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Review: Black Panther: Wakanda Forever

Der König ist tot...

Mit Black Panther gelang den Marvel Studios ein phänomenaler Erfolg rund um einen Helden, den das Kinopublikum vor dem Film nur kannte, wenn es zuvor auch schon The First Avenger: Civil War gesehen hatte. Der Film konnte nicht nur alleine durch die Kinovorführungen weltweit rund 1,35 Milliarden US-Dollar einspielen, er konnte auch den Oscar in gleich drei Kategorien gewinnen (Bestes Szenenbild, Bestes Kostümdesign, Beste Filmmusik) und war für vier weitere nominiert. Der Film öffnete das Marvel Cinematic Universe für eine komplett neue Zielgruppe und zeigte ein deutlich anderes Afrika, als viele andere Filme zuvor. Black Panther wurde schnell zu einem der beliebtesten Charaktere und bekam auch seinen Auftritt im großen Finale von Avengers: Infinity War/Avengers: Endgame. Dargestellt wurde T’Challa/Black Panther durch den charismatischen Chadwick Boseman, der leider im August 2020 an einer schweren Erkrankung verstarb. Schnell wurde von Marvel bekannt gegeben, dass man T’Challa nicht neu besetzen werde, sondern auch der Charakter im MCU sterben wird. Es ist also alles andere als ein leichtes Erbe, das Black Panther: Wakanda Forever hier antreten muss, vor allem da Marvel in der aktuellen Phase ihrer Filme noch immer etwas orientierungslos wirkt.

T’Challas Schwester Shuri muss nun an der Seite ihrer trauernden Mutter Ramonda, die durch den plötzlichen Tod von T’Challa zur Königin wird, eine Quasi-Regentschaft übernehmen. Letitia Wright und Angela Bassett liefern zwei typisch elegante und charismatische Darbietungen, wobei Wrights Shuri nicht nur von Trauer, sondern auch von einer neuen Art von trostloser Selbsterkenntnis geplagt wird. Trotz ihres Renommees als Wissenschaftlerin konnte sie nichts tun, um T’Challas tödliche Krankheit zu verhindern oder gar zu verstehen.

Wakandas Geheimagentin Nakia (Lupita Nyong’o) hat sich ins selbstgewählte Exil nach Haiti zurückgezogen. An der Heimatfront müssen sich Ramonda und die wakandanischen Kriegerinnen Okoye (Danai Gurira) und Aneka (Michaela Coel) mit dem widerspenstigen Jabari-Stammesangehörigen M’Baku  auseinandersetzen. Auch mit den aus ihrer Sicht opportunistischen und räuberischen Angriffen westlicher Mächte, darunter Frankreich und die USA, die eine gewisse Schwäche wittern und nun die wertvollen Vibranium-Reserven der Wakandaner an sich reißen wollen, gibt es einiges zu regeln.

Die CIA, in Gestalt des abgehalfterten Stationschefs Everett Ross (Martin Freeman), hat die brillante junge MIT-Studentin Riri Williams (Dominique Thorne) damit beauftragt, einen neuen Vibranium-Detektor zu entwickeln, der eine neue Quelle dieses wertvollen Stoffes unter dem Meer aufdeckt – die sich jedoch als Eigentum eines anderen unbekannten Volkes aus einer geheimen Unterwasserstadt namens Talokan herausstellt, das von Namor (Tenoch Huerta) angeführt wird. Das Eindringen der USA in ihre Eigentumsrechte löst einen schrecklichen Konflikt aus, in dem Namors Volk, anstatt mit den Wakandanern gemeinsame Sache zu machen, sowohl gegen sie als auch gegen die überirdischen „Kolonisatoren“ Krieg führt.

Soweit die Grundprämisse des 162 Minuten langen Films von Regisseur Ryan Coogler, viel mehr möchten wir euch an dieser Stelle auch gar nicht verraten. Marvel Leser wissen natürlich über die Bedeutung der neu eingeführten Figuren wie Namor und Riri Williams, bekommen aber dennoch einige Überraschungen geboten. Hervorragend gefallen hat uns der Soundtrack von Ludwig Göransson, neben afrikanischen Klängen bekommt ihr für das Unterwasservolk Talokan von alten Maya Liedern inspirierte Stücke zu hören. Das passt perfekt und ergibt bei einem Zusammentreffen zwischen Wakanda und Talokan einen spektakulären Klangteppich.

Wertung

Die schwere Mission ist durchaus geglückt! Black Panther: Wakanda Forever hat viele starke Momente, die man so in einem Marvel Film noch nicht gesehen hat. Der Film ist natürlich eine Würdigung und ein Abschied für Chadwick Boseman, aber er will deutlich mehr sein, an einigen Stellen vielleicht sogar zu viel. Wobei das durch die Bank großartige Ensemble dafür sorgt, dass man schnell wieder den Fokus in der Handlung findet. Tenoch Huerta Mejías Namor ist ein starker Gegenspieler zu Shuri, der sowohl ihre Ideologie, als auch ihren Trauerprozess herausfordert und mit seiner Nation Talokan wird das MCU nicht nur um den ursprünglich ersten Mutanten ergänzt, sondern auch um das Thema Kolonialismus. Stellenweise wirkt der Film aber zu überladen und gleichzeitig langatmig, womit sicher nicht die Momente der Trauer um T'Challa gemeint sind. So bleibt am Ende ein Film der hauptsächlich mit Emotionen und einigen spannenden Entwicklungen für Eindruck sorgt!

Kurzinformationen
Kinostart:  9.11.2022
Filmlänge: 162 Minuten
Land, Jahr: USA, 2022
Genre: Comic/Abenteuer/Fantasy
Regie: Ryan Coogler

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