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Review: Batman – Dunkle Legenden

Was soll man noch über Batman erzählen, was nicht schon erzählt wurde? Genau, ein paar Geschichten, die sich in keinen Kanon einreihen müssen und eingefahrene Pfade verlassen dürfen. Das gab es schon immer und das funktioniert auch heute noch wunderbar.

Mit Batman: Dunkle Legenden bringt Panini einen solchen Sammelband jetzt auf Deutsch in den Handel – das englische Original erschien bereits im Vorjahr. Comic-Schaffende wie Darick Robertson (The Boys), Stephanie Phililips, Becky Cloonan oder Matthew Rosenberg geben sich die Klinke in die Hand und entführen in mehr oder weniger kreative Storys, die Batman auf viele bekannte Gesichter treffen lässt.

Die legendäre Reihe: Batman: Legends of the Dark Knight ist zurück

Die längste und eindrucksvollste Geschichte markiert gleich den Einstieg. In dieser geht es um ein hochgefährliches Giftgas, welches auf dem Schwarzmarkt Halunken wie Joker, Mr. Freeze oder dem Pinguin angeboten wird. Auch wenn der eigentliche Bösewicht – der Anbieter des Gifts – nur wenig zur Geltung kommt, gefällt die Geschichte aufgrund einiger Ãœberraschungen und starker Momente. Vor allem die grafische Gestaltung der Story ist wohl das Highlight dieses Sammelbands. Die Charaktere strotzen nur so vor Details und auch wenn man sich für den eigentlichen Bösewicht nur wenig hat einfallen lassen, bleiben etliche Panels auch lange nach dem Lesen im Kopf. Vor allem die Inszenierung des Riddler weiß zu überraschen.

Später folgen ein paar kürzere Storys, die etwa Scarecrow oder Ra’s al Ghul Auftritte feiern lassen. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, aber tatsächlich variiert die Qualität der Erzählungen doch sehr stark. Speziell im Mittelteil gönnt sich der Sammelband ein paar Längen. Auch die Zeichenstile unterscheiden sich verständlicherweise aufgrund der unterschiedlichen Künstler  stark voneinander. Das stört aber weit weniger, hat doch jeder Stil seine Eigenheiten und verfügt über ausreichend Panels, die den geneigten Leser gerne innehalten lassen. Am Ende sprüht wieder mehr Kreativität aus den Seiten und der typische Abschluss eines solchen Sammelbands, also die Darstellung von Skizzen und den Einzel-Covern, lässt einen aufgewühlt bis zum Ende blättern.

Fazit

Auch wenn die Qualität der Geschichten nicht durchgehend auf höchstem Niveau verbleibt, bieten die knapp 200 Seiten durchwegs gute Unterhaltung, die aufgrund der abgeschlossenen Geschichten sowohl für Fans als auch Quereinsteiger genossen werden kann. Wirklich mutige Überraschungen wagt „Dunkle Legenden“ zwar kaum, aber vielleicht wollen das die meisten Batman-Leser auch gar nicht. Wer also eine unkomplizierte, aber dennoch gut inszenierte Reiselektüre benötigt oder bei dem heißen Wetter im Bad ein wenig durch ein spannendes Comic blättern will, der darf hier gerne zugreifen.

Infos:

Verlag: Panini Comics (DC)
Seiten: 196
 Softcover
Autoren: u.a. Darick Robertson, Stephanie Phillips
Zeichner/Inker: u.a. Max Dunbar, Karl Mostert
Preis: ca. 22 Euro

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Alexander Amon

Alexander Amon war jahrelang Chefredakteur beim Gaming-Magazin consol.AT, ist noch immer leidenschaftlicher Gamer und außerdem Ressortleiter bei Red Bull Games. Neben dieser Kolumne ist er hier auf SHOCK2 auch regelmäßig als einer der beiden Gameminds im gleichnamigen Podcast zu hören.

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