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Preview: Tom Clancy’s The Division

Der Name des 2013 verstorbenen US-amerikanischen Schriftstellers Tom Clancy prangt schon auf gut drei Dutzend Spielen wie beispielsweise der gesamten Rainbow Six– oder Splinter Cell-Reihe, das Repertoire erweitert sich jährlich. Dass die von Clancy selbst gegründete Spieleschmiede Red Storm Entertainment in Kooperation mit Ubisoft Massiv und Ubisoft Reflections aber tatsächlich ein neues Franchise ins Leben ruft, liegt aber doch schon ein halbes Jahrzehnt in der Vergangenheit. Nun ist es aber bald soweit und am 8. März 2016 soll Tom Clancy’s The Division nach einigen Verzögerungen endlich erscheinen.

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Ist New York dem Untergang geweiht?

Amerika im Schnäppchenrausch
Doch worum soll es bei The Division überhaupt gehen? Nun, Rahmenhandlung stellt eine über Geldscheine übertragbare Krankheit dar, die eine weltweite Epidemie auslöste und in weiterer Folge innerhalb weniger Tage die gesamte Infrastruktur Amerikas zum Einsturz brachte. Das führt dazu, dass die ironischerweise Black Friday (der größte Einkaufstag Amerikas) genannte Krankheit bald nicht mehr der einzige Problemfaktor ist. Innerhalb kurzer Zeit herrscht Anarchie auf den Straßen und die Menschen kämpfen aus Ermangelung an Nahrungs- und Wasserzufuhr ums nackte Überleben. Hier tretet nun ihr als Spieler auf den Plan. Als eigens für solche Situationen trainiertes Mitglied der SHD (Strategic Homeland Division bzw. zu Seutsch Strategische Heimatland Division) ist es eure Aufgabe, eigenständig und ohne weiteres Kommando auf den Straßen New Yorks für Ordnung zu sorgen.

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Der Skilltree für die freischaltbaren Gadgets

Das sind nicht die Drohnen die du suchst!
Natürlich seid ihr als Mitglied einer solchen hochautorisierten Organisation nicht ohne eine Vielzahl an nützlichen Gadgets unterwegs. So werden euch neben einer Armbanduhr, welche euch sämtliche Menüs des Spiels in Hologrammform vor oder, im Falle der Karte, unter euch projiziert, auch über den Boden rollende zielsuchende Handgranaten, kleine automatische Geschütztürme, EMPs, verschiedenste Scanner und vieles mehr zur Verfügung gestellt. Auch lassen sich sämtliche gefundene Waffen mit Schalldämpfern und anderen Spielereien bzw. sogar verschiedenen Skins ausstatten. Auch das Aussehen eures Charakters lässt sich nach belieben designen und durch Dutzende Outfits an den persönlichen Geschmack anpassen. Einzig die ursprünglich angekündigte Drohne, welche von euren Freunden via Smartphone oder Tablet gesteuert werden sollte, wurde laut Angaben der Entwickler aus Balancing-Gründen restlos gestrichen.

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Deckungskampf in den zerstörten Straßen New Yorks

Hehe…du hast keine Chance gegen meine kugelsichere Haube!
Zu den anderen Gadgets erhaltet ihr jeweils Zugang, indem ihr diese mit vorher erhaltenen Fertigkeitspunkten freischaltet. Wenn das jetzt eher an ein RPG als an einen Shooter erinnert, ist das kein Zufall. The Divison zeichnet sich neben seiner großen offenen Spielwelt, die einen nicht unwesentlichen der Stadt New York abdeckt, vor allem durch seinen ein wenig an Borderlands oder Destiny erinnernden Rollenspielanteil aus. So erhaltet ihr für nahezu jede erbrachte Aktion Erfahrungspunkte und wenn ihr euren Gegner trefft, erscheint der erzeugte Schaden in leuchtenden Zahlen über seinem Kopf. Ein Kopfschuss endet dabei auch nicht immer tödlich und Loot (zu dt. Beute) macht einen Großteil der Langzeitmotivation des Titels aus. Und weil Beute sammeln in der Gruppe gleich viel mehr Spaß macht, ist ein weiterer Eckpfeiler des Spiels seine Multiplayerkomponente.

