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Review: Beat Saber

Guitar Hero trifft VR-Lichtschwerter

Dass gut gemachte Rhythmus-Spiele selbst mit im Grunde genommen simplen Setups stundenlangen Spaß versprechen können, ist kein großes Geheimnis. Dass alles besser wird, wenn ein paar Lichtschwerter hinzugefügt werden, ebenfalls nicht. Genau das hat sich auch Entwickler Hyperbolic Magnetism gedacht und mit Beat Saber den größten Indie-VR-Hit des Jahres veröffentlicht

Auf zum Laser-Rave

Das Grundkonzept ist naheliegend simpel. Mit einem VR-Headset auf dem Kopf und zwei Lichtschwertern in der Hand stellen euch die Entwickler in einen neonfarbenen Raum. Anschließend startet ein basslastiger Song und im Rhythmus dessen mitreißender Beats muss sich durch auf einen zufliegende Blöcke geschnetzelt werden. Die Blöcke geben dafür jeweils mit ihrer Farbe und gut sichtbare Pfeile an, mit welchem Lichtschwert und aus welcher Richtung sie zerschnitten werden müssen.

Blocks comin’ at you at supersonic speed

Und das war es im Grunde auch schon. Es gilt á la Guitar Hero möglichst lange fehlerlose Kombos aneinander zu reihen und hin und wieder einer Laserwand auszuweichen. Per Modifikationen können die Songs für extra Punkte nochmal zusätzlich erschwert oder durch Unbesiegbarkeitsmodus in aller Ruhe trainiert werden. Das ist auch notwendig, denn im Expert-Modus bzw. dem Expert+-Modus schießen einem die Blöcke mit derartig rasender Geschwindigkeit entgegen, dass für ungeübte Spieler oft schon nach wenigen Sekunden das Aus kommt.

Use the Force

Die Songs wurden extra passend für das Spiel zusammengemixt und mischen harte Drum-and-Bass-Beats mit melodischen House-, Pop- und Rock-Melodien. Die dazu passenden Levels wurden perfekt an die jeweiligen Rhythmen angepasst, wodurch bereits nach ein paar Durchgängen eine Form von Trace erreicht und wie ein Schwerttänzer durch Blöcke gesäbelt werden kann. Kreuzschnitte werden fließend an Ausfallschritte gereiht, gehen in Drehbewegungen über und schnell kommt das Gefühl auf, ein richtiger Jedi-Ritter zu sein.

Spielt man den Rest erst frei? Nein, das wars schon. 

Hier liegt dann aber leider auch das eine klar erkennbare Problem von Beat Saber. Denn die lediglich 16 Level und Songs bieten rein optisch keinerlei Variation. Wer also nicht unbedingt den Drang hat, jeden Song perfekt zu beherrschen, hat nach einem Abend alles von dem Spiel gesehen und kann sich wohl lediglich noch auf eine kompetitive Highscore-Jagd gegen seine Freunde freuen.

Modding to the Rescue

Auf dem PC schafft eine aktive Modding-Community für Abhilfe. Dank eines zugänglichem Frameworks können schon unzählige Songs aller Geschmacksrichtung als passende Level geladen, sowie Hintergrund-, Avatar- und Lichtschwert-Design nach Belieben geändert werden. PlayStation VR-Spieler können hingegen leider nur darauf hoffen, dass die von den Entwickler versprochenen Song-Pakete, bei denen jeweils zehn neue Levels für 10 Euro erworben werden können, bald ihren Store-Release feiern. Durch das nur auf eine Richtung ausgerichtete Gameplay funktioniert dafür die Steuerung per Move-Controller aber zumindest ausreichend präzise, dass auch mit Sonys VR-Lösung bald keinem anfliegenden Block mehr Gnade gewährt wird.

Fazit:

Wertung: - 8

8

Laser Hero Revolution

Beat Saber hat ein süchtig machendes Konzept solide umgesetzt. Die Songs gehen schnell in Fleisch und Blut über, die Motivation zur Highscore-Jagd setzt sofort ein und die Befriedigung, wenn man seinen ersten A- oder sogar S-Rang erreicht, lässt die Endorphine ins Blut schießen. Ob einem der Spaß auch mit lediglich 16 Levels ohne variierendem Design 20 Euro wert ist, muss jeder für sich selber entscheiden. Vor allem, weil die Songs zwar durchaus gut gemixt sind, aber dadurch gleichzeitig auch nur Spielern des Spiels bekannt sein dürften. Die angekündigten "1 Euro pro Song"-Pakete könnten hier bei guter Selektion ein wenig Abhilfe schaffen. Bis dahin bleibt Beat Saber ein lustiger Party-Gag sowie eine äußerst motivierende Workout-Routine mit Muskelkater-Garantie.

Genre: Rhythmus-Spiel
Entwickler: Hyperbolic Magnetism
System: PlayStation VR, HTC Vive, Oculus Rift
Erscheint: Erhätllich
Preis: ca. 20 Euro

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