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Viele Switch 2-Infos und Insights via Ask the Developer

Passend zur gestrigen Nintendo Direct zur Switch 2 hat die Nintendo-Webseite eine große neue Ausgabe von „Ask the Developer“ veröffentlicht, in der Kouichi Kawamoto (Producer bei der Switch 2), Takuhiro Dohta (Director der Switch 2) und Tetsuya Sasaki, Entwickler der System-Software bei der Switch 2, neue Details über die Konsole ausplauderten. Hier eine Zusammenfassung:

Die Entwicklung der Switch 2

  • Für das Trio begann die Entwicklung der Switch 2 2019. Schon vor dem offiziellen Start hatte Research & Development allerdings mit der Entwicklung begonnen, indem man Informationen über neue Technologien und ihre Einsatzmöglichkeiten zusammentrug. Wichtig war, rechtzeitig zu beginnen, denn Hardwareentwicklung braucht Zeit, und ist man hier nicht früh genug dran, wird die Softwareentwicklungsumgebung nicht rechtzeitig fertig.
  • Man war froh darüber, dass die Spieler die Möglichkeit der Switch, ihre Spiele überallhin mitnehmen zu können, positiv aufgenommen hatten. Aber es war vom ersten Tag an klar, dass man für einen Nachfolger wesentlich mehr Leistung brauchen würde, um all die Ideen umsetzen zu können, die die Entwickler hatten. Ein Beispiel aus der Spieleentwicklung dafür: Breath of the Wild war eigentlich noch auf die Wii U-Hardware zugeschnitten, während Tears of the Kingdom mit Himmel und Unterwelt sowie der Möglichkeit, Dinge zusammenzusetzen, erst auf der Switch möglich war. Dabei hilft natürlich auch, dass die Entwickler die Hardware besser kennenlernen und besser ausnutzen können. Deshalb war ein großer Sprung für die Switch 2 Priorität.

Mehr Hardware-Power, aber weniger revolutionäre Ideen

  • Ein weiterer Grund für mehr Prozessor-Power: Konsolen sind heute nicht mehr nur Maschinen, die ein Spiel laufen haben, sondern müssen im Hintergrund andere Dinge erledigen, wie Spieledownloads. Auch das erfordert Leistung.
  • Dieses Plus an Leistung soll man bei Spielen wie Donkey Kong Bananza, bei dem man alles ohne Einschränkungen zerstören können soll, sowie Mario Kart World mit seiner verbundenen Welt, sehen. Deshalb sieht man mehr Prozessorleistung tatsächlich als ein Key-Feature der Switch 2.
  • Angesprochen auf die Tatsache, dass man Nintendo seit der Wii als einen Hersteller sieht, der jede Konsole mit einzigartigen Fähigkeiten ausstattet, erklärten die drei, dass man hier eigentlich schon mit der Switch eine Trendwende eingeleitet hatte. Bei Konsolen wie dem DS oder der Wii U gab es Hardwarefeatures, die einzigartig waren, und habe Entwickler gebeten, diese auszunutzen – was nicht immer funktionierte und für manche Spiele sinnvoller war als andere. Bei der Switch hingegen habe man ein Feature eingebaut, das mit jedem Titel funktioniert – es läuft auf dem Fernseher wie im Handheld-Modus. Und das läuft mit jedem Spiel, ohne dass die Entwickler viel dafür tun müssen. Und diesen Weg geht man nun mit der Switch 2 weiter, auch wenn man durchaus Ideen für neue Hardwarefeatures hatte, diese aber verworfen habe, weil sie nur mit wenigen Spielen Sinn machen würden.
  • Auch über das Design habe man nachgedacht, ob man hier eine Änderung durchführen möchte, sich aber dann dagegen entschieden, Änderungen nur um der Änderungen willen zu machen.
  • Das heißt natürlich nicht, dass es nie wieder eine neue Konsole mit neuen Hardwarefeatures geben wird – aber aktuell ist die Idee, neue Features eher über Accessoires zu realisieren. Hier verweisen sie auf Ring Fit Adventure, bei denen ein Accessoire das einzigartige Feature des Spiels darstellte. Dafür braucht man keine spezielle Konsolenhardware.
  • Abgesehen vom stärkeren Prozessor verweist Kawamoto auf den deutlich größeren Screen, die deutlich schnelleren Zugriffszeiten auf die microSD Express-Karten und mehr Batterieleistung, Sasaki auf wesentlich mehr Systemspeicher

