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Review: Anno 1800 – Gesunkene Schätze

Auf großer Tauchfahrt

Seit kurzem dürfen sich Anno 1800-Spieler endlich über den ersten DLC im Zuge des Season Passes freuen. Grund genug für uns auf große Tauchfahrt zu gehen.

Anders als bei dem manchen Editionen beiliegenden Der Anarchist startet ihr diesen DLC nicht in einem separaten Spiel, sondern könnt ihn mit jedem Spiel aktivieren, in dem ihr über 700 Handwerker oder mehr verfügt (was sich je nach eurem Fortschritt in einem Spiel als kleinerer oder größerer Stolperstein bis zum Start erweisen kann). Einmal aktiviert, bekommt ihr eine neue Expeditions-Quest freigeschaltet, im Zuge derer ihr nach einigen Story-Sequenzen auf der Suche nach der Königin in einer neuen Region namens Kap Trelawney landet. Als Einstandsgeschenk bekommt ihr außerdem auch gleich die größte Insel der Region namens Crown Falls präsentiert. Mit größter Insel meinen wir dabei wirklich eine riesige Insel, die euch massig Platz für eure Bauprojekte bietet. Eure Computergegner ziehen erst nach und nach in das neue Gebiet und vor Piraten braucht ihr euch ebenfalls nicht zu fürchten. Im Auftrag der Königin geht es dann in der Erweiterung vor allem darum alte Schätze wieder zu finden, die sich in den zahlreichen gesunkenen Schiffswracks in der Region befinden. Hilfe bekommt ihr dafür von einem neuen NPC namens Nate.

Unterwegs mit Taucherglocke

Vom alten Nate könnt ihr dann auch euer Bergungsschiff, das mit seiner neuesten Erfindung, einer Taucherglocke, ausgestattet ist, erwerben. Für das Schiff gibt es zusätzlich noch unterschiedlich gute Echolots zu kaufen, die euch auf lohnende Tauchpositionen aufmerksam machen. An der entsprechenden Position angekommen, müsst ihr dann nur mehr auf das Tauchglocken-Symbol klicken, um euch über Waren, Gegenstände, Tiere und vor allem Schrott in unterschiedlichen Qualitätsstufen freuen zu dürfen. Speziell mit letzterem könnt ihr beim alten Nate 21 neue und teilweise wirklich sehr mächtige Gegenstände herstellen. Damit bekommt Anno 1800 eine Art rudimentäres Crafting-System, das euch hilft, euer Gameplay noch weiter zu optimieren, da ihr mit den Items zum Beispiel die benötigten Arbeiter für eure Betriebe um 50 Prozent senken könnt. Ein großer Nachteil ist allerdings das durch die Items schnell ausartende Mikromanagement, das bereits beim Hauptspiel ein wenig mühsam ist und auch atmosphärisch nicht unbedingt passt.

Sechs zusätzliche Story-Stunden

Die Geschichte des DLCs ist nach rund sechs Stunden auch schon wieder abgehakt. Hauptaugenmerk liegt dabei einerseits auf dem Ausbau eurer Siedlung zu einer florierenden Metropole sowie auf dem Auffinden diverser versunkener Schätze, allen voran dem verschollenen Zepter des vorherigen Königs. Vor allem die Suchaufträge gestalten sich hierbei allerdings leider etwas langweilig: Ist es beim ersten Mal noch durchaus witzig auf Basis eines vagen Tagebucheintrages die Inselwelt nach der passenden Tauch-Location abzusuchen, wird es beim zweiten und dritten Mal bereits langweilig. Im Großen und Ganzen war es das auch schon mit den Neuerungen, denn euch erwarten leider weder neue Produktionsketten, noch andere große Änderungen.

Fazit

Wertung - 8

8

Noch nicht der große DLC-Wurf

Mit seinem durchaus akzeptablen Umfang für einen DLC ist „Gesunkene Schätze“ ein durchaus netter Auftakt für den Season Pass. Die Neuerungen, wie das Bergungsschiff mit Taucherglocke, das Crafting-System, sowie die komplett neue Region inklusive riesiger Insel zum Austoben, liefern einiges an Content - allerdings fehlt die wirkliche Herausforderung für Anno-Veteranen. Ein ultimatives Kaufargument für den Season Pass hat Ubisoft damit jedenfalls noch nicht unbedingt geliefert, auch wenn - und das sollte man bei aller Kritik durchaus sagen - man mit dem DLC als Anno-Fan durchaus seinen Spaß haben kann. (ss)

Genre: Aufbaustrategie
Entwickler: Blue Byte
System: PC
Erscheint: erhältlich
Preis: ca. 13 Euro bzw. Teil des Season Pass (25 Euro)

 

Florian Scherz

Bereits früh entwickelte Florian zwei große Leidenschaften: Videospiele und Theater. Ersteres brachte ihn zu einem Informatikstudium und zu Jobs bei consol.MEDIA und Cliffhanger Productions; zweiteres lässt ihn heute (unter anderem) als Schauspieler, Regisseur, Komponist und Lichtdesigner arbeiten. Wenn er gerade keine Musicals inszeniert, spielt oder schreibt, vermisst er auf Shock2 Videospiele von anno dazumal in seiner Blog-Reihe "Spiele, die ich vermisse".

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