Review: Captain Marvel (Spoilerfrei)
Mit Captain Marvel kommt in dieser Woche (7. März) nicht nur der 21. Film des Marvel Cinematic Universe (MCU) in die heimischen Kinos, sondern vor allem auch der letzte Film, bevor in Avengers: Endgame (25.4.) viele seit 2008 ausgelegten Handlungsstränge zu einem Ende geführt werden. Nicht zuletzt ist der Streifen aber auch der erste im MCU mit einer weiblichen Titelheldin und vielen Frauen in Schlüsselrollen wie Regie, Drehbuch, Musik und mehr.
Die geheime Invasion?
Die von der fortschrittlichen Alienrasse der Kree zur Soldatin ausgebildete Vers (Brie Larson) stürzt nach einem Kampf gegen die feindlichen Skrulls im Weltraum auf die Erde ab. Gerade noch hat sie mit der Elite-Einheit Starforce und dem charismatischen Anführer Mar-Vell (Jude Law) für die Sicherheit im All gekämpft, nun ist sie auf einem fremden Planeten, der ihr dennoch merkwürdig vertraut vorkommt. In Visionen und Träumen sieht sie ein früheres Leben auf der Erde.
Als sie auf den jungen und unerfahrenen SHIELD-Agenten Nick Fury (Samuel L. Jackson) trifft, macht sie sich mit diesem daran, das Geheimnis ihrer Herkunft zu entschlüsseln. Und erfährt, dass ihr irdischer Name Carol Danvers ist und sie eine Testpilotin der US-Airforce war. Viel Zeit bleibt dafür jedoch nicht, denn mit Vers/Carol ist auch ein Spionage-Trupp der Skrulls unter Führung von Talos (Ben Mendelsohn) gelandet. Diese Rasse hat sich dank ihrer Gestaltenwandlerfähigkeiten komplett unbemerkt auf der Erde breit gemacht. Die Gefahr einer Invasion ist akut – Fury und Danvers müssen schnell feststellen, dass sie kaum jemandem trauen können.
Back to the 90s
Nach den vielen TV-Serien und Kinofilmen der letzten Zeit mit 80er-Jahre-Nostalgik zeigt uns Captain Marvel einen Rückblick in die 90er und vor allem auch auf jene Dinge, die es damals noch gab bzw. noch nicht gab. Dies zelebriert der Film gleich mehrmals, meist sehr humorvoll und natürlich darf der musikalisch passende Soundtrack von Nirvana über REM bis zu Garbage auch nicht fehlen. Die Komponistin Pınar Toprak zeichnet sich für den Original-Soundtrack verantwortlich, der sich nicht sonderlich von den anderen Marvel-Filmen abhebt, aber immer wieder den 90er-Flair gut einfängt, den das Regie-Duo Anna Boden und Ryan Fleck auch mit vielen Hommagen auf das Action-Kino der damaligen Zeit unterstreicht.
So erinnert das Verhältnis zwischen Nick Fury und Carol Danvers an die Kumpelbeziehung, wie wir sie in vielen Cop-Filmen dieser Epoche gesehen haben. Wie kaum ein andere MCU-Film entfernt sich Captain Marvel jedoch auch von der Comicvorlage. Das ist oftmals alles andere als schlecht. Bei einigen Entscheidungen fragt man sich jetzt zwar, das die nächste Marvel-Phase bringt, die Spannung auf Avengers: Endgame ist aber definitiv nicht kleiner geworden.
Wertung
Captain Marvel hat mich überrascht! Viele Dinge, die erwartet hatte, sind nicht passiert. Sie wurden nicht einmal angedeutet. Natürlich kann man an dieser Stelle darüber spekulieren, dass für Disney mit jeden weiteren Marvel-Film sehr viel auf dem Spiel steht. Außerdem soll Captain Marvel als erste weibliche Titelheldin für die Marvel Studios auch neue Zielgruppen erschließen, wie es Black Panther im letzten Jahr geschafft hat. Deshalb braucht es niemanden zu wundern, dass dieser Film unkompliziert und einsteigerfreundlich gestaltet wurde. Für eingefleischte MCU-Fans gibt es natürlich jede Menge zu eindecken. Sonst bleibt eine typische Origin-Story mit einer Brie Larson, die als Captain Marvel sicher noch Entwicklungspotenzial hat, wohl aber einer der wichtigsten Charaktere der nächsten beiden MCU-Phasen wird. So läuft nun alles auf den großen Showdown in Avengers: Endgame hin, ohne zu wissen, was uns nach dem Film im MCU erwartet. Eines hat sich Captain Marvel schon den ersten Sekunden gesichert. Der Film hat das beste Marvel-Logo-Intro. Und ja, die Katze ist cool.
Captain Marvel startet am 7. März im Kino.
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