Joy-Con 2

  • Zum Thema Joy-Con 2 habe man die Sticks vergrößert, verbessert und langlebiger gemacht. Außerdem wurde der ganze Joy-Con größer, um zur Konsole mit ihrem größeren Formfaktor zu passen. Deshalb wurden auch die L und R-Buttons vergrößert, dass man sie noch erreichen kann. Man habe in dieser Hinsicht spezifisch Feedback von Leuten mit kleinen Händen gesucht.
  • HD Rumble 2 soll vielseitiger und stärker sein als im ersten Joy-Con. Außerdem soll es realistischer wirken und schneller reagieren. Dieses Feature soll in Nintendo Switch 2 Welcome Tour genauer präsentiert werden.
  • Die Idee, die Joy-Cons diesmal magnetisch zu befestigen, gab es schon bei der ersten Switch. Damals war die Lösung allerdings zu wackelig. Deshalb habe man die Entwicklung der Idee weitergeführt und eine Lösung gesucht, die die Joy-Cons fest an der Konsole anbringt, aber gleichzeitig sie leicht lösen lässt. Nun habe man die richtige Balance gefunden und Dohta beschreibt das „Snap“, wenn die Joy-Cons andocken sogar als ein Key-Element im Feeling der Switch 2.
  • Die Entwicklung der Maus-Fähigkeiten der Joy-Cons beschreibt Kawamoto als Umsetzung von Gunpei Yokois Konzept des „lateralen Denkens mit verdorrter Technologie“: Man nehme eine Technik, die nicht mehr Cutting Edge ist, aber bereits vielfach verwendet wird, und erschaffe etwas Neues daraus. Im Grunde genommen ist die Technik, die in heutigen Computer-Mäusen verwendet wird, billig und leicht in Joy-Cons zu implementieren. Das Resultat sei unter anderem, dass die Maus als Ersatz für Touch-Steuerung dienen kann, die ja im Dock-Modus nicht funktioniert – und sie ersetzt auch die  Möglichkeit der ersten Switch, mit den joy-Cons auf den Fernseher zu zeigen.
  • Sowohl alte Joy-cons als auch Switch Pro-Controller können mit der Switch 2 verwendet werden.

Neuer Pro Controller

  • Der neue Pro Controller mag von außen gesehen gleich aussehen, wurde aber neu designed. Dazu gehören auch leisere Sticks, die auch sanft gleiten sollen. Man nennt sie intern „Smooth-gliding Sticks“. Auch die Grip-Handles wurden redesigned, wobei man sich am Gamecube orientierte, die Basis der Griffe dünner machte und den Rand beim Übergang eleminierte.
  • Dazu kommt eine Kopfhörer-Buchse für den Voice-Chat und die GL/GR-Buttons (der auch auf dem Joy-Con 2 Charging Grip zu finden sein wird). Diese können beliebig belegt werden – die Einstellung dazu wird pro Spiel gespeichert. So kann man zum Beispiel Screenshots machen, ohne den linken Stick loszulassen.

Voice Chat

  • Voice Chat war eigentlich schon für die Switch geplant, war aber aufgrund der Hardwareanforderungen nicht möglich. Dabei will man an jene Zeiten erinnern, als man sich mit Freunden getroffen hat, um gemeinsam im Park GameBoy zu spielen.
  • Die Idee, anderen zuzusehen, während sie dasselbe oder ein anderes Spiel spielen, kam aus den Erfahrungen während der COVID-19-Pandemie. Damals habe man per Videokonferenzen Spielerfahrungen beim Entwickeln geteilt, hab aber Limits dabei erreicht, dass man immer nur ein Spiel teilen konnte. Deshalb habe man sich damit beholfen, die Kamera auf den Bildschirm statt auf das Gesicht zu richten. Daraus entstand die Idee für das neue Chat-Feature.
  • Dohta sieht das Feature als ein System, das ohne zusätzlichen Aufwand den Wert des Systems ähnlich steigert, wie es bei der Switch der Effekt von „du kannst überall spielen“ darstellte. Das helfe auch Entwicklern, weil man einem Freund zusehen kann, wie er ein Spiel spielt, das man noch nicht kennt, und sich mit ihm darüber austauschen kann.
  • Dennoch musste man genau abwägen, wie viele Ressourcen dieses System nutzen kann, um nicht die Prozessorleistung für Spiele zu blockieren.
  • Mit der Kamera will man das Feeling von „Ich streame meine Spiele“ erzeugen.

Mikrofon

  • Das Mikrofon wurde geziehlt oben auf der Konsole platziert, damit es auch in der Dock und mit der Kühlung funktioniert.
  • Zusätzlich wird aber auf Audio-Processing gesetzt, um Nebengeräusche zu eleminieren – man spricht davon, dass sogar das Geräusch eines Staubsaugers kaum zu hören ist. Hier habe man aber versucht, andere Geräusche – wie Klatschen oder Lachen – dennoch durchzulassen, damit die Emotionen rüberkommen.
  • Außerdem wird der Gain automatisch nachgeregelt, sodass sich die Lautstärke eurer Sprache daran anpasst, ob ihr im Handheld-Modus nahe an Mikrofon seid oder im Doch weiter weg.
  • Außerdem sei es möglich, dass mehrere Personen in dasselbe Mikrofon sprechen. Das System erkennt die unterschiedlichen Stimmen und passt die Lautstärke für jeden Sprecher an.

