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Review: 300: Rise of an Empire

Im Jahr 2006 teilte ein Film die Kinolandschaft in zwei Hälften. Die einen sprachen von einem bildgewaltigen Spektakel, revolutionär und poetisch zugleich. Die anderen bezeichneten 300als kitschiges und übertriebenes Gewaltepos, ohne viel Inhalt. Egal auf welcher Seite man nun steht, 300 war ein riesen Erfolg und spielte weltweit über 450 Millionen Dollar ein. Wie in Hollywood nun mal so üblich, war es daher selbstverständlich, dass ein weiterer Teil folgen wird. Diesmal überlässt Zack Snyder allerdings den Regiestuhl Noam Murro („Smart People“) und begnügt sich damit, als Drehbuchautor und Produzent tätig zu sein. Erzählt wird eine Geschichte, die parallel zu den Ereignissen des ersten Teiles stattfindet. Es wird aber nicht nur inhaltlich auf den Vorgänger verwiesen, sondern auch stilistisch ist vieles gleich geblieben. Auch wenn Murro noch einen Zacken drauflegt.

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480 vor Christus: Gottkönig Xerxes (Rodrigo Santoro) versucht mit aller Macht und Brutalität das zerstrittene Griechenland für sein Persisches Reich zu erobern. Während er selbst mit seiner Streitmacht in die Schlacht bei den Thermopylen gegen König Leonidas und 300 tapfere Spartaner zieht, vertraut Xerxes seiner rücksichtslosen Kriegsherrin Artemisia (Eva Green) das Kommando über die als unschlagbar geltende persische Flotte an. Artemisia giert nach bitterer Rache an den Griechen, weil ihre Familie einst von diesen niedergemetzelt und sie selbst in Ketten gelegt, vergewaltigt und gedemütigt wurde. In der Seeschlacht von Artemisium muss sich die selbstbewusste Kommandeurin gegen die zahlenmäßig unterlegenen Griechen beweisen. Die setzen unter der Führung des furchtlosen Feldherrn Themistokles (Sullivan Stapleton) alles auf eine Karte und suchen ihr Heil in der militärischen Konfrontation. Und tatsächlich: Nach ersten Scharmützeln auf hoher See muss die arrogante Schlachtenlenkerin Artemisia einsehen, dass sie Themistokles offensichtlich unterschätzt hat…

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Es wirkt fast so, als würde sich 300: Rise of an Empire vor seinem Vorgänger verneigen. Die Zeitlupenaufnahmen waren ja schon im ersten Teil sehr zahlreich angesiedelt und stellten, den einen oder anderen Zuseher, vor einer nervlichen Geduldsprobe. Im zweiten Teil nimmt das Ganze aber schon fast lächerliche Züge an. Beinah der gesamte Film scheint in Slowmotion abzulaufen.

Zu Beginn macht das zugegeben auch noch richtig Laune und wenn die Kamera Themistokles durch die Schlacht folgt und jeder einzelner Kill noch spektakulärer als sein Vorgänger ist, hat das schon was. Doch der Film hat mit dieser Anfangsszene sein Pulver eigentlich schon verschossen. Denn spektakulärer wird es nicht mehr. Das Auge und das Gehirn gewöhnen sich nach und nach an diese Ausnahmebilder und früher oder später, beginnt einem der Film, durch das Fehlen von Abwechslung, etwas zu nerven beziehungsweise zu langweilen. Auch wenn diesmal die Schlachten auf hoher See ausgetragen werden und dies den größten Kontrast zum ersten Teil darstellt.

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Jetzt scheint noch nicht alle Hoffnung verflogen, denn im Grunde heißt das alles nur, dass der zweite Teil fast gleich wie der Erste ist und wenn man diesen mochte, man auch mit dessen Fortsetzung seine Freude haben wird. Das entspricht aber leider nicht ganz der Wahrheit. Denn ein wichtiges Element, welches den ersten Teil ausmachte, fehlt diesmal. Die Ausstrahlung von Gerard Butler ist nun mal eine gänzlich andere als vom bemühten, aber doch im Vergleich dazu sehr blass wirkenden, Sulivan Stapleton („Gagster Squad“). Gerard Buttler hat seinen natürlichen Charme und diesen konnte er auch bei 300 unter Beweis stellen. Es war vor allem sein Verdienst, dass eine emotionale Bindung entstand und man sich mit den tapferen 300 Männern, in einer gewissen Art, verbunden fühlte. Doch Sulivan Stepleton kann seinem Themstokles nie wirklich das gewisse Etwas übermitteln. Und auch seine Gefolgsleute sind reine Klischee Figuren und schnell vergessen. Das große Plus ist allerdings noch Eva Green („Dreamers“, „Casino Royal“). Böse, sexy und raffiniert. Sie ist das Highlight des Filmes und einfach eine gute Schauspielerin. (Christopher Gratz/Filmring.at)

Review Overview

Wertung: - 4

4

Mehr Blut, mehr Kämpfe und mehr Zeitlupenaufnahmen

Mehr Blut, mehr Kämpfe und mehr Zeitlupenaufnahmen sind nicht gleichbedeutend damit, dass 300: Rises of an Empire auch besser als sein erfolgreicher Vorgänger ist. Einfach gesagt, man hat nun endgültig über das Ziel hinausgeschossen und da die Geschichte und die Charaktere einen noch weniger in den Bann ziehen, wird das ganze nach einer Zeit eher langweilig. Vielleicht wäre man besser beraten, sich doch lieber noch einmal den ersten Teil zu Gemüte zu führen, bevor man für den zweiten Teil Eintritt bezahlt.

3002-Poster02300: Rise of an Empire (2014)
OT: 300: Rise of an Empire
Länge: 102 Minuten
Genre: Action / Drama / Krieg
Regie: Noam Murro
Drehbuch: Zack Snyder, Kurt Johnstad, Frank Miller
Mit: Sullivan Stapleton, Eva Green, Lena Headey
Kinostart: 07.03.2014

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