Review: Battletoads

Seit Jahren waren die Rufe nach einem neuen Battletoads laut, vor allem von einer Generation von Spielern die das Original nicht oder nur kurz in der Rare Replay Collection angespielt haben. Denn das 1991 für NES (und später auch diverse andere Systeme) erschienene Spiel war zwar eine wunderbare Persiflage auf die damals allgewärtigen Teenage Mutant Ninja Turtles, anders als TMNT-Beat ém Ups waren sie jedoch frustrierend schwer. Dennoch wurden sie mit den Jahren immer mehr zum Kult, sodass sich Microsoft nun endlich der Lizenz besonnen hat und die Battletoads am Ende der aktuellen Konsolen Generation erneut auf die virtuellen Straßen schicken.

In der 2020er Neuauflage erwartet euch das Battletoad-Trio Rash, Zitz und Pimple in einem wunderbaren  Samstagmorgen-Cartoon-Stil und sie sind noch witziger und überdrehter als bei ihrem letzten Auftritt vor über einem viertel Jahrhundert! Rash ist weiterhin einer dieser Idioten, die drinnen eine Sonnenbrille tragen, Pimple ist groß und sensibel, und Zitz ist der selbsternannte Anführer und der Klügste der Gruppe. Doch die Entwickler der Dlala Studios, die gemeinsam mit Rare für das Spiel verantwortlich sind, haben es geschafft. Die unterschiedlichen Charaktereigenschaften der Kröten wunderbar und witzig nicht nur in den Zwischensequenzen sondern auch im Spiel selbst auf den Punkt zu bringen und miteinander in einem Zusammenspiel zu komponieren. Dabei werden die gelungenen Animationen von der sehr guten Auswahl an englischen Stimmen (deutsche Untertitel sind vorhanden) untermalt. Das trifft nicht nur auf die drei Helden sondern auch auf die diversen Gegner zu, auch hier werden viele Klischees und Stereotypen durch den Kakao gezogen. Und auch der passende Rock- und Metal-Soundtrack hämmert ordentlich und darf inzwischen auch auf diversen Musik Portalen gehört werden.

Das eigentliche Beat ém Up-Gameplay ist unkompliziert und recht einfach gestrickt.  Ihr habt einen Basisangriff am  X-Knopf, könnt Feinde mit Y in die Luft schleudern und mit A springen, dank der Möglichkeit größere Combos aufzubauen entsteht jedoch eine große Anzahl an Variationen. Daneben stehen Ausweichmanöver und ein Push-or-Pull-Mechanismus, bei dem die Kampfkröten ihre Zungen benutzen, um Feinde zu packen, zur Verfügung. Spielt ihr im Multiplayermodus lassen sich die Attacken auch kopieren und es gibt eine praktische Wiederbelebungsfunktion, falls eure Freunde im Kampf zu Boden gehen. Ein Komfortfeature, das den Schwierigkeitsgrad ordentlich drückt. Da sich die drei Helden zum Teil deutlich anders spielen, steht euch hier einiges an Gameplay-Abwechslung in Punkto Geschwindigkeit und Attacken zu Verfügung. Leider gibt es zumindest derzeit keine Möglichkeit auch Online mit Freunden gemeinsam zu spielen.

Viele der Level enden entweder mit einem Minispiel oder es wartet ein Endgegnerkampf auf euch.Gerade die verschiedenen Minispiele lockern das Kampfgameplay wohltuend auf. Hier bekommt ihr einfache Hacking-Puzzles genauso geboten wie die klassischen Speeder-Bikes und Schlitten-Levels oder ein kleiner Shooter. Je nach ausgewähltem Schwierigkeitsgrad solltet ihr bereits nach drei bis viereinhalb Stunden die Kampagne durchgespielt haben. Für ein Remake eines Beat ém Up der frühen 1990er Jahre ist das eigentlich recht ordentlich, für ein Spiel 2020 doch recht kurz. Das eine oder andere virtuelle Sammelobjekt weckt die Lust das Spiel mehrmals durchzuspielen. Außerdem gibt es das Spiel zum Niceprice von rund 20 Euro.