Kaum zu glauben, aber es ist bereits über 30 Jahre her, seit Civilization zum ersten Mal über unsere Monitore flimmerte. Die Reihe erlaubte uns, ein Imperium aufzubauen, das den Test der Zeit überstehen sollte – und bestand diesen selbst. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, mit dem siebten Teil neu durchzustarten. Heute gab es erstes Gameplay zu sehen.
Ein Spiel der Zeitalter
Civilization stand schon immer dafür, ein Volk in der Steinzeit zu übernehmen und bis in die nahe Zukunft zu führen. Das soll sich auch im siebten Teil grundsätzlich nicht ändern – allerdings mit einer zentralen Abweichung: Diesmal führt ihr gleich mehrere Völker durch die Jahrtausende. Das Prinzip dahinter kennen wir aus dem Konkurrenzprodukt Humankind: Das Spiel ist in mehrere Zeitalter aufgeteilt, und am Ende einer Ära wird es Zeit, eurem Volk einen neuen Anstrich zu geben. Zum Beispiel entscheidet ihr euch in der Antike für die Ägypter unter Hatschepsut, die ihr Volk durch die Wüste und sogar einen Krieg mit anderen Völkern führt. Doch das Leben als antiker Ägypter hat seine Einschränkungen und Boni, die mit dem Ende der Antike und dem Ãœbergang zum Zeitalter der Erkundung keinen Sinn mehr machen. Deshalb wird eine neue Zivilisation mit eigenständigen Boni für die nächste Ära gewählt, während gewisse Eigenheiten der vergangenen Zeit erhalten bleiben. Welche neue Identität euer Volk annehmen kann, hängt von historischen Begebenheiten und euren Entscheidungen ab (zum Beispiel könnte ein Volk, das sich stark auf Pferde konzentriert hat, im nächsten Zeitalter die Mongolen wählen) – völlig unsinnige Sprünge soll es also nicht geben.
Der Test der Zeit
Interessanterweise sollen sich die einzelnen Zeitalter aufgrund von Ressourcen, Technologien, aber auch Gameplaymechanismen deutlich unterscheiden. Da nun jedes Volk einer Ära zugeordnet ist, ist es möglich, diese spezifisch auf die Anforderungen ihrer Zeit anzupassen und mehr Diversität zu erschaffen; vorbei sind damit die Zeiten, wo gewisse Zivilisationen erst im Endgame Sinn machten, während andere in der Antike durchstarteten, aber gegen Ende schwach wurden. Auch wird es möglich sein, die drei Zeitalter (Antike, das Zeitalter der Erkundung und die Moderne) einzeln zu spielen. Durchgezogen werden hingegen die Anführer, die sich nun weiterentwickeln und auf euren Spielstil zugeschnitten werden können.
Mehr Wusel, bitte!
Abgesehen von diesen Änderungen wirkt Civillization VII altbekannt und doch deutlich opulenter. Die Grafik, die laut den Machern von Dioramen in Museen inspiriert wurde, ist ein deutlicher Sprung in der Qualität und zeigt viele Details, die die Schlachten, aber auch die einzelnen Städte, die einmal mehr nach und nach viel Raum einnehmen, abwechslungsreich anzusehen machen. Das gilt auch die Musik, die erneut von Christopher Tin („Baba Yetu“ aus Civ IV, Civilization VI) stammt und jedes Volk mit einem eigenen Thema ausstattet. Und wenn wir schon beim Sound sind: Gwendoline Christie (Game of Thrones) wird diesmal als Erzähler in die illustren Fußstapfen von Leonard Nimoy (Civ IV), Sean Bean (Civ VI) treten.
Ersteindruck
Für ein Spiel wie Civilization, das bekanntermaßen ganze Nächte beschäftigen kann und Stunden an Spielzeit verschlingt, ist eine kurze Präsentation natürlich kaum ausreichend, um zu sagen, wie sich die neuen Konzepte spielen. Auffallend ist, dass sich die Entwickler einmal mehr nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen, auch wenn das zentrale neue Gameplaykonzept dann doch dem geneigten 4X-Spieler aus Humankind bekannt vorkommt. Wir sind aber dennoch gespannt, wie es Firaxis gelingt, dieses Feature in ihrem Spiel umzusetzen. Und zum Glück müssen wir nicht mehr lange warten: Civilization VII erscheint am 11. Februar für PC, Xbox, Switch und PS4/5.