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Kolumne: Warhammer: The Horus Heresy – wie 40K, nur anders

In wenigen Tagen erscheint die 2. Edition von Warhammer: The Horus Heresy mit dem passenden Namen Age of Darkness (Vorbestellung am 4. Juni). Im Gegensatz zur Vorgängerversion, wird diese über den Online Store von Games Workshop und auch den Händlern unseres Vertrauens angeboten und nicht wie zuvor, (fast) ausschließlich, über Forge World. Ein Großteil der Produkte wird weiterhin Forge World-only bleiben, aber die Zukunft verspricht viel positives: Fahrzeuge wie der Sicarian und der Spartan sind schon als Plastikbausätze angekündigt und die Legionen der Space Marines bekommen Upgrade-Packs, voll mit klassischen und außergewöhnlichen Schusswaffen: vom schweren Bolter bis zu den Volkite-Waffen. Und auch der Contemptor Dreadnought bekommt einen Bausatz, der so flexibel wie das alte Modell von Forge World sein wird. Es ist also womöglich nur eine Frage der Zeit, bis mehr und mehr Modelle den Wechsel von Resin zu Plastik erleben. Der Zuckerguss oben drauf: die meisten Modelle können auch in Warhammer 40.000 verwendet werden!

Wo liegt dann der genaue Unterschied zwischen 40K, wie Warhammer 40.000 kurz genannt wird, und The Horus Heresy (oder kurz 30K)?

Das offensichtlichste ist die Zeit, in der das Universum spielt. Nämlich 10.000 Jahre vor den Ereignissen von 40K, als sich die Xenos-Armeen vor den Menschen noch versteckten und das Chaos noch nicht an jeder Ecke lauerte – viel mehr lösten die Ereignisse der Heresy überhaupt erst aus, dass Dämonen sich wieder im Universum manifestieren konnten. Der Großteil der Horus Heresy beschäftigt sich mit den Schlachten von Space Marines gegen Space Marines, ein Bürgerkrieg im großen Maßstab. Legionen prallen aufeinander und lassen ihrem aufgestauten Frust gegenüber ihren Brüdern freien Lauf. In dieser Geschichte haben Eldar oder Orks keinen Platz, Necrons schlafen, Tau sind noch in ihrer Steinzeit und Tyraniden sind nur ein weit entfernter Funke in einer anderen Galaxis.

Das heißt aber nicht, dass nur Space Marines in diesen epischen Schlachten kämpfen. Vom einfachen Soldaten, über die Diener des Mechanicum bis zu den gewaltigen Kriegsmaschinen der Knights und Titanen – jeder von ihnen hat sich für eine Seite entscheiden müssen. Nur die Talons of the Emperor und die Daemons of the Ruinstorm kämpfen klar auf einer Seite.

Mit über 50 Romanen und vielen Black Library Books, die die Ereignisse der Horus Heresy im Detail erzählen, wurde das Spiel lange Zeit als Historical Wargame betrachtet. Aber es wäre nicht Warhammer, wenn nicht auch bald eine Turnierszene entstanden wäre.

Das Spiel selbst ist auch quasi in der Zeit stehen geblieben. Die erste Edition ist während der Zeit der 7. Edition von Warhammer 40K entstanden, hat deren Regeln übernommen und ist auch dort geblieben, nach dem 40K die achte und neunte Edition mit doch stark veränderten Regeln weitergewandert ist. Zwar gab es Fanprojekte, die es erlaubten die Horus Heresy mit den Regeln der 8. Edition zu spielen, durchgesetzt hat sich davon aber nichts. Und auch Games Workshop war der Meinung, dass die alten Regeln besser zu Horus Heresy passen und bis auf wenige Änderungen bleiben die Regeln der umstrittenen siebten Edition.

So bleiben zum Beispiel die Schablonen im Spiel. Was für einige ein Fluch ist, da das exakte Positionieren nicht selten zu Uneinigkeiten führte, freut andere das umso mehr. Gerade bei überschweren Fahrzeugen, die die größeren Schablonen verwenden dürfen, hat das auflegen einer Pizzateller-großen Schablone einen eigenen Flair. Aber keine Sorge, diese finden sich meistens in den besonders großen Schlachten wieder. Apropos Fahrzeuge: diese haben in diesem Regelwerk eine Ausrichtung, die im Spiel tatsächlich von Bedeutung ist. Nicht nur, dass die Rückseite des Panzers üblicherweise leichter zu durchbrechen ist, da sie schwächer gepanzert ist, auch die Ausrichtung der Waffen macht einen Unterschied. Die Sichtlinie bei Waffen eines Panzers oder Knights wird nämlich von der Waffe gemessen und bestimmte Waffen können in der Schussphase nicht unbegrenzt rotieren, wie es in 40K möglich ist. Man muss also schon in der Bewegungsphase planen, wie man das Fahrzeug hinstellt, damit es effektiv schießen kann.

Aber auch für die Infanterie ist die Aufstellung wichtig. Sei es Deckung (die einen Rettungswurf gibt), Minderung der Effektivität von Schablonen oder um die wichtigen Modelle in einer Einheit zu schützen. Apokalyptische Waffen sind zum Glück ein bisschen weniger gefährlich, wenn man eine Ruine zwischen sich und dem Schützen hat und man nicht mit dem Soldaten neben sich kuschelt.

Zu dem hat Games Workshop angekündigt, dass im neuen Regelwerk Reaktionen vorhanden sein werden. Genaueres ist noch nicht durchgesickert, aber es wird angenommen, dass es ähnlich den Befehlen in Warhammer Age of Sigmar sind.

Zu guter Letzt muss auch noch ein Spielmodus erwähnt werden, der durch Horus Heresy entstanden ist und ebenfalls nicht in 40K übernommen worden ist: Zone Mortalis.

Nicht jeder Kampf findet auf einem klassischen Schlachtfeld wie einer Stadt oder einer Grabenlinie statt. Viele Geschichten der Horus Heresy handeln von Kämpfen auf mächtigen Raumschiffen oder in gewaltigen Bunkeranlagen. Diese Regeln spiegeln die Scharmützel in einem dieser düsteren Komplexe wieder. Kleine Einsatztruppen werden losgeschickt, wichtige Punkte in den Gebäuden oder Raumschiffen einzunehmen oder zu zerstören. Jeder Schuss mit schweren Waffen kann Auswirkung auf die Umgebung haben oder der tobende Kampf über dem Bunker führt zu unkontrollierten Einstürzen über den Marines. Spannung ist vorprogrammiert. Die Regeln dazu können auch aktuell auf Warhammer Communitiy gratis heruntergeladen werden: https://www.warhammer-community.com/wp-content/uploads/2019/11/HHZone_Mortalis_Rules.pdf

Wer sich von den etwas komplexeren Regeln von Warhammer: The Horus Heresy nicht abschrecken lässt, darf sich auf jeden Fall auf ein äußerst ausgeglichenes Spielerlebnis in offenen Feldschlachten freuen und einer besonderen Herausforderung bei den nicht immer ausgeglichenen Schlachten, die die Geschichte der Horus Heresy nacherzählen. Auf welche Seite werdet ihr euch stellen?

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Bilder: © Copyright Games Workshop Limited 2021.

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