Hands-On-Preview: Mario + Rabbids: Sparks of Hope
Berlin, Berlin... wir fahren nach Berlin!
Viele konnten ihren Augen nicht trauen, als bei Ubisofts E3-Präsentation 2017 Nintendo-Legende Shigeru Miyamoto zusammen mit Ubisofts Yves Guillemot auf die Bühne kam, um eine gemeinsame Kooperation vorzustellen. Entwickelt wurde ein rundenbasiertes Taktikspiel á la XCOM mit den beliebten Figuren des Super Mario-Franchises und Ubisofts Rabbids, kurzum Mario + Rabbids: Kingdom Battle.
Die wenigsten dürfte es überraschen, dass wenig später mit Mario + Rabbids: Sparks of Hope ein Nachfolger des Crossovers für die Nintendo Switch angekündigt wurde. Wir hatten vor zwei Wochen die Möglichkeit an einem Preview-Event in Berlin teilzunehmen und vorab rund vier Stunden dieses Sequels zu spielen. Unsere Eindrücke gibt es hier.
Fluch oder Cursa?
Die Galaxie wird abermals bedroht, diesmal durch ein unheimliches Monster namens Cursa. Mit seiner „Darkmess“ (zu deutsch vermutlich „Dunkelheit“) verbreitet es Angst und Schrecken und absorbiert die Energie von ganzen Welten. Dies wollen Mario, Prinzessin Peach und die Rabbids (und viele mehr) natürlich verhindern und begeben sich auf eine abenteuerliche Reise, um Cursa zu stoppen.
Ebenfalls von Interesse der bösen Cursa scheinen die neu hinzugefügten Sparks zu sein, weshalb wir diese ebenfalls beschützen müssen. Sparks sind Wesen, die wie eine Mischung aus Sternen und Rabbids aussehen. Sie geben unseren Held*innen auch spezielle Fähigkeiten, die zusätzlich zu den regulären Attacken eingesetzt werden können, wodurch sie als weiteres taktisches Mittel geschickt in Kämpfen eingesetzt werden sollten. So können Attacken mittels Einsatz der Sparks beispielsweise andere Gegner*innen elektrisieren oder anzünden. Hier gilt es zu Beginn des Kampfes herauszufinden, wogegen Feinde eine besondere Schwäche besitzen und dies dann für sich im Kampf zu nutzen.
Easy to learn, hard to master
Apropos Kämpfe: Diese sind, soweit wir das nach der limitierten Spielzeit feststellen konnten, ähnlich konzipiert wie im Vorgänger. Zu Beginn des Spiels sind sie noch recht einfach und man kommt ohne taktische Finesse schnell zum Sieg. Mit der Zeit ändert sich dies aber und der Schwierigkeitsgrad (wir haben auf „Normal“, dem mittleren von drei Schwierigkeitsgraden, gespielt) zieht deutlich an, ohne jedoch unfair zu wirken. Das Spiel möchte seine Spieler*innen offenbar dazu bringen, sich jeden Zug gut zu überlegen und die Fähigkeiten der Held*innen taktisch einzusetzen. Sei es, dass die Spark- oder Spezialmanöver der Charaktere zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt oder dass andere Moves, wie der Teamjump, überlegt und präzise durchgeführt werden.
Auffällig ist hier vor allem, dass jeder Charakter, wie im Vorgänger, seine ganz speziellen Eigenheiten und Fähigkeiten besitzt. Mario hat zwei Blaster, wodurch er mit einem Zug zwei Feinde gleichzeitig abschießen und ihnen Lebenspunkte rauben kann. Prinzessin Peach setzt ihren Regenschirm wie ein Schrotgewehr ein, weshalb es sinnvoll ist, dass sie näher an den Gegner*innen platziert wird, um möglichst viel Schaden zu wirken. Und so weiter…
Living on the edge
In diesem Zusammenhang sind vor allem die neuen spielbaren Charaktere interessant. Allen voran ist hier Edge zu nennen. Sie stellt, anders als die anderen spielbaren Rabbids, keine Mischung aus Mario- und Rabbids-Figuren dar. Edge ist vielmehr ganz und gar ein Rabbid, aber im Punkstyle mit schwarz-grün gefärbten Haaren und Lederjacke und wirkt ernster als Rabbid-Mario, -Luigi oder -Peach. Bei unserer Anspiel-Session war Edge stets Teil unseres 3er-Teams, da sie unter anderen drei Dash-Moves außerhalb ihres normalen Skillsets durchführen kann und dadurch Gegner*innen bereits vor dem eigentlichen Zug Schaden zufügen kann. Dies ist auch auf einer Map, wo Bob-ombs, also kleine schwarze Bomben, herumlaufen sehr praktisch. Können diese doch „angedasht“ werden, wodurch sie in wenigen Augenblicken explodieren. Dies kann dafür verwendet werden, um einerseits die Bob-ombs loszuwerden und andererseits um diese im darauffolgenden Move auf andere Gegner*innen in der Nähe zu werfen und so quasi mit nur einem Dash letztlich zwei, drei, vier Feinde auf einmal zu schaden oder gänzlich auszuschalten, was bei Gelingen sehr viel Spaß macht.
Charmant
Ansonsten gibt es noch Rabbid-Rosalina, die ihre Feinde beispielsweise einschlafen lassen kann. Bowser oder gar Rayman, der vor kurzem im DLC-Paket des Spiels angekündigt wurde, konnten wir noch nicht antesten. Was jedoch bereits festgehalten werden kann, ist der Umstand, dass alle gezeigten Figuren Charakter haben und sehr charmant in Szene gesetzt wurden. Auch die dargestellten NPCs sind durch die Bank liebenswert gemacht und stehen häufig am Beginn einer Nebenquest, die es natürlich ebenso gibt. Diese können dabei auch unterschiedlich in ihrer Länge ausfallen. Bei einer solchen Nebenmission ist uns zunächst gar nicht aufgefallen, dass es sich hier nur um eine optionale Aufgabe handelt – und benötigte bestimmt knapp 20 Minuten unserer Spielzeit.
Nach einer erfolgreich durchgeführten (Neben-)Mission oder Kampf erhalten unsere Charaktere Erfahrungspunkte, die dazu führen, dass sie im Level steigen und stärker werden. Zudem gibt es, sehr klassisch, auch einen Skilltree, wo zusätzlich einzelne Fähigkeiten gezielt verbessert werden können. Zur Auswahl stehen hier diverse Reiter, wie Gesundheit, Bewegung, Technik oder Waffen.
Fazit:
Mario + Rabbids: Sparks of Hope wirkt schon jetzt wie eine organische Weiterentwicklung des sehr charmanten Vorgängers. Die Neuerungen wirken allesamt gezielt gesetzt und wie intelligente Verbesserungen und nicht wie ein bloßes Anhäufen an Features als reiner Selbstzweck. Was schließlich final dabei herausgekommen ist, muss man abwarten. Es wirkt jedoch schon jetzt wie ein sehr rundes Gesamtpaket.
Entwickler*innen: Ubisoft Milan und Ubisoft Paris
Publisher:Â Ubisoft
System: Nintendo Switch
Erscheint: 20. Oktober 2022
Preis: ca. 60 Euro