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Review: Lucky Luke: Ein starker Wurf

1946 erschien die erste Lucky Luke Geschichte “Arizona 1880”, bis 1955 schrieb Erfinder und Zeichner Morris die Geschichten noch selbst, von 1955 bis zu seinem Tod 1977 steuerte Asterix Vater René Goscinny die Storys bei. 2001 verstarb Morris unerwartet und spätestens nachdem 2002 sein letztes Werk “Eine Wildwest Legende” erschien war klar, dass man Lucky Luke entweder einstellen oder mit einem neuen Zeichner fortsetzen musste. Mit Achdé wurde ein mehr als würdiger Nachfolger gefunden und so ist nun bereits sein 9. Album im Ehapa Verlag als 91. Lucky Luke Band erschienen.

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Ein großer Wurf?
Wie schon im 2011 erschienen Band “Lucky Kid” wird auch diesmal die Idee aus den 1990er Jahren aufgriffen, Geschichten aus der Kindheit von Lucky Luke zu erzählen. Mit Ausnahme einer sechsseitigen Kurzgeschichte, die in zwei Zeitebenen spielt und die Story rund um ein Duell erzählt, in dem unser Held einen alten Spielkameraden gegenübersteht, der augenscheinlich von damals noch eine offene Rechnung mit dem “poor lonesome Cowboy” begleichen möchte, erleben wir ausschließlich “Lucky Kid”. Auch auf den folgenden Seiten dieses Album erwartet euch kein großes zusammenhängendes Abenteuer, sondern meist Einseiter, in denen in bester Funny-Manier kurze charmante Episoden erzählt werden. So zieht Lucky auch hier schon schneller als sein Schatten nur tut er dies noch mit der Schleuder und nicht mit dem rauchenden Colt. Liebevoll mit dem Auge für das Detail und jeder Menge Anspielungen auf die “späteren” Morris-Abenteuer bekommt es die Gang rund um Lucky, Billy Bad, Dopey, Paqito, Joannie Molson, Hurricane Lisette und kleiner Kaktus etwa mit einer rabiaten Saloon-Besitzerin, den Gefahren des Schmiedberufes, einem waschechten Präriebrand oder dem Umstand, dass ein im Kuchen verstecktes Hufeisen durchaus Zahnweh verursachen kann zu tun.

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“Ein starker Wurf” ist wirklich witzig! Und zwar bis zur letzten Seite, auf der die berühmte “Ritt in den Sonnenuntergang”-Szene gekonnt durch den Kakao gezogen wird. So darf der geübte Lucky Luke-Leser sich durch die knapp 50 Seiten schmunzeln, für jüngere Leser gibt es sogar noch einen besonderen Service. Unter jeder Geschichte befindet sich nämlich eine “Hättest du das gewusst?” Zeile mit mehr oder weniger nützlichem Wissen über den guten alten wilden Westen. Den 91. Lucky Luke Band darf man also ohne zu zögern als gelungenen Zwischenband bis zum nächsten großen klassischen Abenteuer bezeichnen, der ein weiteres Mal beweist, dass Achdé Morris‘ Erbe würdig angetreten hat.

lucky-luke-bd-91-lucky-kid-coverVerlag: Egmont Ehapa
Umfang: 48 Seiten
Autor: Achdé nach Morris
Zeichner: Achdé
Preis: ca. 6 Euro (Softcover) ca. 12 Euro (Hardcover)

 

 

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