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Marvel Studios feuert Produzentin

Dass die Marvel Studios in Problemen stecken, ist nicht von der Hand zu weisen: Phase 4 zog eine Menge Kritik auf sich, und auch der Start in Phase 5 mit Ant Man: Quantumania weiß auch finanziell nicht so zu überzeugen, wie man sich das erhofft hat – was bereits zu ersten Konsequenzen wie Planungsänderungen bei den TV-Serien führte. Ein weiterer Kritikpunkt an den eher durchwachsenen Special Effects der letzten Filme dürfte nun zu einer weiteren Konsequenz geführt haben: Victoria Alonso musste die Firma verlassen. Das berichten zahlreiche Branchenblätter, darunter auch das üblicherweise gut informierte Variety. Sie kam 2005 als Executive Vice President of Visual Effects and Post Production zu Marvel, wurde bald zur Produzentin der frühen MCU-Filme, bevor sie mit Avengers zum Executive Producer aller MCU-Projekte aufstieg; 2015 wurde sie zur Executive Vice President of Production befördert und wurde 2021 President of Physical, Post Production, VFX and Animation. In ihrer Funktion hatte sie die Aufsicht über die gesamte Post-Production, inklusive der Visual Effects. Genau dies soll nach der zunehmenden Kritik an der Qualität der Special Effects und kritischen Berichten der VFX-Studios zu ihrem Abgang geführt haben. Letztere drehten sich um nötige Ãœberstunden wegen zu knapper Deadlines, unklarer Vorgaben und Blacklisting von Firmen und Künstlern, die diese Probleme aufzeigten.

Dass dieser Bereich zuletzt in die Kritik geraten ist – Stichwort Ant-Man oder auch She-Hulk – könnte zu ihrem Abgang geführt haben; eine offizielle Aussage dazu gibt es nicht. Variety berichtet allerdings von mehreren Quellen, die bestätigen, dass die Entscheidung gemeinsam von Human Ressources, der Rechtsabteilung und etlichen Executives (inklusive Disney Entertainment Co-Chairman Alan Bergman, der für Marvel Studios zuständig ist), getroffen wurde. Marvels Chief Creative Officer soll sich in einer unmöglichen Situation wiedergefunden und zumindest nicht eingegriffen haben. Der Schritt soll für Alonso überraschend gekommen sein, heißt es weiter. Alonso galt neben ihrer Tätigkeit auch als wichtige Stimme für Inklusion und Diversität bei Marvel – eine Latina, die offen der LGBTQ-Community angehörte und gleichzeitig eine wichtige Führungsposition einnahm. Ihre Memoiren „Possibility is your superpower“ soll dennoch beim Disney-Verlag Hyperion Avenue erreichen.

Florian Scherz

Bereits früh entwickelte Florian zwei große Leidenschaften: Videospiele und Theater. Ersteres brachte ihn zu einem Informatikstudium und zu Jobs bei consol.MEDIA und Cliffhanger Productions; zweiteres lässt ihn heute (unter anderem) als Schauspieler, Regisseur, Komponist und Lichtdesigner arbeiten. Wenn er gerade keine Musicals inszeniert, spielt oder schreibt, vermisst er auf Shock2 Videospiele von anno dazumal in seiner Blog-Reihe "Spiele, die ich vermisse".

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