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Bringt den kontaminierten Loot zum Helikopter-Landeplatz

Bleib cool, Honey Bunny!
So steht ihr mit der Aufgabe, die Anarchie in New York zu stoppen, bei weitem nicht alleine da. Im Laufe des Spiels werdet ihr ähnlich wie bei Destiny auf zahlreiche dynamisch zusammengeführte Mitspieler treffen, mit denen ihr euch zu Gruppen zusammenschließen könnt. Wirklich interessant wird diese Komponente aber in den sogenannten Darkzones. Diese stark kontaminierten Zonen beherbergen nicht nur die härtesten Gegner, sondern auch passend dazu die beste Beute. Noch viel wichtiger ist jedoch, dass diese Zonen eine Art PvP-Brennpunkt für Spieler darstellen sollen. Diese können sich dabei entweder gegenseitig unterstützen oder gegenseitig den dort gesammelten Loot und das Leben entreißen. Durch diesen Faktor erinnert jedes Treffen mit anderen Spielern ein wenig an die Dinnerszene aus Tarantinos Pulp Fiction. Jeder möchte eigentlich nur sein eigenes Ding durchziehen und mit ordentlich Beute verschwinden, aber die Angst davor, dass der Andere dennoch schießen könnte, erzeugt eine unglaubliche Spannung und stellt mit Sicherheit ein Highlight des Titels dar.

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Auch Schusswechsel von Dach zu Dach sind möglich

Wo geht es hier zur Central Park Station?
Das restliche Gameplay zeigt sich dabei als solider Third-Person-Shooter. So könnt ihr euch von einer Deckung zur nächsten rollen, blind oder gezielt dahinter hervorschießen und müsst aufpassen, dass ihr dabei nicht umzingelt werdet. Der Spieler ist sogar in der Lage sein, auf Erhöhungen und Hausdächer zu klettern, um sich so eine bessere Übersicht verschaffen zu und sich vielleicht einen taktischen Vorteil herausholen zu können. Auch die U-Bahn-Netze New Yorks und der Central Park sollen begehbar sein und dabei einiges an optischer Abwechslung bieten.

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Eine Spielszene von der E3 2013

So dynamisch!
Grafisch ist der Titel ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite sieht The Division fantastisch aus, auf der anderen könnte aber dennoch so Mancher enttäuscht sein. Denn 2013 versprach und zeigte man dank der eigens für den Titel ins Leben gerufenen Snowdrop Engine noch eine wahre Grafikrevolution und demonstrierte wunderschöne, angebliche Ingameszenen. Dabei sah man Lichteffekte und Reflexionen, die sich dynamisch an die Ereignisse im Spiel anpassten, wodurch Sonnenstrahlen durch Einschusslöcher fielen und Pfützen und Fensterscheiben tatsächlich den Charakter reflektierten. Betonpfeiler und Autos, die sich im Kugelhagel in ihre Einzelteile zerlegten, konnten genauso bewundert werden wie Glas, das in immer kleinere Teile zerspringt und Explosionen, die sogar den Boden aufsprengten. Selbst Schneeflächen konnten durch Flammenwerfer, Granaten und sogar Sonnenstrahlen dynamisch geschmolzen werden. All dies wurde damals in passenden spielbaren Szenen (laut eigenen Angaben von Ubisoft) auf einem Ps4-Developmentkit gezeigt.

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Schneestürme stehen an der Tagesordnung

Doch nicht…
Die heutige Version von The Division sieht ein wenig anders aus. Klar sind alle Texturen hochauflösend und Reflexionen sowie Wetter- und Lichteffekte sehen auch mit zurückgeschraubter Dynamik großartig aus. Aber es ist trotzdem bitter zu sehen wie Explosionen lediglich den Boden kurzzeitig färben und der Schnee konstant bleibt, auch wenn man ihn noch so lange mit Flammen bearbeitet. Auch reagieren nur noch ausgewählte Objekte tatsächlich auf Beschuss und tragen nachträglich oft nicht einmal Einschusslöcher. Ob dies nun grafisch tatsächlich die finale Version des Titels darstellt, bleibt abzuwarten. Die Wahrscheinlichkeit, dass Ubisoft bis zum Release noch sonderlich viel verändert, scheint allerdings surreal.

Ersteindruck:
Hardcore-Realismus-Fans werden wahrscheinlich nicht allzu glücklich mit Tom Clancy’s The Division. Hierfür sind die RPG-Elementen einfach zu präsent und das Gameplay zu acardig. Shoot&Loot-Fans, die zugängliches Gameplay und Beute als Massenware einem allzu realistischen Ansatz vorziehen, könnten hier aber eine neue Heimat finden. Vor allem die Darkzones versprechen dabei viele interessante und spannende Szenen, bei denen Psychologie mehr Bedeutung als Zielvermögen tragen könnte.

Tipp: Tom Clancy’s The Division wird auch im aktuellen SHOCK2 Podcast ausführlich behandelt

the-division-coverGenre: Open World Third-Person MMORPG
System: PS4, Xbox One, PC
Entwickler: Ubisoft, Red Storm Entertainment
Erscheint: 8. März 2016

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