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Game-News: GoldenEye 007 hätte mit freundlichem Händedruck enden sollen

Wie es seinerzeit dazu kam, dass auf dem familienfreundlichen N64 einige der beliebtesten Ego-Shooter der 90er Jahre erschienen, ist für viele bis heute ein Rätsel. Martin Hollis, welcher zu dieser Zeit Head of Software bei Rare und damit stark mitverantwortlich für die Produktion von GoldenEye 007 war, packt nun im Zuge eines Interviews auf der Nottinghamer Gamecity weitere Details zu dem Produktionsprozess des Titels aus. So war dieser angeblich ursprünglich noch um einiges blutiger gedacht. Hollis verglich den Gore-Faktor des Titels dabei mit der Aufzugszene aus Stanley Kubricks Shining, in der ein ganzer Gang mit Blut überschwemmt wurde.

hollis

Letztendlich entschied man sich aber, das ganz etwas abzuschwächen. Dennoch kam gegen Ende des Produktions-Prozess ein Fax des bekannten Super Mario und The Legend of Zelda-Erfinders Shigeru Miyamoto. Auf diesem stand laut Hollis, dass Miyamoto fand das sich das Spiel wegen des ganzen Tötens zu tragisch anfühle. Um dem entgegen zu wirken, schlug der Mario-Vater vor, es könnten sich doch am Ende des Spiels alle Charaktere im Krankenhaus treffen und versöhnlich die Hand geben.

Miyamoto

Dieses Fax inspirierte dann tatsächlich den ikonischen Abspann von Goldeneye 007, in dem alle Charaktere, wie als hätte sie als Schauspieler in einem Film mitgespielt, noch einmal vorgestellt werden. Diese Szene sollte laut Hollis eben wie von Miyamoto angemerkt demonstrieren, dass es hier nicht um reales Töten gehandelt habe. Weiters outete sich Hollis noch selbst als großer Nintendo-Fan und meinte, dass sich Rare damals bei vielen Aspekten ihrer Titel von Nintendo inspirieren ließ. Denn Nintendo habe schon damals ein Händchen für etwas gehabt, was man heute „user-centric design“ nenne, also ein Design, welches sich auf den einzelnen Spieler und dessen Erfahrungen mit dem Spiel konzentriere.

Lobend erwähnte er auch, dass als Nintendo fragte, ob Rare nun nach dem gigantischen Erfolg von Goldeneye 007 noch ein weiteres Bond-Spiel produzieren wolle, ein einfaches Nein seitens Rare gereicht habe, um das Thema, aus Respekt vor der Entscheidung des Entwicklers, nie wieder aufzugreifen. Als Hollis dann gegen Ende noch gefragt wurde, wie er glaube, dass Nintendo es bis heute geschafft habe nichts von ihrer Brillanz einzubüßen, meinte er nur voller Bewunderung: „Das Geheimnis von Nintendo ist simpel: Mache immer gute Spiele“

Quellen: The GuardianThe Verge

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