem: Als Fan führt hier kein Weg an dem neuen Teil vorbei. Den leichteren Start haben übrigens nur spezifische Klassen wie der Krieger oder der Herold und so darf man sich beispielsweise als Dieb oder als Assassine nach wie vor auf einen gewohnt knackigen Einstieg freuen.
Entwickler: From Software
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 70 Euro
System: PS4, Xbox One, PC
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