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Ein Jahr Google Stadia – Was daraus geworden ist

Am 19. November 2019 startete in vierzehn Ländern (darunter Deutschland, leider nicht Österreich) der Streaming Service für Spiele. Google will eine Milliarde Kunden mit dem Angebot gewinnen, hat bisher aber bisher noch nicht alles umgesetzt, was damals versprochen wurde.

Waren es am Anfang noch 22 Spiele, die man zum größten Teil kaufen musste, sind mittlerweile 106 Spiele im Angebot, darunter auch aktuelle Blockbuster wie Watch Dogs: Legion oder Assassin’s Creed Valhalla. Zusätzlich sind auch zukünftige Spiele wie Cyberpunk 2077 oder Immortals Fenyx Rising bereits zum Vorbestellen vorhanden. Wer bis zum 17. Dezember 2020 Cyberpunk 2077 für 59.99€ vorbestellt, bekommt sogar die Stadia Premiere Edition (Google Chromecast Ultra, Stadia Controller und ein Monat Pro-Abo) im Wert über 100 € kostenlos dazu geliefert. Zusätzlich sind zurzeit 31 Spiele kostenlos im Pro-Abo vorhanden, darunter Panzer Dragoon: Remake, Orcs Must Die! 3, Superhot: Mind Control Delete, Hitman – The First Season, Super Bomberman R Online oder Sniper Elite 4.

Kostenlos Testen

Die kostenlose Variante von Stadia ist mittlerweile indirekt gestartet. Jeder der sich bei Stadia neu anmeldet, bekommt einen Monat Gratis das Pro-Abo und kann damit alle Pro-Spiele kostenlos spielen und manche Spiele vergünstigt einkaufen. Zusätzlich erhält man noch 10 € Rabatt im Store für ein nicht vorbestellbares Spiel. Sollte man nach dem Monat kündigen bleiben einem die gekauften Spiele erhalten, allerdings ist ein Stream nur noch in Stereo und 1080p möglich. Zum einjährigen Geburtstag wird Destiny 2: New Light für alle als gratis Titel erhalten bleiben, auch für nicht Pro-Abonnenten. Mehrere solcher Angebote sollen folgen.

Plattform Verbesserungen

Am Anfang konnte man eigentlich nur über einen Chrome Browser, Google Pixel Smartphones oder über einen Chromecast Ultra, welcher den Stadia Editionen bei lag, spielen. Mittlerweile werden fast alle Android-Smartphones und alle Chromecast Ultras unterstützt. Über Umwege ist das Spielen an iOS Geräten und Android TVs möglich und sollen in naher Zukunft auch nativ unterstützt werden. Laut Pressemitteilung hat es über 100 Plattform-Verbesserungen seit dem Start gegeben, so kann zum Beispiel der Stadia Controller nun an allen Bildschirmen kabellos genutzt werden. Auch die Stabilität hat sich deutlich verbessert. Kam es in den ersten Wochen teilweise vor, dass ein Spiel nicht starten wollte, ist dieses Problem jetzt Geschichte. Die Spiele starten problemlos und laufen mit einer passenden Internetgeschwindigkeit auch in 4k ruckelfrei.

Neue Feature

Auch manche Funktionen, die anfänglich versprochen wurden, haben es mittlerweile ins System geschafft. Seit ein paar Tagen ist die Familienfreigabe für Spiele aktiv. So können Spiele, die gekauft oder im Pro-Abo beansprucht worden sind, nun mit der Familie geteilt werden.
Das Spieler-Profil hat ein Update erhalten und es ist nun möglich, Freunde zu einer Party einzuladen. Auch Nachrichten können endlich mit Party-Mitgliedern mit Hilfe von schnellen vorgefertigten Antworten im Spiel geteilt werden.
Aufgenommene Bilder und Videos sind nun mit Hilfe von erstellten Links mit Interessierten im Web teilbar und die eigene Stimme im Spiel-Chat wird jetzt ebenfalls mit aufgezeichnet.
Bei PUBG kann man dank dem Click to Play Feature mit einem Link direkt ins Spiel springen, ohne das man vorher Stadia gestartet haben muss.

