Warhammer 40K: Fraktionen in a Nutshell: Das Sternenreich der Tau

Kennt ihr das Gefühl, Ihr streift durch den Hobbyladen eures Vertrauens und schaut Euch die Miniaturen an, die demnächst Euer Konto erleichtern werden? Ihr steht auf dicke Kanonen, gigantische Mechs und der Kommunist in euch schreit nach einer Armee die wie geboren für den Tabletoper in Euch ist? Dann solltet ihr diesen Artikel vielleicht genauer lesen!

Die Tau sind das jüngste Volk in der Warhammer 40k Geschichte und bilden mit einem „kleinen“  Sternencluster am rechten Rand der Galaxie den Beginn eines Imperiums. Nicht ohne Grund werden die Tau als der potentielle Nachfolger des Imperiums der Menschheit und der Aeldari gesehen, weisen sie doch ähnliche Strukturen in der Art ihrer Entstehung auf. Mal davon abgesehen, dass sie noch keinen Sternengott erschaffen oder angebetet haben, der daraufhin die Galaxis in Flammen sehen will… für den Augenblick zumindest. Oft wird das Sternenreich, angeführt durch die Ethereals, als kommunistische Version des totalitär geprägten Imperiums der Menschheit dargestellt. Die Bevölkerung der teils freiwillig beigetretenen, teils durch Eroberung eingegliederten Welten, unterstellen sich dem höheren Wohl, einer Philosophie die auf Kasten basiert und die jeden Bürger des Sternenreichs mit einer Aufgabe versieht. Einen Ausweg aus dieser Kaste gibt es nicht. Doch wie bereits bei den Aeldari und bei den Menschen regt sich Widerstand gegen dieses System. Die Farsight Enklave, angeführt von Commander Farsight verweigert diese Lebenseinstellung und rebelliert dagegen. Noch hat dies keine Ausmaße erreicht, bei dem man von einem galaktischen Bürgerkrieg sprechen kann, allerdings ist zumindest eine Tendenz abzusehen.

Wie spielen sich die Tau nun im Tabletop? Wie bereits zu Beginn erwähnt, haben sie die vermutlich dicksten Kanonen im Spiel, wenn sie auch aktuell noch nicht von den Anpassungen der aktuellen, neunten Edition profitiert haben. In der 8. Edition hatten die Tau den potentesten Fernkampf und brillierten auch in dieser Disziplin bis zuletzt. In der globalen Turnierszene waren die Tau häufig vertreten, einfach weil sie einen leicht zu erlernenden Spielstil hatten und dafür auch schnell sehr gute Siegchancen versprachen. Mit dem Wechsel in die aktuelle Edition im August 2020 bekamen die Tau einen Dämpfer verpasst. Das neue Missionsdesign, die neuen Geländeregeln und die angepassten Waffen nahmen ihnen fast alles was sie stark gemacht hat. Während die Tau am liebsten in einer dichten Formation (das Castle) stehen wollen, zwingt sie die Mission sich zu verteilen und verschiedene Missionszielmarker einzunehmen. Der Beschuss ist aktuell noch sehr gut, hebt sich aber nicht mehr von anderen Armeen wie Space Marines oder Necrons ab und wird durch die jüngst erschienenen Drukhari bei weitem in den Schatten gestellt.

Ein wenig Hoffnung bereitet allerdings der Umstand, dass andere Armeen bereits neue Regelbücher erhalten haben und die Tau im Codexzyklus noch an die Reihe kommen. Für Bier und Brezel Spieler sind sie noch gut spielbar und mit ein wenig Absprache mit dem Gegner auch durchaus sehr spaßig. Der Stil der Armee ist für Spieler die sich möglichst wenig bewegen wollen und Nahkampf meiden (der absolute Konter für diese Armee) genau der richtige. Für Anfänger bieten sich die Tau ebenfalls an, sollten aber aktuell mit Vorsicht genossen werden, da schnell Frust einsetzen kann, wenn der Gegner eine etwas bessere Liste mitbringt. Bis der Codex, hoffentlich in diesem Jahr, erscheint sollte man den Gegner darauf ansprechen und mit ihm gemeinsam ein spaßiges Szenario erstellen, bei dem die Tau auch ihre Stärken ausspielen können. Mit dem neuen Codex werden sie dann, angepasst an die neue Edition, vermutlich wieder eine der Top-Armeen des von Warhammer 40.000 sein. So war es in den älteren Editionen auch schon und deswegen blicke ich da optimistisch in die Zukunft.

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