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Disney+, Profite, Einstellungen und die Zukunft von Marvel, Star Wars & Co: Was sagen Dana Walden und Alan Bergman?

Disney hat es endlich geschafft: Im August gelang es, zum ersten Mal seit der Einführung des Streaming-Services Disney+ schwarze Zahlen innerhalb eines Quartals zu schreiben. Zwar handelt es sich „nur“ um ein Plus von 47 Millionen Dollar (zum Vergleich: Bisher gab es Verluste, die sich auf rund 10 Milliarden Dollar Minus aufsummieren), aber die Trendwende ist zumindest vorläufig geschafft und geht weiter – im November gab es für das nächste Quartal bereits 321 Millionen Dollar Plus (im Vergleich – Netflix macht aktuell rund zwei Milliarden Dollar plus innerhalb von drei Monaten). Aber auch bei den Seherzahlen geht es bergauf: In den USA schauen seit September (wenn man Streaming, Broadcast und Kabelfernsehen addiert) monatlich mehr Leute Disney-Inhalte als Content anderer Medienfirmen, inklusive YouTube (die bei „Streaming only“ ganz klar die Nase vorn haben).

Maßgeblich an diesem Erfolg beteiligt sind Dana Walden und Alan Bergman, die Content Creation und Plattformen von Disney überwachen – mit einem großen Fokus auf Streaming. Ihre größte Änderung? Die Macher von Filmen und Serien können nun auch bei der Vermarktung und Auswertung mitreden. Aber auch sonst sprachen sie in einem Interview mit Vulture über ihr Erfolgsrezept, schwierige Entscheidungen und die Zukunft von Marvel, Disney, Star Wars und Co. Hier ein paar Highlights:

  • Das Geheimnis des Wandels war sowohl die Kombination diverser Services (Hulu, ESPN+ und Disney+ waren in vielen Märkten getrennt) in Pakete, technische Verbesserungen und auch die notwendigen Preiserhöhungen.
  • Das Ziel heißt zweistelliges Wachstum 2026. Das soll allerdings nicht unbedingt heißen, dass man deshalb weniger Shows produziert, stattdessen ist einerseits mehr Qualität gefragt, andererseits hat man auch gelernt. Zu Beginn des Services waren die Leute damit überfordert, interessante Inhalte zu finden. Das habe man nun verbessert.
  • Ein Effekt den man erkannt hat: Sequels im Kino helfen dabei, Zugriffszahlen im Streaming zu erhöhen. So haben sowohl Alles Steht Kopf 2, aber auch Alien: Romulus, Planet der Affen und Moana/Vaiana dafür gesorgt, dass die Streaming-Zahlen bei den Vorgängern stark gestiegen sind und Leute auf die Plattform gebracht haben. Deshalb will man in Zukunft durch den ganzen Konzern Releases durchplanen, um Synergien zu nutzen.
  • Was man hingegen weniger forcieren will: Filme, die direkt für Disney+ entstehen. Hier hat man mehrfach gemerkt, dass die Performance nicht dem entspricht, was man sehen will. Generell hat man den Mix verschoben und bringt wieder mehr TItel, die aus dem Film- oder linearen Bereich kommen. Aber es geht natürlich auch anders herum, wenn wie bei Vaiana 2 oder The Mandalorian & Grogu aus Serien Filme entstehen.
  • Es war Bob Igers Idee, FX – den Kabel-Kanal von Fox – bestehen zu lassen und mit dem nötigen Budget auszustatten, um wirklichen Premium-Content für Kabelkunden abzuliefern. Das frische Geld machte Titel wie Shogun überhaupt erst möglich. Auch in Zukunft will man große Projekte abliefern – hier wird auch große Hoffnungen auf Alien: Earth gesetzt, das nächstes Jahr erscheinen wird.
  • Auf der Marvel-Seite war Agatha All Along ein großer Gewinn für den Konzern. Während das MCU vor allem in Richtung von männlichen Zusehern ausgerichtet ist, punktete Agatha auch bei den Frauen. Außerdem war es die bislang kostengünstigste Marvel-Disney+-Show. Dennoch will man in Zukunft nur noch zwei Shows im Jahr abliefern (Ausnahmen kann es natürlich geben) und sich vor allem auf die Qualität konzentrieren.
  • Star Wars: The Acolyte wurde gecancelt, weil die Zahlen zwar gut waren, aber dann doch nicht gut genug, um die Ausgaben für eine zweite Staffel rechtzufertigen. Noch will man keine Prognose abgeben, ob Skeleton Crew diese Hürde nehmen wird.
  • In Sachen Star Wars sind aktuell die zweite Staffel von Andor sowie Ahsoka Fokus. Aber man arbeitet auch an mehreren weiteren Projekten – es ist aber noch nicht klar, was davon auch erscheint.
  • Auch wenn es Gerüchte gab, ist das Ziel aktuell nicht, Simpsons, Family Guy und Bob’s Burgers von Fox abzuziehen und Disney+-only zu veröffentlichen. Aktuell funktioniere die Taktik, die Serien zuerst linear auszustrahlen und dann auf dem Service anzubieten, hervorragend für beide Seiten.
  • Aktuell werden Filme von Fox oder Fox Searchlight an andere Anbieter lizensiert – das wird auch so bleiben. Marvel, Star Wars und Pixar sollen allerdings auf den Services des Konzerns bleiben.

Florian Scherz

Bereits früh entwickelte Florian zwei große Leidenschaften: Videospiele und Theater. Ersteres brachte ihn zu einem Informatikstudium und zu Jobs bei consol.MEDIA und Cliffhanger Productions; zweiteres lässt ihn heute (unter anderem) als Schauspieler, Regisseur, Komponist und Lichtdesigner arbeiten. Wenn er gerade keine Musicals inszeniert, spielt oder schreibt, vermisst er auf Shock2 Videospiele von anno dazumal in seiner Blog-Reihe "Spiele, die ich vermisse".

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