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Review: Cluedo – Sherlock Edition

Der Gentleman-Verbrecher Jim Moriarty wurde in London tot aufgefunden. Obwohl die genaue Todesursache noch unklar ist, geht die Polizei von einem kriminellen Hintergrund des Todes aus. Näheres müssen genaue Ermittlungen ergeben.

Die Sherlock-Edition von Cluedo baut im Grunde auf das gewohnte „Wer/Wo/Womit“-Prinzip des Spiele-Klassikers auf. Drei bis sechs Spieler versuchen durch ausgesprochene Vermutungen und Ausschlussverfahren zu ergründen, wer Moriarty, wo und mit welchem Gegenstand ermordet hat. Zu Beginn des Spiels werden zufällig Karten gezogen und versteckt in einen Umschlag gesteckt. Damit werden der Mörder, die Tatwaffe und der Tatort definiert.

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Danach müssen sich die Spieler (Inspector Lestrade, Mrs. Hudson, Irene Adler, John Watson, Sherlock Holmes und Mycroft Holmes) über das Spielbrett zu verschiedenen, aus der BBC-Serie bekannten Orten bewegen um dort einen konkreten Verdacht zu äußern. Wenn die Mitspieler einen im Verdacht genannten Gegenstand, Charakter oder Ort in ihren Handkarten besitzen, müssen sie dem aktiven Spieler mindestens eine Karte zeigen, um seinen Verdacht zu entkräften. Auf dem Detektiv-Notizblock werden so nach und nach verdächtige Karten weggestrichen und der Täterkreis inklusive Tatwaffen und Orte eingegrenzt. Ist man sich sicher, den Mordfall lösen zu können, hat man die Möglichkeit, am Ende seines Zuges Anklage zu erheben. Wurde für alle hörbar eine Mordanklage erhoben, darf sich der Spieler den Umschlag ansehen. Hat ein Spieler Täter, Tatwaffe und Tatort richtig kombiniert, gewinnt er das Spiel. Stimmt auch nur eines der drei Details der Anklage nicht, ist der Spieler ausgeschieden und muss bis zum Ende der Runde schweigen.

Es gilt also von Beginn an, aufmerksam allen Anschuldigungen seiner Mitspieler zu folgen und dadurch Schlüsse zu ziehen. Durch geheime Passagen können Räume, wie Das Labor oder Baskerville, schneller erreicht werden, was ermüdende Würfel- und Bewegungsrunden etwas verkürzt. Obgleich, was die Charaktere als auch die Orte betrifft, ein Mindestmaß an Sherlock-Atmosphäre geschaffen wurde, sind alle Tatwaffen gleich dem klassischen Cluedo geblieben. Kerzenständer, Seil und Rohrzange tanzen stilistisch aus der Reihe und passen einfach nicht in die Welt des BBC-Sherlocks der Jetztzeit.

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Obwohl Cluedo ein absoluter Spieleklassiker ist und bleibt, ist es schade, dass bei der Sherlock-Edition regeltechnisch nichts wirklich Neues gewagt wurde. Bis auf Charaktere und Locations hat das Spiel keine Parallelen zur Erfolgsserie und bleibt auch was die Gestaltung der Karten und des Spielmaterials betrifft, eher enttäuschend. Charaktere und Tatwaffen sind lieblos auf die Karten gedruckt worden, die Spielfiguren sind generische Plastik-Fragezeichen, die sich einzig durch ihre farbigen Bodenplatten unterscheiden.

Review Overview

Wertung - 6

6

Netter Mord zum Aufmuntern

Wem detektivisches Denken, gepaart mit der Möglichkeit, ein wenig zu spekulieren zu können, gefällt, sollte Cluedo einmal ausprobiert haben. Aufgrund der lieblosen Umsetzung des Sherlock-Themas, der fehlenden Innovation was das Regelwerk betrifft und der billigen Verarbeitung, ist Cluedo – Sherlock Edition leider kein Muss für Fans der Serie. Das detektivische Ratespiel hat im Original deutlich mehr Charme und Stimmigkeit zu bieten als diese Sonderesition, die nicht hält was sie verspricht.

Genre: Brettspiel
Verlag: Hasbro
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 30 Euro
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