Eine der größten Stärken des MCUs ist zu seiner Schwäche geworden: Die Verbindungen zwischen den Shows und Filmen, die ein gemeinsames Universum ergeben. Das ist die Diagnose von Franchise-Mastermind Kevin Feige, wie das Wall Street Journal berichtet: Man habe aufgrund des großen Hungers nach Inhalten für Disney+ zu viele Filme und Shows mit verbundenen Geschichten produziert. Das habe die Zuschauer überfordert und schließlich abgeschreckt – man bezeichnete Marvel-Filme und Serien als „ein Club, der keine neuen Fans mehr zulässt“. Außerdem habe es das Team des Produzenten auf zu viele Projekte verteilt, was die Qualität senkte (ein Beispiel: Feige hatte bei allen Projekten das letzte Wort, aber es dauerte zuletzt viel zu lange, bis er sich mit einem Projekt ausgiebig genug beschäftigen konnte, um eine Antwort zu geben, was oft dazu führte, dass wochenlange Arbeit umsonst war, aber zu wenig Zeit blieb, um eine ordentliche Lösung zu entwickeln – ein Problem, das u.a. bei The Marvels und Ant-Man: Quantummania akut wurde). Das Resultat? Die Einnahmen an der Kinokasse sanken ebenso wie die Popularität beim Streaming.
Deshalb will Kevin Feige nun umdenken. Ein erster Schritt ist ja bereits getan – es sind weniger Filme und Serien geplant; gleichzeitig will man dabei weniger auf verbundene Inhalte setzen, die Kenntnis des MCUs voraussetzen. Und: Feige wird sich in Zukunft auf die Filme konzentrieren. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es allerdings nicht – das WSJ beruft sich auf Interviews mit „mehr als einem Dutzend Personen, die bei Marvel gearbeitet haben oder mit dem Studio Geschäfte machen“.