GameShare

  • Die Idee, ein Spiel in einer Konsole mit anderen Mitspielern, die den Titel nicht besitzen, zu teilen, gab es bereits bei der Switch. Allerdings war damals die Größe des Downloads ein Hindernis – jeder hätte das Spiel herunterladen müssen. Bei der Switch 2 setzt man auf die Straming-Technologie, die in ihren Grundzügen schon bei der Wii U im Einsatz war, um Inhalte auf den Wii U-Controller zu übertragen. So können nun vier Spieler zusammen mit nur einer Version dse Spiels spielen. Das funktioniert lokal ein wenig wie Download Play (z.B. auf dem DS), aber man kann sofort spielen.
  • Lokal funktioniert diese Idee nicht nur auf der Switch 2: auch eine Switch 1 kann den Stream empfangen und so Switch 2-Spiele spielen. Das geht allerdings nur lokal: Auf einer Switch 2 kann man das Spiel auch via GameChat teilen, aber nachdem dieser Service nur auf der neuen Switch funktioniert, sind hier alte Switches ausgeschlossen.
  • Manche Spiele mit GameShare zeigen auch jedem Spieler unterschiedliche Screens – als Beispiel bei einem Kartenspiel oder Mahjong in 51 Worldwide Games
  • GameShare ist nur bei speziell dafür gemachten Spielen verfügbar. Das mache auch Sinn, weil z.B. für Titeln, bei denen das Timing wichtig ist, ist die Verzögerung zu hoch.

Abwärtskompatibilität

  • Dass die Switch 2 auch Switch 1-Titel spielen können soll, war von Anfang an geplant, aber technisch schwer zu erreichen. Der Hintergrund ist, dass die Hardware der neuen Switch deutlich anders ist als ihr Vorgänger, während z.B. der 3DS DS Hardware enthielt.
  • Die Lösung dafür ist eine Mischung aus Softwareemulation und Hardwareemulation. Reine Softwareemulation hätte zu viel Rechenleistung benötigt. Stattdessen emuliert man teilweise die Hardware via Software, und die Switch-Games werden zur Laufzeit für die Switch 2 übersetzt.
  • Durch diesen Schritt können auch Switch-Spiele von Switch 2 Features – wie GameChat – profitieren, was das Feeling verändert.
  • Switch 1-Spiele profitieren von der höheren Hardwarepower, aber es bedeutet auch, dass man alle Spiele für die klassische Switch auf Kompatibilität überprüfen muss. Über 10.000 Spiele. Dennoch seien nicht alle Spiele kompatibel, auch wegen physischer Limitationen (das Labo VR-Kit), andere brauchen spezifisch die Fähigkeiten der alten Joy-Cons. Andere haben noch Probleme, aber hier versuche man auch nach dem Launch noch Verbesserungen umzusetzen.

Wechsel auf die Switch 2

  • Zum ersten Mal bei Nintendo soll der ganze Nintendo Account auf die neue Hardware übertragen werden. Bislang musste man immer einen neuen Account anlegen. Hierbei soll nichts verloren gehen und alle Daten übertragen werden.
  • Beim Wechsel der Spiele zwischen Switch 1 und 2 wird auch das System der virtuellen Speicherkarten erwähnt, das auch Übertragung zwischen den Generationen ermöglicht. So kann auch die alte Switch weiter genutzt werden.

eShop

  • Stattdessen verweist man auf Spiele Wie Ring Fit Adventure, bei denen ein Accessoire das einzigartige Feature des Spiels darstellte. Dafür braucht man keine spezielle Konsolenhardware.
  • Der eShop soll deutlich schneller laufen, auch wenn mehr Spiele angezeigt werden.
  • Außerdem gibt es ein neues Feature, das „eShop Finds For You“ heißt, und schnell Screenshots und Trailer für Spiele zeigt. So soll man schnell Spiele finden, die ienen interessieren.
  • Generell wollte man nach der höheren Leistung die User-Experience verbessern.

Der Name Switch 2

  • Man hat lange überlegt, wie man die neue Konsole nennen soll. Super Nintendo Switch war ein Kandidat, was man aber verwarf, weil der Super Nintendo nicht mit dem NES abwärtskompatibel war. Deshalb wollte man nicht dieselbe Namenskonvention verwenden. Man sieht die Konsole eher als neuen Switch-Standard, und deshalb Switch 2.
  • Außerdem sei die Switch 2 der klare Nachfolger der Switch, was den Namen auch eindeutig macht.

 

Alle Nintendo Switch 2 News & Ankündigungen: (Wird laufend aktualisiert)

Florian Scherz

Bereits früh entwickelte Florian zwei große Leidenschaften: Videospiele und Theater. Ersteres brachte ihn zu einem Informatikstudium und zu Jobs bei consol.MEDIA und Cliffhanger Productions; zweiteres lässt ihn heute (unter anderem) als Schauspieler, Regisseur, Komponist und Lichtdesigner arbeiten. Wenn er gerade keine Musicals inszeniert, spielt oder schreibt, vermisst er auf Shock2 Videospiele von anno dazumal in seiner Blog-Reihe "Spiele, die ich vermisse".

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