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Review: Broken Lines

Das erste größere Spiel von Porta Play, Broken Lines, führt euch in eine alternative Version des 2. Weltkriegs und erzählt die Geschichte einer Gruppe britischer Soldaten, die über unbekanntem Gebiet in Osteuropa mit dem Flugzeug abstürzen. Da es bereits haufenweise 2. Weltkriegsspiele gibt, klingt das erstmal nach nichts Besonderen. Doch Broken Lines setzt seinen Fokus darauf zu zeigen, welche Facetten und Zermürbungen ein Krieg mit sich bringt und bekam dafür auch eine Förderung der EU. Doch kann das Taktik RPG wirklich überzeugen? Für PC ist das Spiel schon seit Februar verfügbar, PS4, Xbox und Switch sollen dieses Jahr folgen. Für den Test haben wir uns die Switch Version angeschaut.

Auf in den Kampf!

Das Kampfsystem erinnert an X-COM aber in Echtzeit. Im Gegensatz zu X-COM, wo jeder Charakter nacheinander seine eigene Runde hat, um sich zu bewegen und anzugreifen, werden bei Broken Lines alle Aktionen gleichzeitig ausgeführt. Ihr gebt jedem eurer Soldaten Befehle für die nächsten 8 Sekunden und sobald das geschehen ist, könnt ihr nur mehr zusehen wie sich eure Soldaten schlagen. Wenn ihr auf Gegner trefft wird das aktuelle Geschehen pausiert und ihr könnt eure Befehle nochmal überarbeiten. Ihr müsst euch also keine Sorgen darum machen, dass ihr einen Soldaten unabsichtlich ins Verderben stürzt, nur weil ihr ihn ein paar Schritte zu weit nach vorne geschickt habt. Wenn doch mal jemand zwischen die Fronten gerät und „stirbt“ könnt ihr ihn noch vor Ende der Mission wiederbeleben. Wer bei Abschluss der Mission aber keine HP hat, der ist endgültig erledigt. Sollte es euren Lieblingscharakter erwischt haben, könnt ihr beim Beenden der Mission euch noch dazu entscheiden, die komplette Mission von vorne zu starten und eure Fehler auszubessern.

Wie für ein RPG üblich bringt jeder Soldat natürlich auch eigene Fähigkeiten wie Granaten oder Erste Hilfe mit sich. Auch hat jeder seine eigenen Merkmale, die positive als auch negative Effekte haben können. Durch besondere Vorkommnisse oder Events in und außerhalb von Missionen können eure Soldaten neue Merkmale dazu bekommen. Zwischen den Missionen könnt ihr auch die Ausrüstung eures Trupps bearbeiten und neue Waffen, Verpflegung und Upgrades bei einem Händler kaufen.

Krieg ändert sich nie

Wie Anfangs bereits erwähnt, stürzt euer Flugzeug über unbekanntem Gebiet ab und ihr trefft schnell auf feindliche Truppen, die alle Gasmasken tragen. Anfangs sucht ihr noch eure verschollenen Kameraden und dann steht es euch frei, worauf ihr euch konzentrieren wollt. Wollt ihr möglichst schnell einen Evakuierungspunkt finden oder lieber herausfinden, was in dem Gebiet vor sich geht? Hier liegt auch eindeutig eine der Stärken des Spiels. Die Dialoge, in denen ihr diese Entscheidungen trefft, sind gut geschrieben und stellen euch vor schwierige Entscheidungen wie zum Beispiel: Wollt ihr einem verletzten Zivilisten helfen oder ihm den Gnadenstoß versetzen und euch seine Vorräte schnappen?

Diese Entscheidungen beeinflussen nicht nur den weiteren Spielverlauf, sondern haben auch Einfluss auf Beherrschung und Freundschaft eurer Truppe. Hat ein Soldat wenig Beherrschung, dann verliert er während Missionen schneller Mal die Fassung und ist dann wie gelähmt. Wenn er seine Beherrschung komplett verliert, kann der Charakter sogar eure Gruppe verlassen. Die Freundschaft eurer Einheit ist ebenso wichtig, denn wenn sich alle gut verstehen unterstützen sie sich stärker im Kampf und helfen sich gegenseitig die Beherrschung zu wahren.

So spannend Story und Gameplay auch sind, genau so störend sind die technischen Probleme und Bugs des Spiels. Zum Beispiel bleiben Charaktere manchmal einfach an einer Position stecken und bewegen sich erst nach neuen Befehlen wieder weiter. Doch manchmal funktioniert das auch nicht beim ersten Mal sondern erst beim zweiten oder dritten Mal, was bei einem Spiel mit Permadeath besonders frustrierend sein kann, wenn man nur kurz die Deckung wechseln wollte. Das Spiel friert öfter auch komplett ein und muss neu gestartet werden.

Fazit

Wertung - 7.5

7.5

Wer Spiele wie XCOM mag, wird auch bei Broken Lines auf seine Kosten kommen. Die Kämpfe lassen sich gut steuern und die Aktionsphasen in Echtzeit bringen frischen Wind in das Genre. Die Charaktere sind manchmal etwas flach und klischeehaft, doch das kann die Geschichte durch die schwierigen Entscheidungen und Wendungen wieder ausgleichen. Auch ein zweites oder drittes Mal durchspielen wird dadurch interessant. Broken Lines ist ein wirklich solides Taktik Rollenspiel mit einer interessanten Prämisse. Doch hoffentlich werden bis zum offiziellen Konsolen-Launch noch die technischen Probleme behoben.

Genre: Taktik Rollenspiel
Entwickler: PortaPlay
System: PC, PlayStation 4, Xbox One, Switch
Erscheint: 25.02.2020 (PC), 2020 (Konsolen)
Preis: ca. 25 Euro

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