Bei Tom Clancy’s The Division 2 und Embr ist das Stadia Stream Connect Feature integriert worden. Damit ist es im Multiplayer möglich, sich die Sichtfelder seiner Kameraden anzeigen zu lassen, um zu sehen, was diese gerade machen.
Bei Super Bomberman R Online ist es durch das Crowd Play Beta Feature möglich auf Wunsch direkt gegen einen Streamer anzutreten. Man landet in einer Warteschlange, die dann nach und nach durch das Füllen freier Plätze abgebaut wird.
Auch das Feature Crowd Choice ist mittlerweile bei zwei Spielen aktiviert worden. So kann man bei den Spielen Baldur’s Gate 3 und Dead by Daylight als Zuseher eines Livestreams auf YouTube abstimmen, was als nächstes passieren soll. Die beliebteste Auswahl wird im gestreamten Spiel angezeigt und im Chatfenster angepinnt. Die Fragen sind vom Spiel vorgegeben und können nicht geändert werden.

Ein großer Vorteil von Streamingdiensten wie Stadia ist, man braucht auf Festplattenplatz keine Rücksicht zu nehmen. So bietet es sich gerade an, Spiele als Demoversionen auszuprobieren. Seit ein paar Wochen ist dies mit den Spielen, Immortals Fenys Rising, Humankind und PAC-MAN Mega Tunnel auch möglich. An manchen Tagen können auch komplette Spiele, wie The Division 2 oder Borderlands 3, kostenlos ausprobiert werden.

Fazit

Es tut sich was bei Stadia. Wer seit Beginn bei Stadia Pro-Abonnent ist, besitzt mittlerweile fast 60 gratis Spiele, die auch Titel wie Zombie Army 4, Serious Sam Collection, GRID oder Metro 2033 Redux beinhalten. Bis Ende des Jahres sollen weitere europäische Länder in den Genuss von Stadia kommen. Einige der versprochenen Features sind gestartet und werden von einzelnen Spielen unterstützt. Schön wäre es, wenn alle zukünftigen Spiele zumindest einen Teil der Features bekommen würden. Der Stream selber lief von Anfang an flüssig und nur mit seltenen Verbindungsabbrüchen, welche in den letzten Monaten zumindest bei mir gegen Null tendieren. Spiele kosten am Anfang ähnlich viel wie bei den anderen Plattformen. Indie-Spiele werden oftmals recht schnell oder sogar direkt kostenlos für Pro-Abonnenten angeboten oder man erhält zumindest einen guten Rabatt, auch teilweise auf AAA-Titel. Viele Spiele erscheinen noch immer nicht auf Stadia und vor allem Exklusives ist sehr selten. Allerdings werden große Blockbuster immer häufiger zeitgleich auf Stadia angeboten. Das sehr gute Angebot mit Cyberpunk 2077, sollte man sich zumindest mal überlegen, vor allem, wenn man zu den Leuten gehört, die keine PlayStation 5 oder Xbox Series X erhalten und auch keinen hochgerüsteten PC zur Hand haben. Ich kann mir vorstellen, das Cyberpunk 2077 auf Stadia mindestens genauso gut aussehen wird, wie auf den neuen Konsolen, vorausgesetzt man hat einen guten Fernseher und mindestens eine 50 MBit-Internetverbindung, mehr wäre natürlich besser. Auch höhere Latenzen habe ich beim Spielen nicht bemerkt, auch wenn diese noch immer messbar sein sollen.Man erhält quasi für den Preis des Spiels eine neue Konsole, die mit der benötigten Leistung eines Spiels mit skaliert werden kann. Leider sind bei Stadia die Ladezeiten eines Streams eher bei Hardware ohne SSDs anzusiedeln, gefühlt also relativ lang, vor allem im Vergleich mit den aktuellen neuen Konsolen, sollte aber mit etwas Justierung von Google auch schneller hinzubekommen sein. Stadia steht nach einem Jahr immer noch am Anfang, aber gute Grundsteine, die bisher niemand anders bieten kann, wie das Stream Connect Feature oder die verschiedenen YouTube-Anbindungen, sind gelegt, worauf man aufbauen kann und muss.

Ob und wann Stadia in Österreich an den Start geht, ist leider noch immer nicht bekannt!

Angespielt: Google Stadia im Anwender Check

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