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Review: Batman: Der dunkle Prinz 1

DCs Aushängeschild mit europäischem Flair

Es ist zwar Superman, der für Wahrheit, Gerechtigkeit und den amerikanischen Traum kämpft, doch auch sein düsterer Kollege Batman kann als Inbegriff des amerikanischen Superhelden betrachtet werden. Seine Abenteuer spielen zu einem großen Teil in Gotham City, in den meisten Fällen geschrieben von Amerikanern. In der zweiteiligen Graphic Novel Batman: Der dunkle Prinz erhält der Mitternachtsdetektiv allerdings einen europäischen Anstrich. Zwar wagt er sich nicht aus seiner Heimat Gotham heraus, doch der italienische Autor und Zeichner Enrico Marini verleiht der DC-Ikone seine einzigartige Handschrift.

Ein anderer, aber vertrauter Batman

Marinis Interpretation von Batman ist gleichzeitig neu und altbekannt. Einerseits tritt eine neue Person in das Leben des Dunklen Ritters, ein Mädchen, das vom Joker entführt wird, andererseits nehmen alle Charaktere gewohnte Rollen ein. Immerhin agiert Batman selbst ein bisschen bestimmter, weil er eine persönliche Verbindung zu dem Kind hat. Doch abgesehen davon ist der Joker verrückt, Catwoman gleichzeitig Freundin und Verbrecherin, Commissioner Gordon eine geerdete Natur und Harley Quinn quirlig wie eh und je.

Das heißt aber nicht, dass die Erzählung schlecht wäre. Marini spinnt eine klassische Noire-Geschichte im Batman-Universum, ohne auf die Kontinuität des DC-Universums als Ganzes achten zu müssen. Die Folgen der Ereignisse für den Batman-Kanon sind nicht existent, doch die erste Hälfte der Handlung fesselt trotzdem. Batman: Der dunkle Prinz ist auf zwei Bände ausgelegt. Der zweite und abschließende Teil soll noch 2018 erscheinen.

Übergroß und aufwändig

Der Hauptgrund für einen Kauf dürfte aber die Aufmachung sein. Marinis beeindruckende Bilder kommen in Albengröße wunderbar zur Geltung. Jedes Bild ist liebevoll mit Aquarellfarben koloriert. So machen auch die neuen Kostüme von Batman, Catwoman und Co. viel her.

Dabei variiert der Künstler auch die Farbpalette. Statt das nächtliche Gotham City immer in kühlem Blau darzustellen, wagt er den Einsatz warmer Farben. So erstrahlen einige Szenen auf den Straßen der Stadt in Kupferrot, während das Versteck des Jokers in einem ungesunden Grün glüht.

Fazit

Die Panini-Ausgabe dieses Bandes wird den wunderbaren Bildern von Enrico Marini mehr als gerecht, sie springen förmlich von der Seite. Das ist auch nötig, denn die unterhaltsame Story kann vielen klassischen Batman-Abenteuern nicht das Wasser reichen. Das muss sie aber auch nicht, denn das visuelle Spektakel lenkt hervorragend davon ab. Als Bonusmaterial gibt’s ein exklusives Interview mit dem Künstler, in dem er Einblicke in seine Arbeit gewährt.

Info
Seiten: 100
Preis: ca. 17 Euro
Autor: Enrico Marini
Zeichner: Enrico Marini
Verlag: Panini Comics (DC)

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