Review: Bass Defense
Rhythmus trifft auf Strategie, aber nicht ohne Schwächen
Bass Defense ist ein innovatives Indie-Spiel, das Elemente von Rhythmusspielen mit Tower-Defense-Mechaniken kombiniert. Entwickelt von Wombex Games, bietet es eine einzigartige Spielerfahrung, die jedoch nicht ohne Schwächen ist.
Gameplay und Mechanik
Das Spiel teilt sich in zwei Hauptmodi auf:
- Soundwave-Modus: Dieser dient als Kampagnenmodus, in dem Spieler verschiedene 3D-Landschaften durchlaufen. Feindliche Einheiten, sogenannte NMYs (schwebende Kugeln), bewegen sich auf die Basis des Spielers zu. Durch Drücken der entsprechenden Richtungstasten (A, S und D) müssen die Spieler diese NMYs abwehren, bevor sie die Basis erreichen. Jeder durchkommende NMY reduziert die Lebenspunkte der Basis um 10.
- Fingerton-Modus: Ein Arcade-ähnlicher Modus, in dem Spieler eines der 20 verfügbaren Level auswählen und mit nur einer Taste spielen. Dieser Modus stellt eine erhebliche Herausforderung dar und wird für Anfänger weniger empfohlen.
Power-Ups und Fortschritt
Während des Spiels können durch aufeinanderfolgende Treffer Kombos aufgebaut werden, die verschiedene Power-Ups aktivieren. Diese reichen von defensiven Fähigkeiten wie „Regeneration“ bis hin zu offensiven Aktionen wie „Turmfeuer“, das mehrere NMYs gleichzeitig zerstört.
Für erfolgreiche Durchläufe erhalten Spieler Energiekapseln, die zwischen den Levels gegen Upgrades für die Basis und Fähigkeiten eingetauscht werden können. Dieses System fördert einen offensiven Spielstil und ermutigt dazu, frühere Levels erneut zu spielen, um zusätzliche Ressourcen zu sammeln.
Grafik und Design
Die visuelle Gestaltung des Spiels ist zweckmäßig, jedoch gibt es mehrere Kritikpunkte. Einige Level sind sehr dunkel gehalten, wodurch es schwierig wird, bestimmte NMYs zu erkennen, insbesondere solche mit schwarzen Umrissen. Dies führt dazu, dass Spieler Treffer kassieren, ohne genau zu verstehen, woher der Angriff kam. Zudem können Bildschirmzoom und -erschütterungen, die bei Trefferkombos auftreten, desorientierend wirken und das Spielerlebnis beeinträchtigen.
Ein weiteres Problem ist das generelle Level-Design. Einige Abschnitte wirken repetitiv und es fehlt an Variation bei den Umgebungen. Dies kann sich nach mehreren Spielstunden negativ auf die Langzeitmotivation auswirken.
Steuerung und Schwierigkeitsgrad
Bass Defense bietet einen hohen Schwierigkeitsgrad, der durch die Kombination aus Rhythmus- und Tower-Defense-Elementen entsteht. Die Lernkurve ist steil, und das Spiel erfordert sowohl strategisches Denken als auch gutes Rhythmusgefühl. Leider leidet die Steuerung an einer gewissen Ungenauigkeit. Gerade bei schnellen Rhythmuspassagen registriert das Spiel nicht immer alle Eingaben, was frustrierend sein kann.
Zudem gibt es keine Möglichkeit, das Timing individuell zu kalibrieren. Spieler mit unterschiedlichen Audio-Setups oder Input-Latenzen könnten dadurch benachteiligt werden.
Fazit:
Wertung: - 7
7
Bass Defense ist ein ambitioniertes Spiel, das versucht, zwei Genres zu vereinen. Während es innovative Ansätze bietet und mit seinem einzigartigen Konzept punktet, leidet es unter mehreren Designschwächen. Die dunklen Level, ungenaue Steuerung und das repetitive Gameplay können das Spielerlebnis trüben. Für Spieler, die nach einer neuen Herausforderung suchen und bereit sind, über diese Mängel hinwegzusehen, könnte es dennoch lohnenswert sein. Vor allem, wenn man bedenkt, dass es sich um ein Spiel im Early Access handelt, das noch stetig ausgebaut werden soll.
Entwickler: WOMBEX Games
Erscheint: erhältlich
System: PC (Early Access)
Preis: ca. 6 €