
Die japanische Spielewelt trauert: Tomonobu Itagaki, Schöpfer von Dead or Alive, Gründer von Team Ninja und prägende Kraft hinter dem Reboot von Ninja Gaiden, ist im Alter von 58 Jahren verstorben. Auf seiner Facebook-Seite erschien ein zuvor verfasster Abschiedsbeitrag, in dem es unter anderem heißt: „Mein Leben war eine Reihe von Kämpfen. Ich habe immer gewonnen.“ Ein Schlussakkord, der zu einer Karriere passt, die ebenso kompromisslos wie einflussreich war.
Prägende Werke: Dead or Alive und Ninja Gaiden
Anfang der 1990er bei Tecmo eingestiegen, prägte Itagaki den 3D-Prügler Dead or Alive – inklusive Dead or Alive Ultimate und dem Spin-off Dead or Alive Xtreme Beach Volleyball – und formte damit ein Aushängeschild japanischer Kampfspielkultur. Parallel verantwortete er das 2004er Reboot von Ninja Gaiden, gefolgt von Ninja Gaiden Black und Ninja Gaiden 2. Die Mischung aus präziser Steuerung, forderndem Tempo und kompromisslosem Spieldesign brachte ihm Kultstatus – und einen Ruf für unmissverständliche Meinungen.
Vom Rechtsstreit zum Neuanfang
2008 verließ Itagaki Tecmo nach einem öffentlichen Rechtsstreit und gründete mit ehemaligen Kolleginnen und Kollegen Valhalla Game Studios. Deren wichtigstes Projekt, Devil’s Third, erschien 2015. 2021 meldete sich Itagaki mit Itagaki Games zurück. Auch wenn kein neues Großprojekt mehr das Licht der Welt erblickte, blieb der Designer als streitbarer Kopf und Mentor präsent.
Reaktionen aus der Branche
Der langjährige Wegbegleiter James Mielke (Q-Games, BitSummit) erinnerte auf Bluesky an gemeinsame Jahre und kündigte an, die geplanten Memoiren von Itagaki nach Möglichkeit zu veröffentlichen. Auch Katsuhiro Harada (Tekken) verabschiedete sich auf X mit bewegenden Worten. Die Resonanz zeigt: Kaum jemand verband so sehr eigensinnige Vision mit unverwechselbarer Persona – Sonnenbrille inklusive.
Was bleibt
Tomonobu Itagaki polarisierte – aber er prägte Design-DNA, die man bis heute in Actionspielen spürt: kompromisslose Responsivität, klare Lesbarkeit, hoher Skill-Ceiling. Für viele bleibt die erste Begegnung mit Ryu Hayabusa im 2004er Ninja Gaiden ein Schlüsselmoment; für andere war es der schnelle, butterweiche Flow von Dead or Alive. Sein Einfluss wird in Studios und Spielhallen weiterleben.